Trauer in ganz München und Bayern um Papst Johannes Paul II.
Kardinal Wetter: Ein großer Papst, eine herausragende Autorität
Trauergeläut in allen Kirchen, Gottesdienste für den Verstorbenen

Im Liebfrauendom findet am 6.4.2005 um 18.00 Uhr ein feierliches Requiem statt (Foto: Martin Schmitz)
Im Liebfrauendom findet am 6.4.2005 um 18.00 Uhr ein feierliches Requiem statt
Flaggen auf Halbmast auch an öffentlichen Gebäuden (Foto:Martin Schmitz)
Flaggen auf Halbmast auch an öffentlichen Gebäuden
Blumen auch an der Bronzeplakette im Dom, die an den Papstbesuch 1980 erinnert. (Foto: Martin Schmitz)
Blumen auch an der Bronzeplakette im Dom, die an den Papstbesuch 1980 erinnert.

©alle Fotos: Martin Schmitz

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In ganz München und Bayern trauern die katholischen Christen um Papst Johannes Paul II. Tausende hatten den Papst in seinen letzten Stunden bei Gottesdiensten und im persönlichen Gebet anteilnehmend begleitet. Sie hatten Kerzen angezündet und für den Leidenden gebetet, um so ihre Verbundenheit mit ihm zu bekunden. Obgleich die Nachricht vom Tode des Papstes nicht unerwartet kam, hat sie doch die Menschen tief bewegt.

Unmittelbar nach Bekanntwerden der offiziellen Nachricht vom Tod des Papstes am 2.4.2005 läuteten die Glocken des Münchner Liebfrauendoms. Noch während des Geläutes strömten die Menschen in den Dom. Sie beteten den Sterberosenkranz für Johannes Paul II. An einem Bild des Papstes zündeten sie Kerzen an und legten Blumen nieder. Anschließend feierte Domdekan Lorenz Wolf mit etwa 2000 Gläubigen für den Papst die Eucharistie.

Den Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, erreichte die Todesnachricht im Heiligen Land. Dort besucht er zusammen mit Seminaristen des Münchner Priesterseminars die heiligen Stätten. Der Kardinal sagte: „Der Heimgang unseres Heiligen Vaters erfüllt uns mit Wehmut und Trauer. Mit Johannes Paul II. verliert die katholische Kirche einen großen und kirchengeschichtlich bedeutsamen Papst und die Welt eine herausragende moralische Autorität.

Gemäß seiner ersten programmatischen Worte nach seiner Wahl zum Papst „Öffnet die Tore für Christus“ habe Johannes Paul II. mit seinem Charisma und mit missionarischer Kraft Türen für Christus aufgestoßen, Türen zu allen Völkern und Kontinenten durch unzählige Pastoralreisen, Türen in die kommunistischen Länder und zu den Armen und Ärmsten der Erde als Anwalt für Freiheit und Friede, Gerechtigkeit und Menschenwürde. Aber auch Türen zur Ökumene und zu interreligiösen Begegnungen habe er geöffnet und so seine Sehnsucht nach Einheit der Christen und der Menschheit ausgedrückt.

Johannes Paul II. sei aber vor allem im Kern seines Wesens und seiner Ausstrahlung „ein Mann des Gebetes“ gewesen, der in tiefer Verbundenheit mit Jesus Christus und dessen Mutter Maria gelebt habe. Daraus habe er die Kraft geschöpft, die Kirche zu leiten und zu inspirieren. Auch sein langjähriges schweres Leiden habe er aus dieser tiefen spirituellen Verankerung heraus gemeistert. Kardinal Wetter sagte, er danke Gott mit tiefer Bewegung für den langjährigen Dienst des Papstes. Es gelte nun, sein der ganzen Kirche hinterlassenes großes Vermächtnis in Ehren und lebendig zu halten. Der Kardinal rief die Gläubigen auf, im Sinne dieses Vermächtnisses mit Worten des verstorbenen Papstes zu beten: „Christus bleibe! Bleibe und lebe fort in unserer Zukunft!“

Auch die evangelische-lutherische Landeskirche trauert mit ihren römisch-katholischen Schwestern und Brüdern um den verstorbenen Papst Johannes Paul II. Landesbischof Johannes Friedrich bekundete seinen Respekt vor einem „großen Zeugen Christi“. Er würdigte den Papst in einer Pressemitteilung für seinen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt sowie für seine Bemühungen um die Ökumene. Der verstorbene Papst sei gerade zuletzt „in seiner ganzen Schwäche und Gebrochenheit des Leibes die vielleicht größte Gestalt unserer Tage“ gewesen, zeigte sich Friedrich beeindruckt von der Lebensleistung des aus Polen stammenden Geistlichen, der „die Weltkirche durch seine Person zusammengehalten hat“.

