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60. Kunst-Messe München vom 25.10.-01.11.2015 im Postpalast Nähe Hackerbrücke |
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©Fotos: Martin Schmitz, Ingrid Grossmann |
Vom 25.10. - 01.11.2015 findet die 60. Kunst-Messe München wieder die spektakuläre Rotunde des Münchner Postpalastes in der Wredestraße 10 (nahe der Hackerbrücke) statt. Die Kunstmesse München ist Deutschlands älteste Kunstmesse. Das ist eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, da keine andere Messe eine solche Historie vorweisen kann, und das bei dem sich auch in diesem Bereich verschärfenden Wettbewerb durch eine steigende Zahl von Messen. Die Kunstmesse München ist eine Generalmesse, die fast alle historischen Epochen berücksichtigt, so wie es die Tefaf in Maastricht auch hält. Dieses Konzept legt Wert auf die Darstellung der Einheitlichkeit des künstlerischen Bemühens, was erkenntnisträchtig ist. Und der Besucher kann packende Kontraste zwischen Alt und Neu erleben.
Das Angebot der Messe erstreckt sich vom mittleren bis weit in den hohen Preisbereich, und alle angebotenen Objekte werden von einer unabhängigen Fachjury bewertet. So werden die Interessen der Sammler wahrgenommen, in einer Zeit, da die Schwäche der Finanzmärkte Sachwertanlagen wie Kunst und Antiquitäten begünstigt, ohne die tradierte Werte von Sinnlichkeit, Bildung und Sozialprestige sowie die Teilhabe an der Kultur einer Gesellschaft zu vernachlässigen. In den vergangenen Jahren Zeit hat sich das Publikum der Messe verjüngt, auch die nachfolgenden Generationen entwickeln eine Liebe zum Historischen und zu historischer Kunst. Die Messe wird von 35 Ausstellern bestritten, die alle zu den geachteten und führenden Fachleuten auf ihren Gebieten zählen. Ideeller Träger der Messe ist der Kunsthandelsverband Deutschland. 60. Kunstmesse München Vernissage: 25. Oktober, 17-21 Uhr. Öffnungszeiten: 25. bis 1. November, 11 bis 19 Uhr. Wredestraße 10 (an der Hackerbrücke), 80335 München. AUS DEM ANGEBOT DER 60. KUNSTMESSE MÜNCHEN
KUNSTHANDWERK: GOLD- UND SILBERSCHMIEDEARBEITEN, GLAS ETC.
Goldtabatière, Paris 1770 / 1771, Meisterzeichen: François-Nicolas Génard Zweifarbiges Gold, Maße: 8,8 cm x 4,3 cm x 3,7 cm, Gewicht: 143 g. und Siegeldose, mit dem persönlichen Wappen Friedrich Augusts II., Kurfürst von Sachsen und als August III. König von Polen; Dresden um 1735 Meisterzeichen: Christian Friedrich Winger; Silber, vergoldet Durchmesser 12,8 cm; Gewicht 259 g Bei diesen beiden Dosen handelt es sich um hervorragende Zeugnisse der Goldschmiedekunst des 18. Jahrhunderts. Die Tabatière ist klassizistisch in ihrem zurückhaltenden Blattdekor mit Festons (Girlanden) an einer Art Herme (aufsteiniger Pfeilerschaft); die Siegeldose ist wundervoll schlicht gehalten, um das aufwendige Wappen besser zur Geltung kommen zu lassen. Angeboten von Dr. Eva Toepfer, Luxemburg Bougeoir de Paravent Feuervergoldete Bronzemontierung mit Blütenbaum, xBlüten in Hart- und Weichporzellan; xSchale in Japanlack mit Golddekor Solche aufwendigen Kerzenhalter sind auch in dem Luxus zugeneigten Zeiten nicht oft anzutreffen. Der Dekor besteht aus einem Blütenbaum aus Porzellanblüten, der Halter sitzt auf einer runden Schale in Japanlack und Golddekor, hinten mit Haltegriff. Vorn ist das typische Lösch-Hütchen (Tülle) angebracht. Dieses war ein wichtiges Utensil, da das Ausblasen der Kerzen Verunreinigungen durch spritzendes Wachs sogar mit Brandgefahr bedeuten konnte. Der Leuchtmittelhalter ist als geschwungene Blüte, auch in diesem Fall eine funktionsgesteuerte Kunst-Form, da eine solche Blüte