Bayerischer Filmpreis - die Preisträger 2010 und die Jurybegründungen
Hannelore Elsner (wurde am 14.01.2011 mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten ausgezeichnet) Sophie Rois, Tom Tykwer, und Edgar Selge (Foto. MartiN Schmitz)
Hannelore Elsner (wurde am 14.01.2011 mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten ausgezeichnet) Sophie Rois, Tom Tykwer, und Edgar Selge

Im Rahmen einer glanzvollen Fernseh-Gala im Münchner Prinzregententheater verleiht Ministerpräsident Horst Seehofer am 14. Januar 2011, vor hochkarätigen Gästen aus der deutschen Film- und Fernsehbranche den 32. Bayerischen Filmpreis.

Seehofer: „Filme und gerade Kinofilme leisten einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben eines Landes. Sie erzählen Geschichten, ziehen die Menschen in ihren Bann und halten oftmals unserer Gesellschaft den Spiegel vor. Deswegen zeichnen wir heute die herausragenden Leistungen des Filmjahres 2010 mit dem Bayerischen Filmpreis 2010 aus und verneigen uns zugleich vor der großartigen Arbeit unserer Filmschaffenden.“

In diesem Jahr geht der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten an die Schauspielerin Hannelore Elsner. Ministerpräsident Seehofer: „Mit dem Ehrenpreis würdigen wir Hannelore Elsner als Grande Dame des Kinos und fantastische Schauspielerin, die mit ihrer Wandelbarkeit, ihrer Leidenschaft und der ungeheuren Bandbreite ihres Spiels die Zuschauer fesselt, fasziniert und beeindruckt. Ich freue mich auf ihren neuesten Film und wünsche mir, sie noch in vielen Rollen zu bewundern.

Begründung der Jury:

Hannelore Elsner zählt mit ihrer Wandelbarkeit und dem Facettenreichtum ihres Spiels zu den vielseitigsten, beliebtesten und erfolgreichsten Schauspielerinnen der deutschen Film- und Fernsehlandschaft. Ob modernes Drama, Komödie oder Kostümfilm, sie verleiht ihren Figuren mit ihrem großen Können, mit Leidenschaft und scheinbarer Mühelosigkeit Charakter und Seele.

Ihr fulminantes Kino-Comeback feierte sie im Jahr 2000 als „Unberührbare“ und schenkte uns seitdem viele große Kinomomente in Filmen wie „Mein letzter Film“, „Alles auf Zucker“ oder „Kirschblüten - Hanami“. Auch in ihrem neuesten Kinofilm „Das Blaue vom Himmel“ zeigt Hannelore Elsner als eine an Demenz erkrankte Frau, die an die Stätten ihrer Jugend im Baltikum zurückkehrt, die großartige Bandbreite ihrer Schauspielkunst und berührt zutiefst die Herzen der Zuschauer.

Auch für diese jüngste Leistung gebührt ihr der Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises 2010.

Anzeige



Sophie Rois - Bayerischer Filmpreis Beste Darstellerin 2010 (©Foto:Martin Schmitz)
Sophie Rois - Bayerischer Filmpreis Beste Darstellerin 2010

Der Preis für die beste Darstellerin (dotiert mit 10.000 Euro) wurde verliehen an Sophie Rois für ihre Rolle in „Drei“.

Begründung der Jury:

Sophie Rois ist eine eigenwillige, faszinierende Schauspielerin. In der Beziehungs-Utopie „Drei“ von Tom Tykwer verkörpert sie mit heiterer Leichtigkeit, Wachheit und großer Präzision Hanna, eine erfolgreiche, intelligente Frau, die sich zur gleichen Zeit wie ihr langjähriger Lebenspartner Simon in denselben Mann verliebt. Die in jedem Moment glaubwürdige Darstellung von Sophie Rois ist fern von Klischees. In der Rolle der „Hanna“ verkörpert sie einen Menschen, der zugleich keusch und sinnlich, spröde und zart, sperrig und weich sein kann. Ihr Gesicht zeigt jeden Gedanken, jedes Gefühl. Ihr Blick ist neugierig, verwundert, fragend, so dass man meint, durch die Augen in ihre Seele schauen zu können. Der Zuschauer kann geradezu beobachten, wie ihre Gedanken entstehen und die Worte sich finden, die dann aus ihr heraussprudeln. Souverän meistert sie die delikaten Situationen in der Handlung des Films. Die Wahrhaftigkeit und Vielschichtigkeit ihres Spiels machen ihre Darstellung zu einer großartigen Leistung.

