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Let The Sunshine in: Das Kult-Musical Hair vom 14.07.-30.07.2023 im Deutschen Theater - Plädoyer gegen den Krieg mit viel Musik |
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Ganz schön bunt hier! Das Kultmusical „Hair“ wird im Deutschen Theater gezeigt - eine super Gelegenheit, die derzeit sowieso angesagten langen Blümchenkleider und lässigen Hippie-Looks aus dem Kleiderschrank zu holen. „Das war doch meine Zeit“ so Fernsehstar Michaela May, die natürlich ein Flower-Power-Kleid daheim hat. Sogar mit Häkel-Westchen. „Das war mal ein Kostüm für einen Film“. Oder Moderatorin Uschi Dämmrich von Luttitz („Die 60er waren wild, verrückt, voller Liebe“) im pink-mandarine Blumen-Print. Theaterchef Thomas Linsmayer beweist mit coolem orangen Hemd zur weißen Sommerhose Mut zur Farbe.
Fotogalerie "Hair" Red Carpet Deutsches Theater 15.07.2023 (mehr) (©Fotos: Martin Schmitz) Schauspielerin Johanna Bittenbinder in grün-blauem Retro-Muster, SAT1-Moderatorin Eva Grünbauer mit den Töchtern wie immer farblich abgestimmt (diesmal Rot in allen Nuancen).
Lässig-elegant wie eben erst angereist von der Beachparty in Nizza das Schauspieler-Traumpaar Nicola Tiggeler und Timothy Peach. Nur Influencerin Karli fällt da optisch mit ihrem schwarzem Spitzen-Bandeau aus dem Rahmen.
„Hair“ - das Lieblingsmusical aller Friseure, Schlaghosenträger und Cannabis-Anpflanzer. Bei seiner deutschen Erstaufführung im Münchner Theater an der Brienner Straße damals in 1968 gab es einen handfesten Skandal: Hippies auf der Bühne! Joints werden gereicht! Nackte Menschen singen ihren Protest gegen das Establishment! Und heute? Da regt sich kein Zuschauer mehr über nackte Tatsachen und Haschpfeifen auf. Und doch ist das Stück über 50 Jahre später mit seiner Botschaft „Make love, not war“ aktueller denn je. Lange Haare, Sonnenblumen und freie Liebe wurden zu Symbolen des Protestes im Zeitalter des Wassermanns („Aquarius“ einer der bekanntesten Songs des Musicals). In München brachte zuletzt das Gärtnerplatztheater 2016 seine Fassung auf die Bühne, nun das Salzburger Landestheater mit einer aktualisierten Version fürs Jahr 2023. Das Hippie-Happening ist dann doch gar nicht so easy-peasy wie man es von den flippigen Zeiten damals denken mag. Ging es doch damals wie heute um eine bessere Zukunft, gegen Krieg und für den Frieden.
In der aktuellen Version marschieren Teenies von „Fridays for Future“ über die Bühne, das Mittelmeer-Flüchtlingsthema ist auch dran. Der Ukraine-Krieg in seiner grausamen Realität (besonders heftig die Erschießungsszene im 2. Akt) ist dauerpräsent und es werden Passagen einer Putin-Rede zitiert - da muss man schon schlucken, wie sich die Gegenwart so nahtlos in das Stück aus den 60ern einfügt. Auf einmal ist man wieder im Jetzt - dabei wollte man doch eigentlich mal abschalten von den großen Problemen der Welt. Dauer-bekifft, immer ein bisschen „drüber“, sexy und schrill, brutale Schicksale (Rassismus, Homophobie) - Handlung und Cast bieten wahrlich keine leichte Kost in diesen 2 1/2 Stunden. Aber es gibt einen Lösungsvorschlag: Die Sänger zeigen perfekt zwischen den riesigen L-O-V-E -Leuchtbuchstaben, worauf es im Leben am Ende des Tages ankommt. Besonders hervorzuheben sind: Julia-Elena Heinrich (ausgebildet an der Everding-Theaterakademie) als stimmgewaltige „Sheila“. Schauspielerin Tanja Schumann, die als ziemlich crazy Amerikanerin abgeht und gleich darauf als strenger US-Offizier wiederkommt. Wie der kleine Duracell-Hase und so richtig schön schwul spielt Aaron Röll den „Woof“ (nicht nur wg. pink Zottelweste einfach zum Knuddeln).
