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Glocken der Frauenkirche werden vierspännig eingeholt Zwei Landwirte aus Deisenhofen lassen sich das "eine Ehre sein" Prächtiger Festwagen mit drei Hengsten und einer Stute |
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 Landwirt Florian Schelle und sein Bruder Johannaus Deisenhofen stellten den Vierspänner  Johann Schelle fuhr "vom Sattel aus"  ©alle Fotos: Martin Schmitz |
Als zum Hochfest des heiligen Joseph am Freitag, 19. März 2004, die drei neuen Glocken für den Münchner Liebfrauendom eingeholt wurden, war dies für den Landwirt Florian Schelle (49) und seinen Bruder Johann (35) aus Deisenhofen im Landkreis München ein besonders schöner Tag. Sie fuhren mit einem prächtigen Vierspänner die Glocken zur Münchner Frauenkirche und liessen sich dies "eine Ehre sein ". So sagte es Florian Schelle, der auch Vorsitzender des Pferdezuchtverbandes Oberbayern ist.
Im Bayerischen Fernsehen hatten er und sein Bruder die Bilder vom Glockenguss gesehen. Über die Aufnahmen vom feurigen Geschehen in der Glockengießerei Perner in Passau war der Funke direkt auf die Brüder Schelle übergesprungen. Sie hatten in der Heimatgemeinde bereits Glocken zur Weihe gefahren. Aus Liebe zum kirchlichen Brauchtum und zu ihren Rössern hatten sie 1977 den Stephaniritt am zweiten Weihnachtsfeiertag zur Stephanskirche in Oberhaching wieder belebt. So fragten sie beim Münchner Dompfarrer Wolfgang Huber an, ob sie die Glocken der Frauenkirche mit ihren Rössern fahren dürften. Der nahm das Angebot der Brüder gern an. Die beiden Landwirte waren am Hochfest des heiligen Joseph, Freitag, 19. März, mit vier Rössern, drei Hengsten und einer Stute, in der Landeshauptstadt zur Stelle. Die süddeutschen Kaltblüter sind mittelschwere Arbeitspferde, die früher nach ihrer Herkunft "Oberlander" genannt wurden. Die Hengste hören auf die Namen "Schwarzweiß", "Donnerhall" und "Valdano", den Namen des berühmten argentinischen Fußballers, der jetzt bei Real Madrid spielt. Die Stute wird mit dem modischen Namen "Escada" gerufen. Johann Schelle fuhr mit Reitstiefeln und Bundhose das Gefährt mit den Glocken "vom Sattel aus" . Für alle Fälle war ein sogenannter "Brettlhupfer" als Bremser mit dabei. Die Rösser sind laute Musik und viele Menschen allerdings gewohnt. Für die Brüder wurde es ein Ereignis. Sie sind "mit die Ross groß worn". Die Liebe zu Pferden hat sich vom Großvater über den Vater auf sie vererbt. Sie züchten süddeutsche Kaltblüter auf ihrem Hof. Im Stall und auf der Weide stehen jetzt 25 Rösser. Auf Fürsprache des heiligen Joseph hofften sie am 19. März nicht nur auf gutes Wetter, sondern nach einem alten Bauernwunsch auch auf "Glück im Stall". (wr) Die Glocken im Überblick: Ton g1 - Cantabona (mehr) Zum Hauptext Neue Glocken für den Dom (mehr)
(©alle Fotos der Galerie: Martin Schmitz2004) |
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