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Cap Ferret: die Jugendherberge Auberge de Jeunesse - 2010 geschlossen, 2011 verkauft. Ein Nachruf |
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Jugendherberge Cap Ferret in den 80er Jahren Aubergist is watching you: Anfang der 80er Jahren hatte Stan alles im Griff 1980: Aubergist Stan Popek (Mitte) mit Sohn Rémy Begrüssungstisch der AJ: hier schrieb man sich ein bei Aubergist Stan Popek (re.) oder bei seiner Frau Flora (li.) Cap Ferret 1982: 7 von 10 an diesem Tisch rauchen gerade :-) Cap Ferret 1982: James in the middle in den 80er und 90er Jahren zweite Heimat vieler Besucher der Jugendherberge: die "Le Tahiti" Grill Bar ein paar Meter die Straße hinunter ©Fotos: Martin Schmitz mehr Bilder aus den 80er und 90er Jahren folgen :-) |
Ein Ort, Jahrzehntelang ein Ziel von jungen und alten Atlantik-Fans, Kult von Hamburg bis München, ihn gibt es nicht mehr: die Auberge de Jeunesse, die Jugendherberge von Cap Ferret, immer nur jedes Jahr im Juli und August geöffnet und ansonsten im Dornröschenschlaf die übrigen 10 Monate lag, die Auberge wurde nicht mehr eröffnet im Sommer 2011.
Schon 2010 gab es die glaubhafte Information, die Fuaj (www.fuaj.org), der französische Jugendherbergsverband wolle sich endgütig von der Herberge trennen. Man vermutete auch im Netz, dem Bürgermeister von Cap Ferret sei die Jugendhochburg ein Dorn im Auge gewesen. Für die Jugendherberge an der Avenue de Bordeaux gab entweder Fans - oder Gäste, die nach einer Nacht verschreckt abreisten. Vermissen werden die Fans die spartanisch mit Holzpritschen ausgestatteten 16 Mann Schultheiss Zelte für die Männer und zwei mindestens jeweils ebenso volle (Mädchen) Schlafsäle plus etliche Plätze für Privat-Zelte, über deren Leinen die Heimkehrer von Alain und seiner legendären Tahiti Bar (den es seit einigen Jahren bereits dort auch nicht mehr gibt) und ähnlichen Etablissements des gepflegten Getränkekonsums in schöner Regelmäßigkeit nächstens stolperten. Wahrscheinlich wurde hier in der Auberge de Jeunesse das Wort "Warmduscher" entwickelt: Spartanische Kaltwasserduschen waren hier in der Jugendherberge von Cap Ferret der Standard, mit zugekauften Jetons wurde das Wasser dann doch noch warm, machmal auch nur lauwarm, wenn zu viele gleichzeitig ihr Glück mit Jeton versuchten. Aber man(n) war der Held, wenn man nur kurz warm duschte und den Rest der Duschzeit jemand anderen überließ. Doch die Jugendherberge hatte ihren Charme, einen ganz besonderen Zusammenhalt, und stetig wiederkehrende Gäste, die von hier aus die wenigen hundert Meter zur Düne und über diese hinweg zum riesigen Strand des Atlantiks fanden. Hatte uns doch noch seinerzeit Ende der 70er Jahre beim ersten Besuch der aus Nordfrankreich stammende langjährige Herbergsvater Stan Popek erzählt, daß das Grundstück der Auberge de Jeunesse noch aus den Gründerjahren des heutigen Cap Ferret stammt und speziell dem Zweck einer Jugendherberge gewidmet sei. Ein Banker aus Bordeaux, den wohl das Gewissen geplagt hat, soll es gestiftet haben, das Grundstück und die Herberge. Denn anfangs war Cap Ferret nichts als ein kleines Dörflein mit eine Ansammlung von Fischerhütten. Erst dann kamen die Banker und Grundstücksentwickler, die früh an die Sommerfrische glaubten (und die Erlöse aus dem Verkauf der Parzellen), so wurde aus dem Zipfel der Landinsel ein Ferienparadies. Da hat wohl das französische Jugendherbergswerk den sicherlich hohen Summen, die das Wald-Grundstück vielleicht inzwischen Wert sein könnte bei den rapiden Preissteigerungen seit den 80er und 90er Jahren, nicht wiederstehen können. Damit dürfte die obligatorische "Tschüß-Welle", die man sich beim Abschied am