in der Natur praktisch nicht vorkommt. Trotz der langen Geschichte der Kerzenhalter bildete man erst im Rokoko die Pflanzen zu virtuosem Dekor aus und ließ sie zugleich erblühen, so wie bei diesem Bougeoir de Paravent, einem Kammerleuchter, den man mit dem „Haltegriff“, an dem man ihn auch durch die Zimmer tragen konnte, am Paravent vor dem Bett anbrachte. Die Schale ist eine erstklassige Lackarbeit. Die auf die Funktion ausgerichtete Gesamt-Form wird durch das Dekor umspielt und kaschiert. Dies ist weniger ein Objekt mit Dekor, sondern mehr ein Kunstobjekt mit praktischem Nutzwert. Angeboten von Ulf Härtl, Bamberg Leuchterpaar Mädchen und Knabe in Blütenlaube, Meissen, um 1755 Modelle von J. J. Kaendler Porzellanblüten Hart- und Weichporzellan an feuervergoldeten Bronzen aus der Mitte des 18. Jahrhundert Maße: je 15 cm x 10 cm x 18 cm Solche aufwendigen Leuchten sind auch in Luxus- orientierten Epochen nicht sehr häufig. Der Dekor aus Porzellanblüten stammt aus Vincennes, die Figuren aus Meissen. Die Modelle wurden von J. J. Kaendler geschaffen (1706-1775), einem der berühmtesten Meissener Künstler. Das Rokoko bildete solch virtuosen Dekor aus und ließ Pflanzen gleichsam erblühen, so wie bei diesem bedeutenden Leuchterpaar. Man hat hier eine kunstvoll verzierte Laube reich dekoriert mit Porzelanblüten, ein Kunstobjekt mit praktischem Nutzwert. Die Ikonografie mit Knabe und Mädchen stimmt in unverfänglicher Weise in das Liebesthema ein, die Liebe erscheint gleichsam als Licht in einer finsteren Welt. Die Verbindungen zur Bukolik spricht dafür, dass wir hier an eine vorgestellte Zeit erinnert werden, zu der die Welt noch nicht finster war, alldieweil auf die vormoderne Unentzweitheit von Mensch und Natur und Mensch und Mensch verwiesen wird, ein Abglanz der aetas aurea, des Goldenen Zeitalters. Angeboten von Ulf Härtl, Bamberg Jardinière Fayence, polychromer Dekor mit Girlanden und Blumenbouquets, Galanterieszene, bestückt mit Zweigen aus vergoldeter Bronze mit Porzellanblüten Vincennes, Manufaktur Sinceny, Frankreich, 18 Jh.Maße: 33 cm x 25 cm x 23 cm Die Manufaktur von Sinceny (Picardie, Nord-Frankreich; manchmal „St. Cenis“ genannt) war auf Keramik, besonders auf Fayencen spezialisiert. 1713 von Handwerkern aus Rouen gegründet, war der Sinceny-Stil manchmal vom Rouen-Stil nicht zu unterscheiden. Der Dekor war auch oft orientalistisch. Diese Jardinière, ein Blumengestell, bringt die Blumen gleich mit. Vor 1900 wurden sonst Trockenblumen arrangiert, später natürliche Blumen. Hier sind es Porzellanblüten aus Vincennes. Das bauchige (bombierte) Gefäß ist auch mit dem Sinceny-typischen Blumendekor verziert. Ein Prunkstück, das auch als Tafelzier verwendbar war, wofür Jardinièren gern genommen wurden. Literatur: John H. Threadwell: A Manual of Pottery and Porcelain for American Collectors, New York, Putnam 1872, S. 69 James Ward: Historic Ornament Treatise on Decorative Art and Architectural Ornament, London: Chapman & Hall 1897-1909, S. 64 Angeboten von Ulf Härtl, Bamberg
Chinoiserie Teekännchen, Frankenthal c. 1770 Höhe 10,8 (ohne Deckel) 13,2 cm (mit Deckel); Marken: „CT“ unter Kurhut, Provenienz: Sammlung Siegfried und Lola Kramarsky (Christie’s New York 30.10.1993 Nr. 65); Katalog „Preziosen“ (Ulrich Pietsch S. 72, 73). Aufwendiger Chinoiserie-Dekor mit gehöhtem Gold, pupurfarbenen und emailblauen Ranken und Muschelwerk. Die seltene Bemalung zählt zum Aufwendigsten Rokoko-Dekor der Manufaktur Frankenthal. Die feinen Goldspitzenbordüren sind dem Frankenthaler Spezialisten für Goldmalerei, Michael Appel, zuzuschreiben. Sämtliche Chinoiserien gehen auf