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Der rote Kakadu
ab 16.02.2006 im Kino




Wolle, Siggi und Luise auf der Blauen Wolke

Wolle und Luise tanzen

Luise bei Lesung

Kakadu Klique vor geschlossener Bar

Siggi gibt Luise das Buch

Mauerbau

©alle Fotos: X Verleih

DDR, April 1961. Siggi (Max Riemelt) kann zeichnen und er hat einen Traum: Er möchte Bühnenbild an der Theaterhochschule studieren. Vier Monate vor Mauerbau kommt er nach Dresden, um am dortigen Theater als Kulissenmaler zu arbeiten. Wohnen kann er bei Tante Hedy (Ingeborg Westphal), die auch am Theater ist.

An einem sonnigen Frühlingsnachmittag sieht Siggi im Park junge Leute Rock ‘n’ Roll tanzen. Etwas abseits steht Luise (Jessica Schwarz), die sich das Ganze lächelnd ansieht. Plötzlich stürmen von allen Ecken Stasi-Leute in Zivil und Volkspolizisten mit gezogenen Gummiknüppeln heran. Der Kofferplattenspieler, die Singles, alles geht unter den Stiefeln der wahllos prügelnden Vopos zu Bruch. Luise und Siggi können knapp entkommen. Kurz darauf stoßen sie auf Wolle (Ronald Zehrfeld), Luises Mann. Für den Abend verabreden sich die drei im „Roten Kakadu“.

Der „Rote Kakadu“, das ist das Tanzlokal in Dresden. Es ist so schick, dass Siggi in seinem Regenmantel vom Türsteher gar nicht erst reingelassen wird. Luise ist schon auf dem Heimweg, als Siggi sie endlich trifft. Gemeinsam gehen sie noch ein Stück durch die Frühlingsnacht. Luise ist Lyrikerin und schreibt Gedichte, die für „dekadent“ gehalten werden, so dass Luise auch nicht in die ‚Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren’ aufgenommen wird.

Sie soll sich erst einmal „in der Produktion bewähren“, hat man ihr gesagt. Jetzt arbeitet sie in einer Schnapsfabrik. Viele fliehen in diesen Wochen, auch Siggi denkt oft daran. Für die überzeugte Sozialistin Luise kommt das gar nicht Frage: In der DDR wird das gerechtere System aufgebaut, hier muss man sich engagieren und nicht drüben, wo Kriegsverbrecher und alte Nazis das Sagen haben. So eine wie Luise hat Siggi noch nie getroffen. Siggi verliebt sich auf der Stelle. Doch da gibt es immer noch Wolle.

Um zu Geld zu kommen klaut Siggi eine Meißner-Figur von Tante Hedy und verkauft sie in West-Berlin. Der Erlös reicht für eine neue Frisur, spitze Schuhe, ein schickes Hemd und ein Geschenk für Tante Hedy. Auch für Luise hat Siggi etwas mitgebracht: ein Autogramm von Heinrich Böll, dem als „Gewissen der Westdeutschen“ bekannten Lieblingsautoren von Luise.

Für den „Roten Kakadu“ stimmt sein Aufzug jetzt. Tiefblaue Jeans, gelbe, spitze Schuhe und das nötige Geld für ein entspanntes Auftreten öffnen ihm die Türen zu Dresdens bester Bar.

Auf der Bühne spielt die Band Hits von Elvis Presley, es gibt schummrige Sitzecken und Tischtelefone. Die Stimmung ist ausgelassen, als der örtliche Stasichef ans Mikro tritt und einen Tanz ankündigt, der die Überlegenheit der sowjetischen gegenüber der westlichen Kultur demonstrieren soll. Die Stimmung wäre jetzt auf dem Tiefpunkt, käme Wolle nicht auf die Idee, in das verlassen auf dem Tisch stehende Sektglas des Stasimannes zu pinkeln.

Am nächsten Morgen im Theater erwarten Siggi Neuigkeiten. Der alte Dramaturg ist in den Westen geflohen und die Partei hat Hurwitz (Devid Striesow) geschickt. Siggi versucht einen möglichst guten Eindruck auf den Neuen zu machen, denn der Betrieb muss Siggi an die Theaterhochschule delegieren und dabei hat Hurwitz das letzte Wort. Am Abend trifft sich die Clique wieder im „Roten Kakadu“, wo Siggi in der Menschenmenge auch den linientreuen Dramaturgen entdeckt. In großer Runde wird weiter gefeiert, bis die Nacht in einem Hotelzimmer endet – bei Eierlikör, Wodka und intimen Geständnissen. Hurwitz bleibt bis zuletzt.

Am nächsten Morgen erwacht Siggi nackt im Bett an der Seite von Luise, die nicht mitgefeiert hat. Er hat keinen Schimmer, wie er dort hingekommen ist – aber endlich kann er Luise Bölls Autogramm schenken. Luise ist überrascht, bedankt sich spöttisch und lädt Siggi für den Abend zu ihrer Lesung ein. Er geht nach Hause, wo ihm seine Tante gleich Vorwürfe wegen der durchzechten Nacht mit Hurwitz macht. Doch Siggi ist auf einem ganz anderen Stern. Er ist verliebt und am Abend kann er sie schon wieder sehen.

