Wer sich an die großartigen Aufführungen dieser vielleicht besten deutschen Komödiantengruppe auf Tollwood erinnert, an »Familie Flöz kommt Über Tage« oder »Ristorante Immortale«, der weiß, dass Paco Gonzales, Björn Leese, Hajo Schüler und Michael Vogel nicht nur brillante Schauspieler sind, sondern auch ebenso verführerische Geschichtenerzähler, die die Welt hinter der Bühne dem Zuschauer in köstlichen Andeutungen als fremdes Land der Fantasie anpreisen.

Nun also haben die köstlichen Vier für ihre Neuproduktion »Teatro Delusio« die Hinterbühne nach vorne geholt, haben jene, die sonst nur für das Funktionieren der Bühnenbilder zuständig sind, zu Hauptpersonen geadelt.

Während vorne hinten wird und hinten vorne, während auf der Bühne, die man nur ahnen kann, alle theatralen Genres vom wilden Degengefecht über die kaltblütige Kabale bis zur heißblütigen Liebesszene stattfinden, sieht man die Bühnenarbeiter Toby, Bernd und Ivan in Aktion, drei unermüdliche Helfer, die von der strahlenden Kulisse des Theaters nur durch den Bühnenvorhang getrennt sind. Hier ist ihre Welt. Eine Welt, in der seltsame Dinge passieren und viele Menschen rätselhafte Dinge tun.

Allesamt dargestellt von den Flöz-Protagonisten. So wird die Kluft zwischen der Glitzerwelt der Bühne und dem kargen Leben im Backstage zur dramaturgischen Finesse, zu Schnitt und Gegenschnitt, zur Plattform für die schon legendäre Flöz’sche Spaßkunst, bei der jedes Wortspiel rund um das »Teatro Delusio« erlaubt ist.

»Die Mischung aus Masken- und Körpertheater, aus Clownerie und Comedy ist ein Wartesaal anrührender Menschlichkeit, ein schaurig-schöner Mikrokosmos voller Poesie, surrealer Phantastereien und Aberwitz« (Unidram, Potsdam)