Entwurfszeichnungen von Jean-Baptiste Pillement (1728 1808) zurück, die Pierre-Charles Carnot 1759 gestochen und publiziert hat. Angeboten von Elfriede Langeloh, Weinheim Ein Paar große Opernfiguren von Johann J. Kaendler, Meissen 1750 Höhe 20,5 cm (Sie) / 24 cm (Er). Nach einer Szene aus "Acis und Galatea". Schöpfer der Stichvorlage ist Charles-Nicolas Cochin, Designer Décorateur des Menus-Plaisir des französischen Königs. Früher als Madame Pompadour und Prince de Rohan bzw. Ludwig XV bezeichnet, geht man heute davon aus, dass die Figuren das höfische Leben am Hofe August III in Dresden mit seinen glanzvollen Opernaufführungen widerspiegeln. Die beiden großen Opernfiguren sind als Paar außerordentlich selten, es sind lediglich drei weitere Paare bekannt: J. P. Morgan, Wadsworth Atheneum Museum of Art Sammlung Kocher, Bern Historisches Museum (Inv. Nr. 37141) Bonhams 12.11.2003 (Nr. 48)
Angeboten von Elfriede Langeloh, Weinheim
Zwei Elstern, Meissen um 1735 Modell von Johann Joachim Kaendler von 1733. Kaendler hat das Modell der schreienden Elster in Lebensgröße (55 cm) für die Ausstattung des Japanischen Palais geschaffen. Die Elster zählt zu den ersten Vögeln, die wie vom König gewünscht in farbigen Emailfarben staffiert wurde. Das hängt mit brenntechnischen Gründen zusammen, es konnten damals nur Objekte bis ca. 70 cm Höhe bemalt werden. König August III, dem Sohn August des Starken, wurden zwischen dem 31.10.1733 und 17.12.1735 insgesamt 25 Elstern geliefert. Hiervon befinden sich heute in der Königlichen Porzellansammlung im Zwinger (Galerie) noch sieben Stück. Angeboten von Elfriede Langeloh, Weinheim Credenz-Tablett, Meissen ca. 1735
Ø Tablett: 21,0 cm; Gesamthöhe: 7,5cm, Höhe Fuß: 6,3 cm, Ø Fuß: 9,9 cm. Kleine Knaufschwertermarken an den Unterseiten von Tablett und Fuß; Malerei von Christian Friedrich Herold. Das geschweifte Tablett ist als Credenz für ein Schokoladenset gedacht; der profilierte Fuß dient als Handgriff, um das Set in gefälliger Ansicht zu präsentieren und anzubieten. Fuß und Oberseite des Tabletts sind dicht und fein mit farbigen Konsolchinesen, Kauffahrtei- und Landschaftsszenen bemalt und mit reicher Goldornamentik verziert. Das Credenz-Tablett gehört zu den seltensten Meissener Formstücken. Neben diesem sind nur noch drei weitere Exemplare bekannt: 1. Rijksmuseum Amsterdam (Katalog Den Blaauwen, Nr. 90 inkl. Schokoladenbecher, Einsatzbecher und Zuckerschale, das einzig komplette Set) 2. Sammlung Ludwig Bamberg (Katalog Hanemann, Nr. 42) 3. Privatsammlung, Köln (Katalog Brattig, MAK Köln 2010, Nr. 149) Angeboten von Elfriede Langeloh, Weinheim
Hundehütte mit Mops und Hofhund Modell von J.J. Kaendler, Meissen um 1740; Höhe 12,5 cm / Länge 10 cm; Blaue Schwertermarke Rechteckige Hütte, die Wände in weißem und eisenrotem Backsteinmuster, seitwärts ein mit Knochen gefüllter Fressnapf. Eisenrotes Terassendach mit schräg angesetzten profilierten Schindeln. Auf der Schmalseite ein rundes Fenster, aus dem der angekettete braune Hofhund zur Hälfte herausschaut und dem auf Dach sitzenden eleganten Mops zubellt. Der Mops mit hellbraun gestricheltem Fell, schwarzer Gesichtszeichnung, purpurnes Schellenhalsband und blauer Schleife kratzt sich mit der linken Pfote am Hals. Die Gruppe zählt zu den frühesten kleinplastischen Werken Johann J. Kaendlers, der das Urmodell nur wenige Jahre nach seinem Eintritt in die Manufaktur (21.06.1731) im Jahr 1734 geschaffen hat. Die präsentierte Ausformung ist relativ früh entstanden. Die Zähne des Hofhundes sind plastisch ausgeformt. Bei späteren Tiergruppen werden diese nur noch in gemalter Form gezeigt.
