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Stefan Moses Retrospektive: Gliederung der Ausstellung in 10 Kapitel


Bilder an Wänden, Bücher in Vitrinen (Bild: Martin Schmitz)













Moses nähert sich seinen Landsleuten in Ost und West mit analytischem Gespür und liebevoller Zuneigung. Sein photographischer Blick auf die Zeitgenossen ist sensibel, neugierig und forschend.

Seine typologischen Porträts führen die früheren systematischen Bildserien eines August Sander oder Irving Penn in der Hinterfragung gängiger Posen weiter und bleiben so sehr eigenständig. Einerseits animiert Moses die deutschen Intellektuellen, sich vor einem Schneiderspiegel selbst zu photographieren, andererseits hinterfragt der Menschenkenner seine Zeitgenossen mit großem psychologischen Gespür jenseits der Oberfläche des rein Physiognomischen.

Die Liste der von Moses Porträtierten liest sich wie ein who is who der deutschsprachigen Geistes- und Kulturelite: Theodor W. Adorno, Ingeborg Bachmann, Ernst Bloch, Heinrich Böll, Willi Brandt, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Günter Grass, Walter Jens, Erich Kästner, Thomas Mann, Ludwig Meidner, Bernhard Minetti, Alexander Mitscherlich, Carl Orff, Botho Strauß, Martin Walser, Peter Zadek u.v.a.m.

Die Vielseitigkeit der dokumentierten Zeitereignisse und der porträtierten Persönlichkeiten des kulturellen Lebens in Deutschland ist ohne Vergleich. Seine befreundeten Kollegen vom Stern, beispielsweise Robert Lebeck, Thomas Höpker oder Max Scheler, waren - insbesondere in den sechziger Jahren - eher mit Bildreportagen im Ausland beschäftigt. Moses dagegen war - neben wenigen Reisen nach Südamerika, Australien, Israel oder innerhalb Europas - am liebsten in Deutschland, dem "interessantesten Land der Welt" (Moses), unterwegs.

Vielfach ausgezeichnet, ausgestellt und publiziert, zählt dieses konstante, bis heute nicht abgeschlossene Bildwerk auch international zu den herausragenden Erscheinungen der deutschen Photographie nach 1945.

Die zehn Kapitel, welche Retrospektive und Monographie gliedern, zeichnen einerseits die Lebensstationen von Stefan Moses nach und fokussieren andererseits das selbst gestellte Lebensthema: Die Deutschen.

  • 1. Die Deutschen in Ost und West
    Dieses Kapitel vereint Porträts von bekannten und unbekannten Zeitgenossen aus den sechziger Jahren bis heute, aus den Serien der "Vorhangporträts" ("Deutsche", 1980) und der "Ostdeutschen Porträts" ("Abschied und Anfang", 1991).
  • 2. Manuel: Eine deutsche Kindheit
    "Manuel" ist der Titel eines einflußreichen und auflagenstarken Buchprojekts, das 1967 als eine der ersten Publikationen in Bildsequenzen erschien. Es avancierte schnell zum Kultbuch der 68er Elterngeneration. Moses schildert ein Jahr der Kindheit seines Sohnes Manuel in München und Oberbayern in einfühlsamen, poetischen Bildgeschichten.
  • 3. Zeitzeugen: Die großen Alten
    Für seine Serie "Die großen Alten" wählte Stefan Moses den "deutschen" Wald als Schauplatz. Seit den sechziger Jahren entstanden an diesen mythenreichen, magischen Orten einzigartige Bildnisse von deutschen Geistesmenschen: von Politikern, Schriftstellern und Künstlern.
  • 4. Künstler machen Masken
    Der Photograph bittet seit mehr als drei Dekaden Maler, Bildhauer und einige Kollegen, sich spontan aus den im unmittelbaren Kontext zur Verfügung stehenden Materialien eine Maske zu machen. Mit dem Bildnissen des Bildhauers Gerhard Marcks und des Malers Ernst Wilhelm Nay begann 1964 dieser Bildzyklus, der bis heute weitergeführt wird - eine photographische Dokumentation der Verhüllung, Verdopplung und Isolierung.
  • 5. Spiegelbilder
    Deutsche Philosophen und Denker photographierten sich vor einem mitgeführten Schneiderspiegel selbst. Moses blieb als ideengebender Regisseur im Hintergrund. Seine umfangreiche, konzeptuelle Bildserie fand ihren vorläufigen Abschluß 1998 in der Ausstellung und begleitenden Publikation "Jeder Mensch ist eine kleine Gesellschaft".
  • 6. Deutsche Gesellschaft
    Stefan Moses interessiert sich als Photojournalist für alle Schichten der deutschen Gesellschaft, die Arbeiter und Arbeitgeber, die so genannten Blumenkinder wie für die Klientel der Bayreuther Wagner-Festspiele. Hinzu kommen die "gefundenen Bilder" (Moses) der deutschen Feste und Vereine.
  • 7. Begegnungen: Paarweise
    Den zwischenmenschlichen Beziehungen, den Verhältnissen zwischen den Paaren spürt der Photograph seit nunmehr einem halben Jahrhundert nach. Vom paarweisen zärtlichen Miteinander bis zu spannungsvollen Paarungen auf der Theater- und Weltbühne kreist der Bogen dieses Kapitels.
  • 8. Seelenlandschaften: Die Sequenzen
    Stefan Moses zählt nach 1945 zu den wenigen Photographen, die seit den sechziger Jahren konsequent Photoessays erarbeitet und publiziert haben. Dieses Bildkonzept mündete 1979 in der richtungsweisenden Publikation "Transsibirische Eisenbahn", in der er 26 Photogeschichten menschlicher Begegnungen in bildhaften Metaphern erzählt.
  • 9. In Israel
    1960 besuchte Moses im Auftrag des "Stern" Israel zum Eichmannprozess. Auf wiederholten Reisen entstanden eindrucksvolle Reportagen vor und nach dem Sechstage-Krieg, von Israelis und Palästinensern oder der nordafrikanischen Immigration. Mitte der siebziger Jahre ging er einem selbst gewählten Thema nach: der Existenz von Juden in Deutschland, die als photographische Untersuchung angelegt auch der eigenen jüdischen wie deutschen Identität nachspürt.
  • 10. Unterwegs: Die gefundenen Bilder
    Stefan Moses ist Spurensucher. Seit 1953 photographiert er die Welt und betreibt so Feldforschung auf Reisen. Dieses Kapitel vereint seine Reportagen der fünfziger und sechziger Jahre aus New York, Südamerika, Italien, England, Österreich und vom Ungarnaufstand 1956.

(Quelle: u.a. Stadtmuseum)
alle Bilder: Martin Schmitz

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Stefan Moses - Retrospektive
11.12.2002 - 23.02.2002
Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Tel. (089) 233 22370,
www.muenchner-stadtmuseum.de/

Stefan Moses bei der Eröffnung seiner Ausstellung (Foto: Martin Schmitz)
Stefan Moses signiert bei der Eröffnung seiner Ausstellung


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