Edgar Selge - Bayerischer Filmpreis Bester Darsteller 2010 (Foto:Martin Schmitz)
Edgar Selge - Bayerischer Filmpreis Bester Darsteller 2010

Den Preis für den besten Darsteller (dotiert mit 10.000 Euro) erhielt Edgar Selge für seine Rolle in „Poll“.

Begründung der Jury:

Leichen zu mögen - ja geradezu eine morbide Phantasie für das Böse im Menschen zu entwickeln, ist nicht jedermanns Sache. Aber in Chris Kraus‘ Film „Poll“ dürfen wir Edgar Selge als baltischem Gutsherrn Ebbo von Siering bei seiner Lust am Sezieren, Zerlegen und Einlegen so schonungslos zuschauen, dass wir zwischen Entsetzen und Faszination hin- und hergerissen sind. Denn Edgar Selge spielt diese Figur nicht nur mit perfekten handwerklichen Mitteln. Er durchdringt diesen Ebbo von Siering bis hinein in die Tiefenschichten eines Menschen im Extremen. Dabei begegnet uns stets auch ein Verzweifelter: vor Eifersucht, Ehrgeiz und Einsamkeit. Und in all dieser Anti-Kraft blitzen immer wieder Momente von Zärtlichkeit und Liebe für seine Tochter Oda auf. Das alles ist grandiose Schauspielkunst!

Paula Beer  - Bayerischer Filmpreis Beste Nachwuchs-Darstellerin 2010 (Foto. MartiN Schmitz)
Paula Beer - Bayerischer Filmpreis Beste Nachwuchs-Darstellerin 2010

Der Preis für die beste Nachwuchsdarstellerin (dotiert mit 5.000 Euro) wird verliehen an Paula Beer für ihre Rolle in dem Film „Poll“

Begründung der Jury:

Paula Beer ist mit ihrer ersten Rolle in „Poll“ von Chris Kraus die Entdeckung dieses Kinojahrs. Mit großer Ernsthaftigkeit, Natürlichkeit, Leidenschaft und einer wunderbaren Ausstrahlung spielt sie die Schriftstellerin Oda Schaefer als 14jähriges Mädchen. Auf dem Gut ihres Vaters im Baltikum versteckt und pflegt sie einen verwundeten estnischen Anarchisten und lernt von ihm die Grundzüge literarischen Erzählens. Die eindringliche Darstellung ihrer zarten Gefühle zu diesem Mann, ihres kindlichen Sehnens nach Abenteuer und Gefahr, nach Leidenschaft und Romantik verzaubern den Zuschauer und machen neugierig auf die schauspielerische Entwicklung von Paula Beer.

Den Preis für den besten Nachwuchsdarsteller (dotiert mit je 5.000 Euro) bekommen Jacob Matschenz und Burak Yigit für ihre Rollen in dem Film „Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung“.

Begründung der Jury:

Der eindringliche Debütfilm „Bis aufs Blut“ von Oliver Kienle überzeugt mit dem Kernthema „Freundschaft" und seinen beiden Hauptprotagonisten Jacob Matschenz und Burak Yigit. Beide spielen ihre Rollen so, als hätte man sie direkt als Tommy und Sule von der Straße weg gecastet. Die verzweifelten Versuche von Sule, doch noch irgendwie die Kurve zu kriegen und ein Stück vom normalen Leben abzubekommen, lassen ihn jegliche Haltung, aber auch das Gefühl für den Umgang mit dem besten Freund verlieren. Und dass es Tommy dann gelingt, in fast auswegloser Situation nicht zum selben Verräter zu werden, sondern um seine ganz persönliche Würde zu kämpfen, gehört zum Besten, was das deutsche Kino im vergangenen Jahr gezeigt hat. „Bis aufs Blut“ ist schonungslos, radikal und appelliert trotzdem in der Situation tiefster Not an die Haltung eines jeden Einzelnen. Dass dies gelingt, verdanken wir dem intensiven und in jedem Augenblick authentischen Spiel von Jacob Matschenz und Burak Yigit.