Angeboten von Elfriede Langeloh, Weinheim
Michael Powolny (Judenburg 1871 . 1954 Wien) Putto "Afrika" Literatur: Angeboten von Kolhammer und Mahringer, Wien SAMMLERTEPPICHE, TEXTILESYomut Igdir Hauptteppich, 249 x 165 cm, Alter um 1800 und Bordjalou Kasak, 193 x 165 cm, 19. Jahrhundert und Usbekistan / Karakalpak Teppich, 385 x 200 cm, 19. Jahrhundert Geknüpfte Teppiche und Flachgewebe benutzen wir heute meist zur ornamentalen und repräsentativen Gestaltung unserer Wohnräume. Ihre besondere Wirkung gewinnen diese Arbeiten für uns vor allem, weil sie vom gestalterischen Vermögen der Kulturen zeugen, in denen sie entstanden. Und diese Kulturen betrieben die Form- sowie die Farbgestaltung ihrer textilen Arbeiten mit außergewöhnlichem Aufwand, weil sie diese nicht nur zur Fristung ihres Lebens nutzten. Die textilen Arbeiten vergegenwärtigten ursprünglich vielmehr auch religiöse Ideen. Sie waren in den Kult einbezogen. Ihre hohe ästhetische Organisation schätzt der Sammler heute noch. Angeboten von M. Tehrani, Hamburg
MÖBEL Table en chiffonnière Jean Pierre Dusautoy, Meister 1779; bezeichnet und gestempelt: «JME Dusautoy»; Maße: 57cm x 41,5cm x 74cm Eichenkorpus mit Marketerie in Rosenholz und kolorierten Fruchthölzern, Marmorplatte Typ Ariston, originale Bronzegalerie und Schloss. Ein "Table en chiffonnière" ist ein kleines, leicht zu transportierendes Möbel, das gegen Ende des 18.Jahrhunderts sehr beliebt war. Der Name kommt von dem französischen Wort "chiffon", was ein Textil bezeichnet, auch weil er für die Dame des Hauses als kleiner Nähtisch eingesetzt wurde. Dieser Typ war offenbar gefragt und schon in der Entstehungszeit sehr beliebt. Dass solch ein Möbel zum Arbeiten benutzt wurde, kann man auch an der Einsparung der unteren Platte (Zwischentablar) sehen, die Platz für die Unterschenkel bot, den man brauchte, wenn man nahe an die Arbeitsplatte heran wollte. Dort ist auch ein Auszug untergebracht. Die Bronzegalerie sowie das Schloss sind original. Angeboten von Ulf Härtl, Bamberg Salonmöbel Potsdam, um 1745; Weichholzkorpus, dekoriert in Schwarzlack im «goût chinois» mit Pagoden in exotischer Landschaft. Geschweifte Beine mit Geisshüfchen Provenienz: Schloss Dahlen in Sachsen (laut altem Klebezettel) Maße: 74cm x 52cm x 32cm
Angeboten von Ulf Härtl, Bamberg
Kommode Louis XV - Pierre Roussel Pierre Roussel (1723 - 1782), Frankreich, Louis XV. Geschweifter und gebauchter Eichenkorpus mit Rosenholz furniert, allseitige florale Marketerie in verschiedenen Edelhölzern und Rouge-Griotte-Uni-Marmorplatte. Gestempelt « P ROUSSEL JME » Maße: 86,5 cm x 128 cm x 62 cm Pierre Roussel ging als bedeutender und sehr produktiver Ebenist seiner Epoche in die Kunstgeschichte ein. Selbst Sohn eines Ebenisten und Bruder von vier Tischlern ist Pierre Roussel nachweislich seit 1745 als Meister in der Pariser Rue de Charenton niedergelassen und firmierte ebendort unter dem Namen „L’Image de Saint Pierre” nach seinem Namenspatron. Bescheidene Anfänge hinter sich gelassen, gelang ihm schnell die starke Expansion seines Unternehmens und seit den 1760er Jahren galt Pierre Roussel als einer der führenden Kunsttischler in Paris. Seine Hauptwerke sind Möbel im Goût Louis XV. In den Jahren 1775 bis 1780 wurde er von dem Prince de Condé beauftragt, dessen Palais Bourbon und das Château de Chantilly mit exquisiten Mobiliar auszustatten. Pierre Roussel verstarb überraschend im Alter von 59 Jahren und hinterließ den umfangreichen Nachlass von über 50 Kommoden, Tischen, Secrétaires, Bureau Capucins und Plats, in allen Variationen des Louis-Quinze und des Louis-Seize mit aufwendigen Blumen und Bildmarketerien, geometrischen Intarsien, Lackmalerei und einfacheren Furnieren. Werke von Pierre Roussel befinden sich u.a. im Musée du Louvre, dem Musée des Arts Décoratifs und dem Petit Palais in Paris und im Metropolitan Museum in New York. Literatur (Biographie und Werk): Comte Francois de Salverte, Les Ebenistes du XVIIIe Siècle, Paris 1934, S. 272-274. Pierre Kjellberg, Le Mobilier Français du XVIIIe Siècle, Paris 1989, S. 728-743. Angeboten von Ulf Härtl, Bamberg
