„Bau ein Schloss wie ein Traum und lasst ihn König der Zukunft sein“. Der neue Ludwig im Füssener Festspielhaus Neuschwanstein kommt so ganz anders daher. Bayern hat seinen Kini wieder, der am Abend des 11. März 2005 erstmals vor 1.400 geladenem Publikum aus Showbiz, Society, Adel, Politik und Wirtschaft Premiere feierte.

Egal, ob mit dem Audi-Fahrservice angereist oder gar per Hubschrauber eingeflogen: alle waren gespannt auf das neue Musical über den bayerischen Märchenkönig Ludwig II..

Wie einst die Könige von Bayern wurden die Gäste des Musicals mit einer Brigade von Böllerschützen begrüßt; fast drei Stunden folgten sie gespannt der gänzlich neuen Musicalinszenierung des Wiesbadener Produzenten Gerd Fischer.

Zu sehen war ein sympathischer, ein pazifistischer König, schön und gekonnt von Jan Ammann mit viel Charme interpretiert. Herausgekommen ist ein Portrait eines irgendwie sympathisch abgehobenen, pazifistischen Ludwigs, dessen Visionen an der schnöden Welt scheitern.

Gleich mehrere der Titel haben dauerhafte Ohrwurmqualität, „Kalte Sterne“ mit seinem „Bau dir ein Schloss“ Refrain ist ein Mit-Summer von Christopher Franke (Musik) und Rolf Rettberg (Autor), „König Technik“ ein humptatata Song vom Feinsten aus der Feder von Konstantin Wecker (Musik) und Rolf Rettberg, um nur zwei Highlights anzuführen.

Gleich bei mehreren Lieder kommt man sich vor wie in einem gut gemachten Film-Soundtrack,  mit Spannung erwartet man den weiteren Verlauf des Stückes, das sich ja auch mit einem anderen Schluss eine eigene Interpretation des Ablebens des Traumkönigs zu Eigen macht.

Der Kini als High-Tech Fan, dem der Gedanken an ein Telefon zum mitführen unterwegs zu Pferde nicht fremd ist, während im Hintergrund Lederhosn-Trachtler tanzen. Laptop und Lederhosen. Das musste den anwesenden Ministern und Ex-Ministern gefallen: Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu jedenfalls zeigte sich schon in der ersten Pause angetan vom neuen Musical.

Nach der Uraufführung wurden nicht nur die Hauptdarsteller Jan Ammann (Ludwig), Janet Marie Chvatal (Sisi) und die Gaststars Christine Kaufmann ("Engel der Geschichte") und André Eisermann ("Otto") bejubelt; ein großartiges knapp 7 minütiges Boden-Barock-Brillantfeuerwerk auf Musik, war um Mitternacht der Auftakt zu einer langen Partynacht. Die Gäste feierten den gelungenen Start des neuen Musicals, das keine Wiederbelebung der früheren Inszenierung ist, bis in die frühen Morgenstunden.

Das neue Musical zielt mehr auf ein Massenpublikum, spart das Thema von Ludwigs wohl wahrscheinlicher Homosexualität zugunsten einer enttäuschten Liebesgeschichte zu Sisi aus, was beim Publikum gut ankommt. Herzschmerz zieht immer noch. Fesch und charmant ist der neue Ludwig allemal mehr als genug, um auch die Herzen der Mädels zu erobern.

Vom Ansatz her dürfte das neue Musical ein deutlich breiteres, auch jüngeres Publikum anziehen können, welches hier möglicherweise zum ersten Mal einen Theaterabend verbringen wird. Schön so.

Den Premierenabend genossen Prinz Luitpold von Bayern, I.K.H. Uschi & Peter Prinzessin und Prinz zu Hohenlohe-Oehringen, Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Weimar, Geradline Chaplin (die demnächst den "Engel der Geschichte" spielen wird), Ingrid Flick, die gemeinsam mit Otto & Shirly Retzer per Helikopter heftig durchgeschüttelt aber dennoch tapfer durch die föhnstürmische Nacht herangeflogen kam, Wolfgang Fierek, Christian Neureuther und Rosi Mittermaier, Uschi Dämmrich von Luttitz, Ottfried Fischer mit seinen Töchtern Lara und Nina, Schauspielerin Christine Neubauer, Klaus Doldinger, Kay Wörsching (diesmal als Kolumnist für die AZ unterwegs), Hertha Rühmann (Witze von Heinz Rühmann), Graf von Spreti und Hildegard Adamec (Urenkelin von Ludwig III.), Moderatorin Andrea Sokol, Audi Vorstand Ralph Weyler (in dessen Karrossen viele der VIPs direkt aus München herangekarrt wurden), Ivonne & Sarah Beck (Frau und Tochter von Rufus Beck), Schauspieler Sebastian Deyle & Tina Ravelli, Ambros Seelos, Barbara Herzsprung, Gerd Rubenbauer, Moderator Alexander-Klaus Stecher, der Landesbischof Evang.-Luth. Kirche in Bayern Dr. Johannes Friedrich, Yao Yazhen Generalkonsulin Generalkonsulat der Volksrepublik China, und mit Patricia Blanco und ihrem „Mosi is watching“ T-Shirt kam Erinnerung auf an den verstorbenen Modemacher, dem der neuen Ludwig sicher so recht am Herzen gelegen hätte.

Fotos vom Premierenabend:

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Roter Teppich - die Gäste kommen... Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6,
Schlussapplaus, Feuerwerk und Premierenparty Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6

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