Ein gut gelaunter Münchner Oberbürgermeister, ein strahlender Bayerischer Ministerpräsident nebst Landwirtschaftsminister, und eine Maß Wiesnbier schon vor 12 Uhr am Tag des Wiesnauftakts:

das gibt es alle vier Jahre und nur bei der Eröffnung des Zentralen Landwirtschaftsfestes in München, welches zeitgleich mit der ersten Oktoberfestwoche auf der Theresienwiese rund 400.000 Besucher anlockt.

Alphornbläster und Produktköniginnen begrüßten die Ehrengäste, bevor es ins Löwenbräu Zelt auf dem ZLF zur Eröffnungsveranstaltung ging.

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„Das diesjährige ZLF soll ein Fest der Begegnung, des Meinungsaustausches und auch des Aufeinanderzugehens sein. Wir bringen den Bauernhof in die Stadt und laden die Verbraucher ein, sich selbst einen Überblick über die Leistung unserer bäuerlichen Familienbetriebe und über die hohe Qualität unserer Lebensmittel zu verschaffen. Das ist die Botschaft des ZLF 2004.“ Mit diesen Worten begrüßte heute Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen und des Bayerischen Bauernverbandes, die rund 1500 Festgäste aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft zur Eröffnung des 123. Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfestes (ZLF).

Bayerns Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber eröffnete die meistbesuchteste Agrarausstellung Deutschlands mit 650 Ausstellern aus der Agrar- und Ernährungsbranche.

Die Landwirtschaft in Bayern zeige sich am ZLF als beispielhafte Verbindung von Tradition und Moderne. Die Ausstellung beweise damit auch, dass Landwirte Leistungsträger unserer Gesellschaft seien. Die bayerischen Landwirte produzierten hochwertige Lebensmittel, nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energie. Sie sorgten für die Pflege und den Erhalt unserer Kulturlandschaft. „Unsere Bäuerinnen und Bauern sind die Seele unseres Landes“, sagte Ministerpräsident Stoiber.

Wer die Landwirtschaft als besonderen Wert wahrnehme, dem sollten auch deren Produkte etwas Wert sein. Gerade der Zeittrend des „Billig und immer noch billiger“ verkenne den Wert der Lebensmittel, sagte Stoiber. Wer an der Lebensmitteltheke nur „nach billig“ schaue, könne auf Dauer auch nur draußen ein Land und eine Landwirtschaft der „Marke billig“ vorfinden. Wer allerdings auf Qualität und Herkunft achte und Lebensmitteln einen fairen Wert zugestehe, der werde auch die heimische Landwirtschaft stärken und so seine bayerische Heimat erhalten helfen.

„Auch wenn uns angesichts der wirtschaftlichen Situation oft nicht zum Feiern zumute ist, so soll das ZLF Stadt und Land zusammenbringen“, sagte Bauernpräsident Sonnleitner.

Das ZLF blickt auf eine lange Tradition zurück. Ohne Landwirtschaft würde es kein weltberühmtes Münchner Oktoberfest geben. Nach der Kronprinzenhochzeit im Jahr 1810 verknüpft seit 1811 diese traditionsreiche Schau das bäuerliche Schaffen mit einem vergnüglichen Volksfest. Noch heute gilt bei vielen Bauernfamilien die Devise: Zuerst aufs ZLF, dann auf die Wiesn. Sonnleitner bedankte sich bei Münchens Oberbürgermeister Christian Ude für sein klares Bekenntnis, dass das ZLF und Wiesn untrennbar zusammengehören.