Der Generalvikar der Erzdiözese, Domkapitular Robert Simon, hat die Pfarreien der Erzdiözese aufgefordert, am Sonntag, Montag und Dienstag, 3., 4. und 5. April, ein viertelstündiges Trauergeläut zu halten. Jeweils zum Gebet des Angelus von mittags 12.00 Uhr bis 12.15 Uhr. Das Glockenspiel am Münchner Rathaus wird deshalb an diesen beiden Tagen erst nach dem Gedenkläuten beginnen.

Jugendliche aus den Pfarreien und den kirchlichen Jugendverbänden des Erzbistums München und Freising wollen am Dienstag, 5.4.2005 um 19.00 Uhr im Münchner Liebfrauendom mit einer Gebetsstunde vom verstorbenen Papst Johannes Paul II. Abschied nehmen. Der Papst sei vor allem für die jungen Menschen ein Vorbild im Glauben gewesen, heißt es in einem Aufruf des Diözesanjugendpfarrer Klaus Hofstetter. Sein entschiedenes Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit sei für die katholische Jugend ein Vermächtnis. Das Gebet für den Papst, zu dem mehrere hundert Jugendliche aus der ganzen Erzdiözese mit ihren Bannern und Fahnen im Dom erwartet werden, wird in den meditativen Andachtsformen und mit den Liedern der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé gestaltet. Organisiert wird das Gebet für den Papst vom Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ), des Erzbistums, dem Erzbischöflichen Jugendamt und dem Münchner Weltjugendtagsbüro.

Kardinal Wetter wird am Mittwoch, 6. April, um 18.00 Uhr im Münchner Liebfrauendom ein feierliches Requiem zelebrieren,

Hohe Repräsentanten aus der Ökumene, des bayerischen Staates, des Landtages und des Bundestages sowie der Stadt München werden an dem Requiem teilnehmen. So ist die Spitze des bayerischen Staates mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, Landtagspräsident Alois Glück und dem Präsidenten des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes, Karl Huber, bei dem Gottesdienst vertreten. Auch mehrere Minister der bayerischen Staatsregierung nehmen an dem Gottesdienst teil, ebenso Mitglieder der Fraktionen des Landtags und des Deutschen Bundestages sowie Angehörige des konsularischen Korps. Für das Haus Wittelsbach kommt Herzog Franz von Bayern.

Hochrangig ist auch die Ökumene vertreten, so nimmt der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Johannes Friedrich, an dem Gottesdienst teil. Für die griechisch-orthodoxen Gemeinden in München kommt Erzpriester Apostolos Malamoussis. Ebenso kommen andere hohe Vertreter aus Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften der Ökumene. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, vertritt die jüdischen Gemeinden. Für die katholischen Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland nimmt der Apostolische Exarch Bischof Petro Kryk an dem Requiem teil, für den Diözesanrat der Katholiken des Erzbistums Professor Alois Baumgartner. In Vertretung des abwesenden Münchner Oberbürgermeisters kommt Bürgermeisterin Gertraud Burkert zu dem Gottesdienst.

Unter der Leitung von Domkapellmeister Karl-Ludwig Nies singt die Münchner Dommusik ein besonderes Requiem des modernen französischen Komponisten Maurice Duruflé (1902-1986). Die Komposition gilt als liturgisches Schlüsselwerk der Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Unter anderem erklang sie beim Requiem für den französischen Staatspräsidenten Francois Mitterand in der Kathedrale Notre Dame in Paris.

In der Liebfrauenkirche wurde nach der Todesnachricht die Osterkerze, das Symbol für den auferstandenen Christus, entzündet. Unter der lebensgroßen mittelalterlichen Marienfigur am Zugang zum Chorraum der Frauenkirche wurde ein Bild des Papstes mit seinem Wahlspruch „Totus tuus“ (Ganz der Deine) und seinem Namenszug aufgestellt.

Das Bild zeigt eine aktuelle Aufnahme des Heiligen Vaters inmitten winkender Menschen. In der Turmkapelle der Liebfrauenkirche wurden zwei Kondolenzbücher aufgelegt. Jeder, der sich in das Buch einträgt, kann ein Gedenkbild mit einem Gebet des Papstes mitnehmen, in dem es heißt: „Gesegnet seist du, Christus, der du auch heute mit deiner Botschaft der Liebe und des Lebens zu uns kommst“. Gleich nebenan drängen sich die Menschen, Kerzen auzustellen, die es für eine Spende von 0,50€ gibt.

Auch an der Bronzetafel, die an den Papstbesuch 1980 erinnert, legen Menschen handgeschriebene Zettel nieder, einige davon aus Kinderhand.

In allen Pfarrgemeinden des Erzbistums soll nach dem Tod ein Requiem für den verstorbenen Papst gefeiert werden. Dabei kann das Wort Kardinal Wetters zum Tode des Papstes verlesen werden. Die sonst in der Eucharistiefeier beim Hochgebet übliche Namensnennung des Papstes entfällt nach dem Tod. (wr / ms)

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Hier geht es zu 160 Seiten mit Fotos von der Kollektion 2004
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(©alle Fotos der Galerie: Martin Schmitz2004)
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