Das Oktoberfest steht und fällt mit den auf dem Festplatz Tätigen. Denen, die man gleich sieht und solchen, die im Hintergrund arbeiten und meist selbst nur wenig von dem Fest miterleben können im Einsatz.

Jedes Jahr scheiden einige langjährige Mitarbeiter aus, die letztmals auf der Wiesn tätig sind und bis zur nächsten Wiesn zwischenzeitlich in den verdienten Ruhestand gehen können.

Tourismus-Chefin und Herrin des Oktoberfestes, Dr. Gabriele Weishäupl nahm die letzte aktive Wiesn zweier langjähriger Mitarbeiter am 2.10.2008 zum Anlass, sie ins Heinz Hühnerbraterei einzuladen und ihnen mit einem großen Wiesnherz alles Gute für die Zukunft zu wünschen, bevor es nach diesem kleinen "Break" für alle wieder zurück an die Arbeitsplätze ging. Denn noch ist die Wiesn 2008 nicht zu Ende...

Vorsicht ist der beste Schutz. Edgar Weihrauch von der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel, Gaststätten

Er sieht sich als Dienstleister für Schausteller und Gastronomiebeschäftigte. Seit 27 Jahren berät Edgar Weihrauch auf dem Oktoberfest Unternehmer wie Angestellte, wo Stolperstellen zu beseitigen sind, unterrichtet sie im Umgang mit Leitern und warnt vor Absturzgefahren und rät zu geeignetem Umgang mit Leitern und Arbeitsschuhen. „Wir wollen, dass nichts passiert und zeigen auf, wie Unfällen vorgebeugt werden kann“, sagt Edgar Weihruch, der auf der Wiesn i einem Container hinter dem Käferzelt sein „Büro“ hat.

Vor Ort zu sein, war ihm immer wichtig, denn er hat ein Herz für seine Kundschaft. Er leidet mit, wenn es den Schaustellern „nass neigeht“ und hat ein gutes Gefühl, wenn er in dem ein oder anderen Fall einem Unfall vorbeugen konnte. 

Er fühlt sich der großen Oktoberfest-Familie zugehörig und wird sie nach der Wiesn 2008 nur ein bisschen vermissen, weil er nächstes Jahr als Privatmann das Fest genießen wird.

Doch jetzt sagt er „Auf Wiedersehen“ und wird sich in der Altersteilzeit der Malerei widmen und längere Italienaufenthalte gönnen.

Mit allen Wassern gewaschen! Anton Fech von der städtischen Wasserversorgung

Acht Monate im Jahr, elf Jahre lang, sogt sich Anton Fech (57) um das Wasser auf dem Oktoberfest. Er ist der Veranstaltungsspezialist der städtischen Wasserversorgung und für Dulten, Christkindlmarkt und den Veranstaltungsort Theresienwiese zuständig.

Im Frühjahr wird das Wasser für das Leitungsnetz von 10 Kilometer, das auf der Theresienwiese verlegt ist, aufgedreht, im Winter werden die Leitungen abgedreht und frostsicher gemacht.

Er kennt sie alle – die sieben unterirdischen Hauptschächte, große wie Zimmer, die 81 Hydranten, die über 500 Wasserzähler, die alle sechs Jahre ausgewechselt werden müssen.

Er baut mit seinen Mitarbeitern die Kisten auf, von denen in Schläuchen Wasser zu den Wohnwagen geleitet wird. Er zieht Wasserproben und testet, ob das Leitungswasser hygienisch einwandfrei ist.

Mit seinen vier Mitarbeitern ist er auf der Wiesn vor Ort und schnell zur Stelle, wenn ein Wasserschlauch reißt oder ein Wasserhahn in einer Toilette schnell gewechselt werden muss. Wiesn-Arbeit heißt für ihn auch Nachbarschaft bis Mitternacht. Aber es passierten bisher keine großen Pannen, denn Anton Fech arbeitet gründlich und genau.

Der Wasserleitungsbauer ist seit 31 Jahren bei den Münchner Stadtwerken angestellt und wird zum 12. Dezember 2008 in den Vorruhestand gehen.  Dann wird gewandert und Radltouren unternommen, mit den Enkelkindern gespielt und im Haus und Garten gewerkelt.

Der Toni, wie er liebevoll im Servicezentrum von den Kollegen genannt wird, wird das Oktoberfest nicht vermissen, denn „Ich komme nächstes Jahr privat und sage allen „Grüß Gott“. Dann kann ich ganz entspannt die Wiesn genießen!

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