Die Lesung findet in der Wohnung von Luise und Wolle statt. Siggi findet ihre Gedichte wunderschön, während Wolle lautstark Desinteresse demonstriert und in der Küche herumpoltert. Später gehen alle zusammen in den „Roten Kakadu“. Die Stimmung ist ausgelassen, bis das Tischtelefon klingelt und Siggi von einem Unbekannten vor einer bevorstehenden Razzia gewarnt wird. Wolle bestellt bei der Band den „Kosakenmarsch“, und während alle Gäste auf die Tanzfläche stürmen, versucht er zu flüchten. Doch es hilft nichts. Draußen wird Wolle von der Stasi erwischt und verhaftet.

Der Abend endet in der Villa des Großen Lewerenz (Klaus Manchen), dem Vater des zur Clique gehörenden Kleinen Lewerenz (Volker Zack Michalowski). Eine großbürgerliche, melancholische Stimmung liegt über dem von Kerzen beschienenen Kaminzimmer, in dem sich die Kakadu-Clique betrinkt.

Am nächsten Tag ist der „Rote Kakadu“ geschlossen. Wolle ist noch im Knast und Siggi möchte Luise gern ein Geschenk machen: Er weiß, dass sie von einer gedruckten Ausgabe ihrer Gedichte träumt. Doch selber verlegen ist in der DDR unmöglich, dafür braucht man eine Genehmigung, die Luises Texte nicht bekommen würden. Dafür weiß Siggi, was die Meißner-Figuren von Tante Hedys Freundinnen im Westen Wert sind – und eine Handvoll Geld macht auch in der DDR einiges möglich.

Die letzten Wochen vor dem Mauerbau brechen an. Wolle sitzt immer noch im Gefängnis und an einem heißen Sommertag trifft sich Siggi mit Luise an der Elbe. Sie baden, reden von ihren Träumen, von der Zukunft als Künstler in der DDR und dann gibt Siggi ihr das Geschenk – einen Band mit ihren Gedichten, den er heimlich hat drucken lassen.

Luise kann es nicht glauben, sie blättert, sieht ihre Gedichte – doch dann wird sie wütend und schleudert das Buch in die Elbe. Was soll das? Wie konnte Siggi auf diese Idee kommen? Ein Buch, ohne Genehmigung gedruckt – wenn das rauskommt, sind sie alle geliefert, denn mit dem Buch spielt er der Stasi genau das Material in die Hände, das sie alle ins Gefängnis bringen kann.

Im Theater wartet der nächste Ärger. Siggis Meister ist außer sich: Wie kann man nur mit Hurwitz, einem Vorgesetzen und strammen SED-Mitglied, die Nacht durchfeiern? Hurwitz hat nichts vergessen – und er weiß nun auch, dass er aus Siggi niemals einen Spitzel machen kann. Die Delegierung ist gestrichen, dafür soll sich jetzt auch Siggi in der Produktion bewähren. Die Theaterhochschule rückt in weite Ferne.

Ein paar Tage später treffen sich Siggi und Luise wieder. Wolle ist entlassen worden, das Leben geht weiter – irgendwie. Sie machen einen Spaziergang an der Elbe und kommen sich dabei näher. Doch die Zukunft sieht nicht gut aus, die Stasi hat sie auf dem Kieker und Siggi muss demnächst in einem Straßenbahndepot schuften, um vielleicht doch noch zum Studium zugelassen zu werden.

Im neuen Betrieb wird Siggi von Wolle zur Rede gestellt, denn die Stasi hat Luise verhaftet. Wolle prügelt sich mit Siggi, und er droht ihm: Siggi soll sich stellen und die Buchproduktion beichten – nur so kommt Luise vielleicht wieder frei. Siggi ist am Boden zerstört, alle seine Träume sind geplatzt. Er geht zur Stasi, doch die interessiert der Gedichtband gar nicht. Die Clique der Freunde soll zerschlagen werden, mit allen Tricks wird Misstrauen gesät.

Kurz darauf kommt es zum Prozess. Die Freunde, der Wirt des „Roten Kakadu“, die Band, alle sind angeklagt und werden verurteilt. Nur einer wird freigesprochen – Siggi. Das ist für die Freunde das Zeichen: Siggi muss ihr Verräter sein. Er hat keine Chance, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Nach der Verhandlung versucht Wolle zu fliehen. Die Polizisten sind ihm dicht auf den Fersen, dann schießt einer und Wolle bleibt verletzt liegen.

Für Siggi steht jetzt endgültig fest, dass er nicht in der DDR bleiben kann. Ein letztes Mal besucht er Luise, um ihr die Wahrheit zu sagen. Sie hört ihm zu, glaubt ihm schließlich und verspricht, in den Westen nachzukommen, sobald Wolle aus dem Krankenhaus entlassen wird. Treffpunkt ist das Hotel Degler in West-Berlin, Siggi wird jeden Mittag um 12:00 Uhr dort sein und auf Luise warten...

In der Nacht besucht Siggi den Großen Lewerenz, dessen Sohn bereits in den Westen geflohen ist. Siggi überredet den Alten, mit ihm in den Westen zu kommen. In der Nacht gehen die beiden in Berlin über die Sektorengrenze. Kurz darauf bricht der 13. August 1961 an, die DDR schließt die Grenze, die Berliner Mauer wird gebaut. Gibt es für Siggi und Luise noch eine Chance?

Kinostart: 16.02.2006

Der Rote Kakadu
Deutschland 2004
mit: Max Riemelt, Jessica Schwarz, Ronald Zehrfeld
Dominik Graf
Drehbuch: Karin Åström und Michael Klier
Produzent: Manuela Stehr
Co-Produzenten: Dr. Stefan Gärtner, David Groenewold, Alicia Remirez
Länge: 128 Minuten

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