Vernis Martin Kommode sans traverse
Jean-Jaques Manser, (Meister ca. 1760), gestempelt: MANSER JME Frankreich, Epoche Transition Maße: 85 x 82 x 47 cm
Eichenkorpus mit Amaranth, Königsholz und Vernis Martin, Marmorplatte „Gris St. Anne“ Original Schlösser und feuervergoldete Beschläge allseitige Vernis Martin Scenen mit Landschaftsdarstellungen auf geschwungenen Beinen rückseitig angebrachte Inventarnummer "PC 7504" Der wohlproportionierte, kastenförmige Korpus besteht aus Eiche mit Amaranth und Königsholz (Veilchenholz, eine Palisander-Art). Es ist eine französische Lackarbeit im so genannten "Vernis Martin", nach den Erfindern Gebr. Martin (und Söhne). Vernis Martin gab es zwischen 1720 und 1789. In einem Katalog des Museums für Lackkunst in Münster wird Vernis Martin "zum Feinsten einer überbordenden Produktion von Luxusgütern im ausklingenden Ancien Régime" bezeichnet. Und weiter: "Berühmt für ihre täuschende Nachahmung der bewunderten ostasiatischen Lackarbeiten, wandten sie sich seit den vierziger Jahren zunehmend von den fernöstlichen Vorbildern ab, leiteten eine Erweiterung des Farbspektrums ein und entwickelten unter dem Einfluss der Goldschmiedekunst völlig neue Ziertechniken. In der Hinwendung zu den Motiven der zeitgenössischen französischen Kunst vollendete sich die von den Martins begründete Emanzipation vom asiatischen Modell. Doch erst die Härte und Transparenz des nach ihrem patentierten Verfahren hergestellten Lacks ermöglichten die außergewöhnliche Vielfalt und Qualität ihrer Arbeiten." Das Möbel ist ein Beispiel für den "style transition", der zwischen 1750 und 1780 blühte und Elemente aus Louis XV, Louis XVI Rokoko und Klassizismus zu einem harmonischen Ausgleich bringt. Die Marmorplatte ist aus dem so genannten "Gris St. Anne", der aus den atlantischen Pyrenäen (Arudy) stammt und in der Epoche Louis XVI populär wurde. Das Klassizistische Moment ist in der schönen Strenge der Kastenform enthalten, während die geschwungenen Beine ein barockes Element darstellen, ein typisches Stück also für den "style transition".
Literature: Französischer Lack im 18. Jahrhundert. 13.10.2013-12.01.2014. Museum für Lackkunst, Münster 2013 URGESCHICHTE, ALTÄGYPTEN, ANTIKE Grablekythos, Griechisch, um 360 / 350 v. Chr., H 75,5 cm Ø 27 cm Marmor. Zusammengesetzt, Fehlstellen am Gefäßkörper, Henkel und Oberteil fehlen. Attische Grablekythos mit erhabenem Reliefbild, auf dem zwei weibliche Figuren und eine Grabstele dargestellt sind. Rechts eine in Chiton und Himation gekleidete, auf einem Klismos sitzende und die Füße auf einem Hocker abstützende jüngere Frau, die ihre Haare im Nacken zu einem Knoten gebunden hat, wohl die Verstorbene. Ihr gegenüber eine etwas kleinere stehende Frau, welche in einen Chiton gekleidet ist, wahrscheinlich eine Dienerin. In ihrer rechten Hand hält sie ein Attribut, vielleicht eine Kiste. Links die sehr seltene Darstellung einer Grabstele auf zweistufigem Unterbau mit Giebel und Akroterien. Publiziert: Revue du Louvre, 2/1985 Christoph W. Clairmont, Classical Attic Tombstones Vol. II, Kilchberg 1993, no. 2.313 (v.) Sammlung Koutoulakis, Paris, vorher Sammlung Segredakis, Paris, 1930er Jahre. Angeboten von Günter Puhze, Freiburg Amphora des Baltimore-Malers, apulisch, 4. Jh. v. Chr. H 94 cm Zusammengesetzt ohne Fehlstellen. Verwendung von weißer und gelber Deckfarbe. Auf der Schulter lenkt Nike eine Quadriga, die von einem Eros geleitet wird. Unter den Pferden ein laufender und ein liegender Hase sowie zwei Blüten. Seite B, oberer Fries: dionysische Szene. In der Mitte sitzt Dionysos mit Thyrsosstab und Phiale, unter ihm ein