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Münchner Brauertag am 28.06.2014 - Freibier für alle auf dem Viktualienmarkt |
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früh am Morgen ging es zuerst zum Gottesdienst in St. Peter mit dabei: das Münchner Kindl Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter durfte mit einer Ferula die jüngsten Bräuburschen der Jahrgänge 2013 und 2014 freischlagen Tanz zuvor tanzten die Schäffler Paulaner / Hacker Pschorr Jungbrauer Augustiner Jungbrauer Hofbräu Jungbrauer Spaten / Löwenbräu Jungbrauer Freibier ©Foto: Ingrid Grossmann, Martin Schmitz |
Mit dem Münchner Brauertag am 28.06.2014 setzt der Verein Münchener Brauereien e.V. auch 2014 wieder die jahrhundertealte Tradition des Gewerbefesttages der Münchner Brauereien fort. In diesem Jahr wurden 19 Jungbrauer freigesprochen und der „Preu Eid“ auf das Münchner Reinheitsgebot erneuert. „Wir freuen uns, dass wir dieses Jahr wieder so viele Jungbrauer freisprechen können. Das zeigt die Beliebtheit dieses Berufes und auch im nächsten Jahr gibt es einen neuen Rekord bei den Brauer-Auszubildenden“, so Andreas Steinfatt, Vorsitzender des Vereins Münchner Brauereien. Doch noch einen weiteren Rekord durften die sechs Münchner Brauereien am Brauertag feiern. Zum ersten Mal knackten sie im vergangenen Jahr die sieben Millionen Hektoliter Grenze. Ein toller Erfolg.
Münchner Brauertag 2014 - Fotos Umzug der Brauer zum Viktualienmarkt, (mehr) (©Fotos: Martin Schmitz) Anlässlich des Brauertages fand auch 2014 wieder eine Freisprechungszeremonie statt. Auf dem Viktualienmarkt erfolgte dann um 10.15 die Freisprechung der Jungbrauer durch den Oberbürgermeister Dieter Reiter. Auch in diesem Jahr erfolgte sie auf dem Viktualienmarkt und hier wurden auch die jüngsten Bräuburschen der Jahrgänge 2013 und 2014 wieder mit einer Ferula freigeschlagen. Daneben wird ihnen traditionell eine Silbermedaille und ein eigens angefertigter Bierkrug zur Erinnerung an die bestandene Lehrzeit verliehen. Eine besondere Auszeichnung läßt die Stadt München dem Münchner Braugewerbe anschliessend durch einen offiziellen Empfang im Alten Rathaussaal zuteil werden. Dies unterstreicht die Tatsache, daß das Münchner Braugewerbe mit dem Wirtschafts- und Kulturleben der Stadt München seit ältesten Zeiten auf das engste verbunden ist. Am Brauertag wiederholten und bekräftigten die Münchner Brauereien ihre anläßlich des 500jährigen Jubiläums des Münchner Reinheitsgebotes abgegebene Erklärung, auch künftig ihre Biere ausschließlich nach dem Reinheitsgebot herzustellen, in aller Öffentlichkeit am Viktualienmarkt: Auch in Zukunft werden die Biere der Münchner Brauereien ausschließlich aus Gersten, Hopfen und Wasser bestehen. Ab 11.30 Uhr gibt es Freibier der Münchner Brauereien aus sieben Gantern, je 400 Liter ergeben in Summe 2.800 Liter Freibier für alle Schaulustigen des Brauereids. Ebenso wie im Schäfflertanz lebt auch im Münchner Brauertag ein letzter Rest alter Stadttradition fort, die in den Gebräuchen der Handwerkszünfte und Innungen früherer Jahrhunderte ihren Ursprung hat. Seit ihren Anfängen im Mittelalter bis in das 18. und 19. Jahrhundert hinein feierten alle Münchner Zünfte einen besonderen Festtag, zumeist am Tage ihres Schutzpatrons. Die Ladung zu diesem Festtag erfolgte früher, wie zu allen anderen offiziellen Anlässen der Brauer, durch Lehrlinge, die eine Ferula, als Erkennungszeichen mit sich führten. Der Festtag beginnt mit einem Kirchenbesuch, an den sich ein kleiner Festzug, gegliedert in Lehrlinge, Gesellen und Meister, anschließt. Die Zunftfahne und die Zunftlade, die einen besonderen Wert darstellten, werden dabei mitgeführt. Anschließend findet eine Festversammlung statt.
Die ältesten und angesehensten Zünfte in München hatten zumeist mehrere Schutzpatrone, die sie besonders verehrten. Dabei spielten die Landes- und Stadtpatrone eine gewisse Rolle. So erklärt es sich, daß die Münchner Brauerzunft den Apostel der Deutschen, den heiligen Bonifatius, zum Schutzpatron erkoren hat, der auch auf der Zunftfahne und in der Zunftlade abgebildet ist. Aber auch St. Florian gilt als besonderer Schutzherr der Münchner Brauer, denn auf den mächtigen Patron gegen Feuer- und Wassergefahr konnte das Braugewerbe wegen der Gefährdung durch die früher üblichen offenen Feuerstellen in den Brauereien nicht verzichten. Außerdem standen noch keine öffentlichen Wasserleitungen zur Brandbekämpfung zur Verfügung, so dass gerade die Brauer, die über größere Wasservorräte und eigene Tiefbrunnen verfügten, gewissermaßen als Hilfsfeuerwehr tätig werden mussten. Im Mittelalter war der Turmwächter auf dem Alten Peter zugleich der Feuerwächter und dem heiligen Florian ist hier ein besonderer Altar gewidmet. Daraus erklärt sich, daß die Verehrung des heiligen Florian durch die Brauer gerade in der Peterskirche, der ältesten Stadtpfarrkirche Münchens, nachweisbar ist. Der Brauertag in der Peterskirche hat sich im Münchner Braugewerbe bis zum Jahre 1917 erhalten. Über seine Gestaltung können heute vereinzelte, noch erhaltene Abrechnungen der Brauerzunft aus dem 18. Jahrhundert Aufschluss geben. Dabei wurde immer das kostbare Floriansbild gezeigt. Im ältesten Stadtteil Münchens konnten die Münchner Bürger neben den geschmückten Festgespannen der Münchner Brauereien auch den Schäfflertanz erleben, der extra zu dieser Gelegenheit außerhalb des üblichen siebenjährigen Turnus aufgeführt wurde. Und zu allen Zeiten fand damit die enge Verbundenheit der Bevölkerung mit der Münchner Brauerzunft am Brauertag ihren Ausdruck. Durch die Kriegs- und Zwischenkriegszeiten und die Beschädigung der Zunftaltertümer wurde die Tradition des Brauertages zwangsläufig unterbrochen. Sie konnte erst 1961 wieder aufgenommen werden. Seit dieser Zeit findet der Münchner Brauertag grundsätzlich in zweijährigem Turnus statt. Nach wie vor genießt München in aller Welt das Ansehen, die berühmteste Bierstadt zu sein. Aus dieser Stadt sind die Brauereipioniere hervorgegangen, die die wissenschaftliche Entwicklung des Brauwesens und die heutige Weltgeltung des Münchner Braugewerbes und der Münchner Biere geschaffen haben. Münchner Brauertag 2014 - Fotos Umzug der Brauer zum Viktualienmarkt, (mehr) (©Fotos: Martin Schmitz) - Das Programm 2014 (mehr)
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