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Der Tod trägt Weiß . „Elisabeth“ zurück in München - in einer konzertanten Aufführung (Deutsches Theater, noch bis 2. Februar 2025)
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Ganz in Weiß: Blonde Locken, groß und schlank, mal lächelnd, mal hauchend, weiß gekleidet bis zu den Boots, Anzug, offenes Hemd. Geheimnisvoll. Und ziemlich sexy. So schaut er also aus, der „Tod“ im Bühnenerfolg „Elisabeth“ (von Michael Kunze und Sylvester Levay).
Durch seine Interpretation in der Wiener Uraufführung wurde Uwe Kröger einst zum Superstar. „Der Tod“ gehört zu den begehrten Männer-Rollen im Musical-Business. Nach Oliver Arno und Mark Seibert (sein Foto in dieser Rolle hängt im Aufgang zum Parkett des Deutschen Theaters) heißt es in der Neu-Inszenierung nun „Bühne frei“ für Lukas Mayer. Für den Augsburger eine große Herausforderung, war er beim Vorsingen überhaupt erst seit fünf Jahren im Profi-Geschäft und jetzt solch eine Meilenstein-Rolle! Lukas Mayer spielt und singt so überzeugend, dass er im Herbst 2024 bei den „Elisabeth“-Aufführungen in Shanghai und Peking (!) bereits 33 mal ins weiße „Tod“-Outfit schlüpfen durfte. Die Chinesinnen waren hin und weg vom großen Blonden. Und auch jetzt in München wickelt er die Zuschauer mit seiner Ausstrahlung und seiner Stimme schon beim ersten Ton um den Finger. Kein Wunder, dass die „Kaiserin“ sich von diesem „Tod“ so angezogen gefühlt hat…
Es geht eine Magie von diesem Stück aus, das seit seiner Uraufführung 1992 im Theater an der Wien Menschen auf der ganzen Welt begeistert. Inzwischen sind es rd. 10 Millionen. Und die schauen sich das Stück nicht nur einmal, sondern gerne auch fünf-, zehn- oder sogar 50-mal an. Ja, gibt’s wirklich. Das Deutsche Theater hat „Elisabeth“ bereits 2010 und 2012 in die Stadt geholt, das Stück ist ein Besuchermagnet, der mit wunderschöner Musik („Ich gehör nur mir“, „Der letzte Tanz“, „Wenn ich dein Spiegel wär’“) die Geschichte von der Prinzessin Sissi vom Starnberger See, die zur Kaiserin Österreichs wurde, erzählt. Das Leben am strengen Wiener Hof war nichts für die lebenslustige junge Frau, die mit ihren Ansichten ihrer Zeit weit voraus war. Eheprobleme mit Franz Joseph, ein ewiger Kampf mit der hartherzigen Schwiegermutter, der Tod ihrer Kinder - Elisabeth flüchtete in ihre eigene Welt voller Gedichte und ständiger Reisen - stets begleitet von einem mysteriösen Mann in Weiß. Bei einem Attentat 1898 wurde sie erstochen - der Attentäter vom Genfer See fungiert im Musical als „Erzähler“. Auf der aktuellen Tournee durch Deutschland und die Schweiz kommt das Musical „Elisabeth“ in einer konzertanten Fassung auf die Bühne. In den letzten Jahren wurde mehrmals der „Ehrenhof“ von Schloss Schönbrunn für einen Open-Air-Auftritt der Kaiserin reserviert. Den Musical-Hit in einer lauen Sommernacht genießen - einfach herrlich. Über 100.00 Besucher waren schon dabei.
Diese konzertante Aufführung, bei der das Orchester auf der Bühne sitzt und die Darsteller im Kostüm spielen, wurde vom erfahrenen Regisseur Gil Mehmert neu inszeniert (Produzent: ATG und Semmel Concerts). Weil das mit dem echten Schloss als Kulisse für die Tour nicht geklappt hat, wurde ein cleveres Bühnenbild gebaut (das gerade mal so auf die Bühne des Deutschen Theaters passt). Ein 18-köpfiges Orchester sitzt auf verschiedenen Ebenen, es gibt für die Solisten und das Ensemble Auftritte von den Seiten und über eine Galerie, meistens kommen die Sänger aber über die Treppe in der Mitte des Orchesters. Dort steht ein Rahmen, der unterschiedliche Zwecke erfüllt: hier hängen die Ringe, an denen Majestät so gerne turnte. Die Schlafzimmertür des Kaiserpaars. Oder oben „landen“ die Vögel, die den Tod begleiten. Und mit dem berühmtesten Elisabeth-Porträt mit weißer Robe und den Diamant-Sternen im Haar hat dieser Bilderrahmen seine schönste Bedeutung gefunden.
Der Erfolg des Premierenabends in München liegt natürlich auch an den Künstlern: Stars der aktuellen Musicalszene sind hier versammelt: Riccardo Greco (der übrigens ebenfalls zur umjubelten China-Cast gehörte), als Attentäter Luigi Lucheni, Dennis Henschel als Kaiser Franz Joseph, Dennis Hupka als Kronprinz, als Rudolf in jungen Jahren ganz bezaubernd gespielt vom kleinen Marlon, der wie ein Großer sein Solo meisterte. Die Kaiser-Mutter Ariana Swoboda mit gutem Spiel, Gesang: anstrengend, weil zu schräg in den lauten Tönen. Und dann natürlich die Hauptperson: Bettina Mönch holte sich - noch dazu in ihrer Geburtsstadt - die meisten Ovationen ab. Wie es sich für eine Majestät gehört! Wer Bettina auf der Bühne erlebt, versteht, was Ehemann Gil Mehmert über sie erzählt: Beim ersten Treffen anlässlich eines Vorsingen habe ihn „ihre Stimme umgeblasen“. Die anspruchsvolle Rolle der Elisabeth teilt sie sich auf der Tournee übrigens mit Kollegin Roberta Valentini. Schöne Geste: Im Publikum saß der Komponist Sylvester Levay. Ihm überliess - mit kleiner Verbeugung- Dirigent Bernd Steixner das Stöckchen. Levay dirigierte den bekanntesten Song: „Ich gehör nur mir“. Die ersten Standing Ovations des Abends.
Am Ende des Stücks gab es einen dicken, fast schon ersehnten Kuss vom „Tod“ für seine „Elisabeth“ - und für alle auf der Bühne viel Jubel mit Ausschlag des Applaus-o-Meters bis ganz oben! Es machten der Majestät ihre Aufwartung: die Schauspieler Sepp Schauer und Corinna Binzer, Julia Kent mit Ehemann Jakob Rothmaier, Michaela May, Sigmar Solbach, Leo Reisinger, Michael Lerchenberg, Sängerin Anna Maria Kaufmann, Schauspielerin Petra Drechsler, die Moderatorinnen Eva Grünbauer und Uschi Dämmrich von Luttiz, Regisseur Otto Retzer, Dunja Siegel, People-Journalistin Patricia Riekel u.v.m. Gaby Hildenbrandt
Elisabeth Deutsches Theater München Noch bis 2. Februar 2025 Tickets / Termine / Infos: www.deutsches-theater.de Karten 29 bis 109 Euro
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