Straßenrand vor der Jugendherberge gemeinsam gab, 2010 die Letzte gewesen sein. Nichts mehr mit Sangriaparty, gemeinsamen Kochen in der Küche mit seinen Gaskochern und ständig fehlenden Kaffee-/resp. Eierlöffeln, nächtelangen Talkrunden am Strand und Theos berühmten Volleyballeinsätzen. Theo aus Köln war von den 70er bis mindestens Mitte der 2000er Jahre hier ein (ich war bis Mitte der 90er Jahre regelmäßig in der AJ zum Wellenreiten) regelmäßiger Stammgast, zuerst als Schüler, später als Lehrer, der hier in späteren Jahren dann auch schon mal auf verschreckte Schüler/-innen stoßen konnte, die ihren Lehrer nun wohl gar nicht in einer Jugendherberge wie dieser erwartet hätten. Ein Aus auch für die legendären Klopartys, die ihren Namen daher bezogen, dass die Glühbirne über dem Toiletteneingang in der Nacht die einzige Lichtquelle neben Kerzen war und sich so die nächtlichen Heimkehrer nach der Sperrstunde um 22.00 Uhr, zu der die Küche geschlossen und dann gereinigt wurde, hier noch mal versammelten. Ganz kurz, oder eben länger. So werden nun die nachfolgende Generationen nicht mehr den Charme von Cap Ferret für sich entdecken können, dessen preiswerteste Reklame sicherlich jene kultige Jugendherberge war, bei der zuletzt im Schlafsaal die Übernachtung 12,60 € kostete und noch etwas weniger im Zelt.... Dass das funktionierte, konnte man immer sehen konnte an älter gewordenen Cap Ferret Besuchern, die - inzwischen schon mit Familie in Hotels oder Häusern eingemietet - trotzdem immer wieder mal gerne auf einen (Nes-)Kaffee an den draussen entlang der Gemeinschaftszelten aufgebauten Tische vorbeischauten, ob von den Leuten aus früheren Jahren wieder mal jemand im Sommer in der Auberge de Jeunesse gelandet war. Ganz am Rande: nach der Schließung der Jugendherberge von Cap Ferret gibt es zwischen La Rochelle und dem FUAJ Biarritz Surf Hostel auf knapp 300 km keine einzige Jugendherberge mehr an Küstenorten.
Schade, auch wenn ich nun schon mehr als ein Dutzend Jahre nicht mehr da war, vorgenommen hatte ich es mir immer wieder, mal vorbeizuschauen. Und zuletzt hätte man für 199 € hin und zurück via Amsterdam mit der KLM in 5-6 Stunden von München nach Bordeaux fliegen. Wer hätte gedacht, das der Umweg Amsterdam die schnellste Route von München aus per Flieger ist und - lang genug vorreserviert, auch die günstigste. Aber es gibt auch zumindest im Sommer für den, der nur kleines Gepäck hat, von München aus auch Direktflüge mit der Volotea 2 x die Woche - 2 Stunden ist man unterwegs im Direktflug, im Juli und August 2016 waren Flüge hin und zurück schon um 252 € zu haben. Mehrgepäck mit Aufpreis (mehr) Martin Schmitz, Sommer 2011, aktualisiert 2016 Link zu Bildern: http://www.tahitibar.de/main/index.htm Auberge des Jeunesse Cap Ferret in facebook Cap Ferret Blog: Artikel zum Verkauf der Jugendherberge Fremdenverkehrsamt Lége/Cap Ferret www.lege-capferret.com Webcam Cap Ferret am Ponton im Bassin https://viewsurf.com Mit dem Bus Ligne #601 vom Bordeaux Airport (BOD) nach Cap Ferret Fahrplan Ich bin aktuell dabei, Fotos aus früheren Jahren der Auberge zu scannen, und zumindest solche Bilder hier ins Netz zu setzen, die - was den Strand betrifft - veröffentlichbar sind. Wer hatte in den 80ern schon daran gedacht, dass es mal so was wie Internet geben würde. Man(n) und Frau hatte da noch wesentlich entspannter fotografieren können und sich auch fotografieren lassen. Die meisten der Leute auf den Fotos dürften heute über 50 sein, selbst die Kinder sind über 30 :-) 1980 Rückblick: Fotogalerie Jugendherberge Cap Ferret & Strand, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, (©Foto: Martin Schmitz)
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