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Malerei und Skulptur im Wettstreit
Von Dürer bis Daumier

Wettstreit Ausstellung

Vitali

Malerei und Skulptur im Wettstreit
Von Dürer bis Daumier

Die Ausstellung Malerei und Skulptur im Wettstreit beschränkt sich schwerpunktmäßig auf die Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, als die Medien Malerei, Grafik und Skulptur ihr Selbstverständnis und ihre Selbstdefinition durch Abgrenzung von den anderen Künsten in einer Vielfalt von Themen und Motiven artikuliert haben. Hierbei ist der Paragone zwischen den Künsten ein zentrales Thema.

Erstmals widmet sich eine Ausstellung derart umfassend dem Phänomen der Selbstdarstellung und Selbstreflexion der Künste im Bild. In vier Kapiteln werden die dafür wesentlichen Themenkreise dargestellt.

Den Ausgangspunkt des ersten Kapitels bildet die Kunst des 16. Jahrhunderts. Antike Legendendarstellungen von Merkur und Athena-Minerva führen die "Einheit der Künste” auf dem Parnass vor, ehe sie zum Wettstreit um die überzeugendste Wiedergabe der Wirklichkeit antreten. Es treten auf: Als bildende Künstler Apelles und Zeuxis sowie der Heilige Lukas, der die Madonna malt und zum Zunftpatron der Maler aufsteigt.

Das zweite Kapitel – mit einem zeitlichen Schwerpunkt im 16. und 17. Jahrhundert – konzentriert sich auf den Wettstreit (Paragone), der vor allem durch die Allegorien der Malerei (Pictura) und der Skulptur (Sculptura) personifiziert wird. Idee und Entwurf, Wissenschaft und Freiheit der Kunst stehen dabei im Mittelpunkt.

Die Nachahmung der Natur und deren Überhöhung mit den Mitteln der Kunst fand als gemalte Theorie Eingang in verschiedene Themen: Personifikationen der Künste bei der Arbeit, umgeben von Musen und Liebhabern; Allegorien der Sinne; Akademie- und Atelierdarstellungen, die Skulptur und Malerei nicht mehr dem zweckgebundenen Handwerk, sondern den freien Künsten als geistige Tätigkeit zuordnen.

Im dritten Kapitel sind Selbstbildnisse, gemalte Galeriebilder sowie Atelier- und Akademieszenen zu sehen. Diese Darstellungen demonstrieren den Geist und den Geschmack sowie den gestiegenen Status der Künstler und ihrer Kunden.

Die Aufwertung künstlerischer Praxis durch den Dialog mit den kanonischen Werken und Meistern seit der Antike spielt dabei ebenso eine Rolle wie der Bezug zu den höfischen und bürgerlichen Auftraggebern und Sammlern oder die Beziehung zwischen dem Künstler und seinem Modell.

In den sogenannten Galeriebildern und Sammlerporträts wurden im 17. Jahrhundert häufig Kunstsammlungen sowie der Verkauf und Erwerb von Kunstwerken dargestellt.

Wie bereits im 16. Jahrhundert wird nun erneut im 18. Jahrhundert der Wettstreit zwischen Malerei und Skulptur zu einem der wichtigsten Bildthemen des Nachdenkens der Kunst über sich selbst. Die kunsttheoretischen Diskussionen des 18. Jahrhunderts und die Kultur des Sammelns wiederentdeckter antiker Kunstwerke werden im vierten Ausstellungskapitel durch die berühmten Bildwerke des Herkules Farnese, des Apoll und des Torso vom Belvedere ebenso anschaulich wie im Motiv des antiken Bildhauers Pygmalion, dem die Skulptur der Galateia unter seinen Händen "lebendig” wird.

Mit Honoré Daumiers Travestien auf die klassischen kunsttheoretischen Themen des Laokoon und des Pygmalion, in denen die vormals gelehrt und ernsthaft diskutierten Sujets auf nur mehr ironische Weise zitiert werden, endet die Ausstellung.

Malerei und Skulptur im Wettstreit präsentiert Meisterwerke vom 15. bis zum 19. Jahrhundert: von Dürer, Spranger und Giambologna über Francken, Brueghel, Teniers, Rubens, Petel und Rembrandt, Ribera, Giordano und Bernini bis hin zu Falconet, Tiepolo, Watteau, Chardin, Turner und Daumier.

Die umfassende Schau vereint über 200 Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Druckgrafiken; sie kommen aus den großen Sammlungen in Los Angeles, Washington und New York, Helsinki, St. Petersburg und Kapstadt sowie aus Rom, Paris, Wien, London, Kopenhagen und Madrid.

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Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München

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