Uli Aselmann erhielt den Produzentenpreis für „Das Blaue vom Himmel“ (mehr)
Uli Aselmann erhielt den Produzentenpreis für „Das Blaue vom Himmel“

Der Produzentenpreis geht mit 200.000 Euro an Uli Aselmann für die Produktion des Films „Das Blaue vom Himmel“.

Begründung der Jury: Mit der Produktion „Das Blaue vom Himmel“, aufwändig gedreht in München, Wuppertal, Heiligendamm, Berlin und Riga, hat Produzent Uli Aselmann einen ganz außergewöhnlichen Film realisiert. Unter der einfühlsamen Regie von Hans Steinbichler und mit einem herausragenden Schauspielerensemble ist eine dichte filmische Erzählung entstanden. Sie führt die Protagonisten und mit ihnen die Zuschauer tief in die Vergangenheit und enthüllt in eindrucksvollen Bildern ein Familiendrama, das über Jahrzehnte im Verborgenen schlummerte, aber das Leben aller Beteiligten geprägt und belastet hat. Uli Aselmann ist es gelungen, einen ebenso faszinierenden wie in jedem Detail stimmigen Film zu produzieren, der nicht nur höchsten künstlerischen Ansprüchen gerecht wird, sondern auch das Publikum in seinen Bann zu ziehen vermag.

Den Drehbuchpreis (dotiert mit 10.000 Euro) erhielt Simon Verhoeven für den Film "Männerherzen".

Begründung der Jury:

Wann ist ein Mann ein Mann? - Simon Verhoeven hat sich viel vorgenommen: Er will das Leichte nicht oberflächlich und einen Episodenfilm als dramaturgische Einheit erzählen. Und es gelingt ihm. Dabei denunziert er seine Figuren nie, trifft mit seinen Dialogen den richtigen Ton und mit einer gut dosierten Mischung aus Komik und rührenden Szenen den Nerv des Publikums.

"Männerherzen" ist nicht zufällig ein Sensationserfolg an der Kinokasse und die Figur des in Würde alternden Schlagerstars Bruce ist längst Kult.

Regiepreis für Regisseur Tom Tykwerm(Foto. Martin Schmitz)
Regiepreis für Regisseur Tom Tykwer

Der Regiepreis (dotiert mit 10.000 Euro) geht an Tom Tykwer für seinen Film „Drei“.

Begründung der Jury:

In seinem Film „Drei“ philosophiert Tom Tykwer in einer kunstvoll-künstlichen Versuchsanordnung über die Frage, wie Liebe in bindungsfreieren Zeiten noch funktioniert. Seine unkonventionelle Lösung des Liebesproblems dreier Menschen, Hanna, Simon und Adam, findet ihre Entsprechung in Bildern mit durchaus vertrauten Stadtlandschaften, Wohnungen und Milieus, die aber durch gekonnte Stilisierung etwas Allgemeingültiges bekommen. Tom Tykwers Schauspielführung ist bei alledem so elegant, dass der Zuschauer auch die heikelsten Situationen als natürlich und selbstverständlich erlebt, was dem Film eine wunderbare Leichtigkeit gibt.

Florian David Fitz („Doctor's Diary“) bekam den Preis für das beste Drehbuch und den Publikumspreis für seinen Film „Vincent will meer“ (Foto: MartiN Schmitz)
Florian David Fitz („Doctor's Diary“) bekam den Preis für das beste Drehbuch und den Publikumspreis für seinen Film „Vincent will meer“

Den Drehbuchpreis (dotiert mit 10.000 Euro) erhält Florian David Fitz für den Film „Vincent will meer“.

Begründung der Jury:

Es klingt wie ein Filmtraum: Ein junger Schauspieler wird mit seiner Story-Idee in die Münchner Drehbuchwerkstatt aufgenommen. Dort entwickelt er den Stoff über ein Jahr lang zu einem Script, das er dann an eine Münchner Produktion verkauft.

Die engagiert mit Ralf Huettner einen der renommiertesten deutschen Komödienregisseure und es entsteht eine der besten und erfolgreichsten deutschen Filmproduktionen des vergangenen Jahres.

Der Drehbuchautor hat daran mindestens so viel Anteil wie der Hauptdarsteller. Und das ist bei dem Film „Vincent will meer“ ein und dieselbe Person: Florian David Fitz.