Korb und eine Ciste. Rechts von ihm eine Mänade mit Kranz und Thyrsos, den Abschluss bildet ein Silen mit einer Fackel in der Hand, der auf einer auf einen Felsen gelegten Chlamys sitzt. Links des Dionysos eine Frau mit Oinochoe und Traube, hinter ihm ein junger Mann mit einem Ast und einer Situla. Der untere Fries ist umlaufend und zeigt Szenen am Grab. A: in der Mitte Stele, links davon Eros mit Fächer und Kranz sowie eine Frau mit Thyrsos und Fächer, rechts der Stele sitzende Frau mit Fächer und Phiale, Jüngling und Frau mit Ciste und Kranz. B: in der Mitte geschmückte Stele, links davon Frau mit Spiegel und geflügelter Eros mit Fächer. Rechts der Stele bekränzter sitzender Jüngling mit Kranz und Phiale und Frau mit Ciste, Spiegel und Traube. Publiziert: A.D. Trendall, A. Cambitoglou, Second Supplement to the Red-Figured Vases of Apulia, London 1992, S. 278 Nr. 40f K. Schauenburg, Studien zur unteritalischen Vasenmalerei Bd. IV/V, Kiel 2002, S. 15-21 Abb. 12a, b Aus Sammlung M.C., Genf, erworben in den 1960er Jahren
Angeboten von Günter Puhze, Freiburg MITTELALTER UND RENAISSANCE Maria mit Kind Salzburg, um 1420/30. Hartholz, vollrund geschnitzt, mit Resten der originalen Fassung. Höhe: 89,5 cm Bemerkenswerte Ausformung der Salzburger Variante des "Schönen Stils" einschließlich des S-Schwunges.
Angeboten von Senger, Bamberg
„Anbetung der Hl. Drei Könige“ Augsburg, um 1520; Relief aus Lindenholz mit originale Fassung. Maße: 58,5 x 44,5 cm Bedeutendes Zeugnis der Augsburger Schnitzkunst der Frührenaissance. Meisterhafte Aggregat-Perspektive, die Kontakt mit zentralperspektivischen Darstellungen verrät. Perfekte Komposition mit Rückenfiguren. Angeboten von Senger, Bamberg Pedro Bello (tätig in Kastilien zwischen 1494 und 1503), zugeschrieben Messe des Heiligen Gregor Tempera auf Holz, 81 x 50 cm Provenienz IKH Joseph Clemens Prinz von Bayern, München
Literatur: Chandler Rathfon Post, A History of Spanish Painting, Bd. XIV, 1966, S. 249, Abbildung 99 Angeboten von Dr. Riedl, München BAROCK, ROKOKO, KLASSIZISMUS Franz Martin Kuen (1719 1771 in Weißenhorn), 1771 Das Gastmahl der Kleopatra Signiert unten links „Kuen pinx. 1771“ Öl auf Leinwand, Länge 67 cm, Breite 77 cm Provenienz: München, Privatsammlung Das Werk wurde von Franz Martin Kuen kurz vor seinem Tode 1771 vollendet. Es ist nach dem bekannten Tiepolo-Fresko im Palazzo Labia in Venedig angefertigt worden. Kuen lernte Tiepolo während seines Studienaufenthaltes in Venedig zwischen 1745 und 1747 kennen und wurde von dessen Kunst stark beeinflusst. Das Ölgemälde ist nach einer von ihm angefertigten Zeichnung aus der Zeit seines Studienaufenthaltes geschaffen worden, welche im Kuen-Nachlass im Heimatmuseum Weißenhorn aufbewahrt wird. Literatur: Woeckel, Gerhard P.: „Kuen, Franz Martin“ in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 219. Angeboten von Ehrl Fine Art and Antiques , Greding 19. UND FRÜHES 20. JAHRHUNDERT Heinrich Bürkel (1802 Pirmasens - 1869 München) Dorfstrasse am Waxenstein, Öl/Lw, 34x44,5 cm, sig. u.li. Die perfekte Idylle: Der Hahn kratzt auf dem Mist, am Brunnen säuft das Vieh und Wäsche wird gewaschen. Ein Sommerhimmel wölbt sich über der Szene, und der Kirchturm (neugotisch) ist das höchste Gebäude, überragt (auch bildlich) nur vom Gebirge, dessen Stufigkeit bekanntlich zum Himmel führt. Ein perfekter Ausdruck seiner Zeit! Angeboten von der Galerie Gabelsberg, München Franz von Defregger (1835 Stronach - 1921 München) In der Wiege; Öl/Holz, 40x50 cm. sign. u.li. Eine typische Genreszene des 19. Jahrhunderts. Das 19. Jahrhundert ist das Jahrhundert des aufkommenden Klassenbewusstseins, und alle Klassen und deren Werte werden als bildwürdig erachtet. Mutter und Kind, immer mit Obertönen der Jungfrau mit dem Kinde, werden hier in sehr liebenswerter, intimer, aber auch sauberer und ordentlicher Weise wiedergegeben. Angeboten von der Galerie Gabelsberg, München
