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58. Internationale Handwerksmesse 2006
Eröffnung der Internationalen Handwerksmesse mit Spitzenpolitikern


- Film ab: Internationale Handwerkmesse 2006 vom 16.-22.03.2006 mit neuem Konzept und vielen Sonderschauen (mehr)











©alle Fotos: Ingrid Grossmann

Mit hochkarätiger politischer Prominenz und zahlreichen prominenten Ehrengästen aus dem Wirtschaftsleben wurde die 58. Internationale Handwerksmesse am Donnerstag, 16. März 2006, auf dem Gelände Neuen Messe München von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos feierlich eröffnet.

Bevor sich die Politiker auf den Weg zum Nockherberg machten, wo sie sich mal wieder „derblecken“ ließen, gaben sie sich noch einen verbalen Schlagabtausch bei der Gesprächsrunde zum Thema „Deutschland, Land der Ideen – Ideenschmiede Handwerk“.

Teilnehmer der Diskussionsrunde neben dem Wirtschaftsminister: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück,  Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft München,  Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger und der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Otto Kenzler.

Letzterer forderte von den Politikern mit Vehemenz ein Umdenken bei der von der großen Koalition geplanten Mehrwertsteuer-Erhöhung, da diese ganz besonders die mittelständischen Handwerksbetriebe in größte Schwierigkeiten bringen werde. Immerhin seien in Deutschland 70 Prozent der Handwerksbetriebe Familienunternehmen, deren Existenz durch die Steuererhöhung eminent gefährdet sei.

Doch die Hoffnung auf ein Umdenken wurde von Finanzminister Steinbrück gleich genommen. Die Mehrwertsteuererhöhung komme auf jeden Fall, sie werde schließlich von allen Koalitionsparteien getragen, betonte er.

Ministerpräsident Edmund Stoiber forderte eine konsequente Förderung von Handwerk und Mittelstand durch die Politik. Stoiber: „Der Mittelstand ist und bleibt der ,Beschäftigungsmotor Nummer 1 in Deutschland’. Mehr Beschäftigung und soziale Sicherheit gibt es nur mit starken mittelständischen und handwerklichen Betrieben. Deswegen müssen gerade Mittelstand und Handwerk im Mittelpunkt der Politik stehen.“ Stoiber wies darauf hin, dass in Deutschland rund 70 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer in mittelständischen Unternehmen beschäftigt seien. Der Mittelstand sei darüber hinaus mit knapp 82 Prozent der Ausbildungsplätze Hauptträger der dualen Berufsausbildung. Mittelständische Betriebe erwirtschaften rund 41 Prozent des gesamtwirtschaftlichen Umsatzes.

Bayern hat nach Stoibers Worten seine Hausaufgaben bei der Förderung des Mittelstands gemacht. Aktuell hat das bayerische Kabinett ein neues Mittelstandsförderungsgesetz, eine Initiative zur erfolgreichen Gestaltung von Unternehmensnachfolgen und eine Fortführung des Mittelstandskreditprogramms auf den Weg gebracht. Wichtige Impulse für den Mittelstand will Bayern auch mit der neuen Clusterstrategie zur gezielten Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sowie  mit einem nachhaltigen Eintreten für weiteren Bürokratieabbau und gegen übermäßige Regulierungen bei der Umsetzung von EU-Richtlinien in deutsches Recht setzen.

Stoiber: „Mit unserem Maßnahmenbündel für eine offensive Mittelstandspolitik setzen wir ein deutliches Signal: Bayern steht zum Mittelstand. Wir wollen alles dafür tun, um die Erfolgschancen unserer bayerischen mittelständischen Unternehmen weiter zu verbessern.“ Jetzt sei es eine entscheidende Aufgabe der Großen Koalition, auch auf Bundesebene weiter klaren Kurs für einen starken Mittelstand zu halten."

Den Rundgang durch die Messe musste Handwerkspräsident Kenzler dann ohne die Spitzenpolitiker machen. Die nämlich mussten sich sputen, um rechtzeitig zum Nockherberg zu gelangen, wo sie sich ordentlich auf die Schippe nehmen ließen.                                                                           

 Inés Berber

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