In der Rolle des am Tourette-Syndrom erkrankten Vincent brilliert Fitz neben Karoline Herfurth und Johannes Allmayer und gewinnt mit seinem schrägen Road-Movie voller Tiefgang und Zärtlichkeit die Herzen der Zuschauer.

Der Dokumentarfilmpreis (dotiert mit 10.000 Euro) geht an Jens Schanze für seinen Film „Plug & Pray“.

Begründung der Jury:

Werden die Grenzen zwischen Mensch und Maschine eines Tages verschwinden? Und wird dies dann ein besseres Leben sein? Der Dokumentarfilm „Plug and Pray“ stellt grundlegende Fragen nach der Zukunft des Menschseins. Regisseur und Produzent Jens Schanze gelingt es, Koryphäen der Robotertechnologie, künstlichen Intelligenz, Neurowissenschaft und Biologie in einen filmischen Dialog zu bringen, der auch für den Laien spannend und verständlich ist. Ausgangs- und Schlusspunkt des Films ist Joseph Weizenbaum, der 1966 den ersten sprechenden Computer erfand und sich bis kurz vor seinem Tod 2008 als einer der schärfsten Kritiker technologischer Allmachtsfantasien zu Wort meldete. Der Dokumentarfilm steht klar auf seiner Seite und ist ein Plädoyer für die Ehrfurcht vor dem natürlichen Mysterium von Leben und Tod. Doch nimmt er auch die Technologiebegeisterung der zu Wort kommenden Forscher aus aller Welt ernst und regt so zum Nachdenken darüber an, ob tatsächlich jede technische Chance ein Fortschritt für den Menschen ist.

Den Preis für die Bildgestaltung (dotiert mit 10.000 Euro) bekommt Matthias Fleischer für den Film „Das Lied in mir“.

Begründung der Jury:

Beeindruckende Totalen und dann wieder ganz nah, Bilder von bestechender Klarheit und im nächsten Moment wieder mitten im rasanten Leben von Buenos Aires: So erzählt die Kamera von Matthias Fleischer in Florian Cossens Film „Das Lied in mir“ die Geschichte der 31-jährigen Maria, gespielt von Jessica Schwarz, die auf dem Zwischenstopp einer Reise in Buenos Aires plötzlich - ohne ein Wort Spanisch zu können - ein fremdes Kinderlied wiedererkennt und sich auf die Suche nach ihrer wahren Identität begibt. Matthias Fleischer gelingt es, stets stilsicher das passende Bild zu finden. Gleichzeitig überrascht er mit ungewöhnlichen Bildausschnitten und versteht es, den Motivreichtum der argentinischen Metropole effektiv zu nutzen. So entsteht eine Bilderwelt, die sich nie in den Vordergrund drängt, jedoch dem Film einen klaren Stempel aufdrückt.

Den Preis für den besten Kinderfilm (dotiert mit 10.000 Euro) erhalten Holger Tappe und Reinhard Klooss für „Konferenz der Tiere“.

Begründung der Jury:

Erich Kästner, der 1947 seine parabelhafte Kindererzählung "Die Konferenz der Tiere" schrieb, wäre stolz auf diesen Weiterdreh, der den Bogen vom Pazifismus der Nachkriegszeit zum heutigen Kampf für eine intakte Umwelt spannt: Der 3D-Animationsfilm von Holger Tappe und Reinhard Klooss überzeugt durch Aktualität, perfekte Technik und ist so auf Augenhöhe mit den großen amerikanischen Studio-Produktionen. Auch die Gefahr der Über-Pädagogik eines Betroffenheits- oder Guter-Wille-Films wurde mit viel Witz und liebenswerten Figuren umgangen, obwohl elegant fantastisch viele Aspekte unserer Gegenwart eingebaut sind. So muss ein Kinderfilm sein, der nicht nur den kleinen, sondern auch den großen Zuschauern Spaß macht.