Pierre-Auguste Renoir (Limoges 1841 1919 Cagnes) "Tête de femme de profil", Öl auf Leinwand, 16 x 14 cm, signiert rechts oben Provenienz: Durand-Ruel, Paris (no. 10867)
Das Gemälde wird in den „Catalogue critique du peintre Pierre-Auguste Renoir“ aufgenommen und abgebildet. Schriftliche Bestätigung des Wildenstein Institute, Paris, v. 18. Januar 2004 liegt vor. Sinnlichkeit und Lebensfreude vereinen sich in diesem Frauenporträt. Die junge Dame flirtet ein wenig mit dem Wechselspiel von Koketterie (Putz) und Zurückhaltung. Das war weiland durchaus ein Idealbild. Angeboten von Maier & Co., Stuttgart Eduard von Grützner (1846 Groß-Karlowitz -1925 München)
Der Sonntagsjäger, dat. 1880, sig. u.re., Öl/Lw, 88x100 cm Hoffentlich ist die Büchse nicht geladen! In dieser typischen Genreszene haben die gestandenen Jäger ihren Spaß mit dem etwas unbedarft wirkenden "Sonntagsjäger", der schon durch das ungeschickte Halten der Büchse verrät, dass er sehr ungeübt ist. Dafür aber ist er luxuriös ausgestattet. Na, dann Waidmannsheil! Angeboten von der Galerie Gabelsberg, München
Eduard von Grützner (1846 Groß-Karlowitz -1925 München) "Überrascht", 1878, Öl/Lw, 72x102 cm, sign. u. dat. u. li. Szenen vom "Bruder Kellermeister", dem ja u.a. der Messwein anvertraut war, sind besonders in der Münchner Schule häufig anzutreffen. Hier hat der Mönch (wohl ein Dominikaner) seinem Pflegling zu sehr zugesprochen und wird von einem Mitbruder an den Prior verraten. Meisterliche Charakterzeichnung per Physiognomie: Der gemütlich-gutmütige Trunkene, der respektable Prior, und der etwas griesgrämige Petzer. Angeboten von der Galerie Gabelsberg, München
Alexander Koester (1864-1932) Enten im Teich, Öl/Lw, 46,5x73 cm, signiert Fünf Enten in lockerem, duftige Duktus gemalt, auf einem sommerlichen Teich. Koesters Stil zeigt eine konsequente Entwicklung von einer noch sehr realistischen, an Detail orientierten Darstellung in den 1890er Jahren zu einer immer freieren, großzügigeren Malweise der Impressionisten. Angeboten von Kolhammer und Mahringer, Wien
Carlo Grubacs (1802 Venedig - 1878) Ansicht der Piazzetta in Venedig Signiert unten links: “C Grubas”; Gouache auf Karton, 25 x 41 cm Besonders raffiniert an dieser das venezianische Lebensgefühl jenseits des Karnevals ausdrückenden Komposition ist, dass die Mittelachse von der rechten Kante des Campanile markiert wird, wodurch zusätzlich tiefe ins Bild kommt.
Angeboten von Dr. Riedl, München
Helene Funke (Chemnitz 1869-1957 Wien) Winter Öl auf Karton, 68x84 cm, um 1905/1906 Expertise: Tamara Loitfellner; von Dr. Peter Funke ins Werkverzeichnis aufgenommen Dynamische Schrägkomposition; der Fluchtpunkt liegt hinter Gebäuden, was eine intime Geschlossenheit der Szenerie bedingt.
Oskar Mulley, (1891-1949) Berghof, Öl/lw, 64x100, signiert. Expertise: Verena Konzert, Innsbruck. Mulley war als Maler von Bergmotiven sehr erfolgreich. Die charakteristische pastose Farbigkeit bringt ein kontrastreiches Bildlicht hervor, oft im Gegensatz mit dunklem Himmel oder dunklen Gebirgszügen, in dem die Szenerien auch in ihrer stets gefährdeten Lage gesehen werden. Angeboten von Kolhammer und Mahringer, Wien KLASSISCHE MODERNE UND NACHGKRIEGSMODERNE, POP ART André Lanskoy (Moskau 1902 - 1976 Paris)
"Composition", Öl auf Leinwand, 81x 54 cm, signiert rechts unten
Schriftliche Echtheitsbestätigung des Künstlers. Das Gemälde wird vom Comité Lanskoy in den in Vorbereitung befindlichen Catalogue Raisonné de l‘Oeuvre d‘André Lanskoy aufgenommen. Die Komposition in ihrer aussergewöhnlichen Farbigkeit thematisiert das Unentschiedene, aber nicht auf tragische, sondern auf geradezu komödiantische Weise. Wichtig ist die Betonung der Stofflichkeit der Farbe. Lanskoy ist ein Hauptvertreter der französischen Informel und Teilnehmer an der documenta II und III.