Judith Lefeber darf als „Dionne“ den größten Hit aus „Hair“ singen: „Aquarius“. Judith gehörte zu den besten Stimmen, die jemals bei der Talente-Show DSDS mitgemacht haben. Leider hat der Fehlerteufel im Programmheft zugeschlagen und einen falschen Nachnamen gedruckt. Das fiel anscheinend erst so spät auf, dass es für einen Überkleber nicht mehr gereicht hat und jetzt in allen Heften per Hand der Name korrigiert wurde.
Daniel Eckert spielt den spießigen „Claude“, der bei Filmaufnahmen (natürlich für seinen Videokanal (!) - wir schreiben ja 2023) auf die schräge Flower-Truppe trifft und gekommen ist, um zu bleiben. Und dann haben wir noch den Anführer der Hippie-Familie: „Berger.“ Der muss immer von einer besonders charismatischen Persönlichkeit gespielt werden. Mit Denis Riffel hat Regisseur Andreas Gergen genau den Richtigen gefunden. Denis (es sind seine echten, mehr als schulterlangen blonden Haare) singt sogar noch, wenn er sich vom ersten (Bühnen-) stock fallen lässt.
Merken Sie sich den Namen, denn für so manche Karriere war der „Berger“ der erste Schritt (1968 war es übrigens Reiner Schöne, der es durch diese Rolle schließlich bis nach Hollywood schaffte). Applaus auch für die 11-köpfige Love-Rock-Band, die die Zuschauer mit Ohrwürmern versorgt (Good Morning Starshine, Let The Sunshine in, I got Life). Begeisterte Premierengäste, die bei Temperaturen über 30 Grad den Weg ins super klimatisierte Theater gefunden hatten: Friedrich von Thun mit Enkel (best looking guy im Zuschauerraum), TV-Star Janina Hartwig, Haindling-Musiker Reinhold Hoffmann und Musical-Darsteller Peter Lewys Preston (begeisterte mit seinem Solo-Programm im letzten Winter im Silbersaal), Ex-DT-Geschäftsführer Heiko Plapperer-Lüthgarth, Ex-OB Christian Ude, der als Journalist damals von der Münchner „Skandal“-Aufführung berichtete.
Die Schauspieler Horst Kummeth und Sigmar Solbach, Schauspielerin und gut gebuchtes Werbegesicht Deborah Müller, die Entertainerinnen Alice und Ellen Kessler, Journalistin Patricia Riekel und Regisseurin Heidi Kranz. Text: Gaby Hildenbrandt
Fotogalerie "Hair" Red Carpet Deutsches Theater 15.07.2023 (mehr) (©Fotos: Martin Schmitz) HAIR - noch bis 30. Juli 2023 Deutsches Theater München Eine Produktion des Salzburger Landestheater Buch & Texte. Gerome Ragni und James Rado Musik: Galt MacDermot Songs in englischer Sprache, Dialoge auf Deutsch Vorstellungsdauer: ca. 2 1/2 Std. (inkl. Pause) Termine / Tickets: www.deutsches-theater.de Informationen zum Vorverkauf: Tickets: ab 29 €; Ticket-Buchung und Versand über den telefonischen Kartenservice: 089 / 55 23 44 44. Infos und Ticketbuchung auch unter www.deutsches-theater.de sowie an der Tageskasse im Deutschen Theater, Schwanthalerstraße, über München Ticket, CTS und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
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