Der Nachwuchsregiepreis (dotiert mit 10.000 Euro) geht an Sebastian Stern für seinen Film „Die Hummel“

Begründung der Jury:

Nur selten treffen Filme vom Anfang bis zum Schluss den richtigen Ton. In seinem tragisch-komischen Debütfilm „Die Hummel“ gelingt Nachwuchsregisseur Sebastian Stern genau das. Charaktere, Handlung und Umgebung – gedreht wurde im niederbayerischen Deggendorf - kommen lebensnah, wahrhaftig und gänzlich unverstellt daher. Sein Anti-Held, der Kosmetikvertreter Pit, versucht alte Jugendfreundinnen für seine Produkte zu gewinnen. Als Wohnung, Auto und Geld weg sind und seine Jugendliebe Christiane sich enttäuscht abwendet, wird ihm klar, dass er vor allem sich selbst gegenüber ehrlich werden muss, um die Weichen in seinem Leben neu zu stellen. All das erzählt Sebastian Stern mit atmosphärischer Genauigkeit und augenzwinkernder Melancholie. Für eine gute Geschichte muss man nicht immer weit gehen, sie liegt oft im unmittelbaren Umfeld. Sebastian Stern ist auf bezaubernde Weise fündig geworden

Der Preis der Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrecht an Filmwerken (VGF), dotiert mit 60.000 Euro wird verliehen an Ralf Westhoff für den Film „Der letzte schöne Herbsttag“.

Begründung der Jury:

Mit „Der letzte schöne Herbsttag“, der heiter-melancholischen Geschichte eines jungen Paares auf der Suche nach dem dauerhaften Glück in einer modernen Zweierbeziehung, bringt Ralf Westhoff seinen zweiten Langfilm ins Kino, für den er als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur und damit ebenso unternehmerisch wie künstlerisch verantwortlich ist. Wie schon bei seinem erfolgreichen Debüt „Shoppen“ setzt Westhoff dabei ganz auf die Tradition deutscher Filmemacher, indem er seine Geschichten nicht nur entwickelt, schreibt und inszeniert, sondern sie auch selbst produziert. Dabei gelingt ihm, was nicht jedem Filmemacher gelingt: „Der letzte schöne Herbsttag“ ist ein Film, der formal und künstlerisch überzeugt, gleichzeitig aber auch mit einem hohen Unterhaltungswert das Publikum zu begeistern vermag – und das alles mit einem knapp kalkulierten Budget.

Den Preis für das beste Szenenbild (dotiert mit 5.000 Euro) bekommt
Silke Buhr für ihre Rolle in „Poll“.

Begründung der Jury:

Silke Buhr ist nicht nur eine begnadete Gestalterin von Orten, Räumen und Bildern, sondern eine Virtuosin zwischen dem Denkbaren, Möglichen und Wirklichen. Das Gut Poll, das sie für den gleichnamigen Film von Chris Kraus in Estland entworfen und gebaut hat, verbindet historisch gelebte Räume mit Phantasieorten, die fast zeitlos und ein wenig aus der Welt gefallen wirken. Das „Haus im Meer" drückt auf anmutig-melancholische Weise die Schönheit und zugleich Vergänglichkeit der untergegangenen Epoche vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus. Dafür hat Silke Buhr Materialien aus aller Welt zusammengetragen und damit eine ganz eigene Atmosphäre - verstärkt durch Farben und spezielle Formen - für uns, die Zuschauer, erschaffen. Dass unser Hier und Jetzt schon morgen nur noch als Erinnerung in uns lebt, dafür haben Silke Buhr und ihr Team nie da gewesene Orte für das Kino neu entdeckt.

Fotogalerie Roter Teppich zum Bayerischen Filmpreis 2010 am 14.1.2011, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, (©Fotos: Martin Schmitz)
Fotogalerie 2 zum Bayerischen Filmpreis 2010 am 14.1.2011 - Bühne, Teil 1, 2, 3, 4, 5, (©Fotos: Martin Schmitz)
Fotogalerie Roter Teppich & Bühne, Bayerischer Filmpreis 2010 am 14.1.2011, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 13, 14, (©Fotos: Ingrid Grossmann)

-Haupttext Bayerischer Filmpreis 2010 (mehr)




-
Heute, Morgen, Übermorgen: die aktuellen München Termine (mehr)
-Badespecial, Hallenbäder, Saunen (weiter)
-München läuft: Berichte und Fotos zu Stadt- und Volksläufen (weiter)
-Oktoberfest Special (weiter) & Oktoberfest Fotos (mehr)
Startseite Volksfestkalender (weiter)
-München rein geschäftlich: Das Shopping Special (weiter)

Die aktuellen Filme

in den Münchner Kinos


auf ganz-muenchen.de suchen mit google:


| Startseite | Kontakt | Haftungsausschluss | AGB | Impressum |
| Ihre Werbung auf ganz-muenchen.de |