Angeboten von Maier & Co., Stuttgart
Joan Miró (1893-1983) Le Majorquin Taciturne, 1969, farbige Lithographie auf Velin von "BFK Rives"; 85x60,5 cm, signiert, WVZ Mourlot 527. E.A. (Probedruck), nicht f. d. Handel. Vor der 75er Aufl. erschienen bei Maeght Editeur, Paris Ein Blatt mit dynamischem Kontrast zwischen der in sich bewegten, kompakten schwarzen Figur und dem locker, tachistisch akzentuierten Hintergrund. Miró hat sein Werk immer einer kritischen Revision und neuen Experimenten unterzogen. Hier geht es um die verführerische Kraft der Farbe schwarz.
Angeboten von Kolhammer und Mahringer, Wien
Alfred Schwarz (1867-1951) August Heitmüller (1873-1935) Max Schlichting (1866-1937) Eduard Csank (1974-1932) Eduard Cucuel (1875-1954) Friedrich Albin Koko-Mikoletzky (1997-1981) Andy Warhol (1928-1987) Angeboten von Gerald Hartinger Fine Arts, Wien Russel Young (*1959) Marilyn Crying, 2010; Siebdruck, Diamantenstaub auf Leinwand; Serie: Cash Red 157.5 x 121.9 cm. Ed. 5/7, signiert Russel Young, der ursprünglich Musikvideos machte, wandte sich 2000 der Malerei zu. Im Post-Pop-Idiom behandelt er Themen wie Filmstars, Rockstars, Vergänglichkeit. Angeboten von Gerald Hartinger Fine Arts, Wien Roy Lichtenstein (1923-1997) Shipboard Girl (Corlett II.6), 1965, Offsetlithographie auf White Wove Papier 66.3 x 48.7 cm, Blatt: 69 x 51.5 cm, signiert Roy Lichtenstein gehört zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er entwickelte eine Bildsprache, die an Gebrauchsgrafik und Comcis orientiert war und diese oft zu monumentalen Formaten umwandelte, wodurch eine neue Bedeutungsebene aktiviert wurde. Angeboten von Gerald Hartinger Fine Arts, Wien Kurt Schwitters (1887-1948) Geklebt in Zuerich / für Rudolf Jahns Collage, Papier auf Papier, 1929 21,4 x 17 cm (Bild), 32 x 24,5 cm (Originalunterlage) Auf der Unterlage signiert und datiert, mit Widmung an Rudolf Jahns; WV Schwitters 1612 Provenienz: Rudolf Jahns, Holzminden, 1929-1983 Barbara Roselieb-Jahns, Detmold, seit 1983 Literatur: Kurt Schwitters, Catalogue raisonné, hrsg. von Sprengel Museum Hannover, Bd. 2: 1923-1936, Ostfildern-Ruit 2003, S. 271, Nr. 1612. Ein Collage-Blatt in der geometrischen Abstraktion, wie sie etwa für die Gruppe "die abstrakten hannover" , gegründet von Schwitters, typisch war. Ein Merkmal vieler dieser Werke ist, dass sie zwar eine tradierte, in diesem fall sogar von Künstler festgelegte, Orientierung (oben, unten …) besitzen, dass aber auch andere denkbar sind, was die Autonomie des Bildes unterstreicht. Angeboten von Galerie Koch, Hannover Lovis Corinth (1858-1925) Walchensee, Aquarell auf Papier 21x29,5, signiert u. datiert 27. Juli 1923 Der Walchensee ist eines von Corinths Hauptmotiven. Dieses Aquarell ist durch seinen enorm dynamischen Duktus besonders reizvoll. Die Farbschwünge und Farbfelder zeigen einen hohen Abstraktionsgrad, die Ernergie des Blattes spricht von der Kraft und Wucht des Natureindruckes. Angeboten von Kolhammer und Mahringer, Wien |
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60. Kunst-Messe München 25.10.-01.11.2015 im Postpalast, Wredestraße 10 Vernissage Öffnungszeiten Eintritt Anfahrt Mit dem PKW
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