Schelling-Salon in München Maxvorstadt/Schwabing frisch renoviert
Seit 1872 im Besitz der Familie Mehr, so steht es seit Jahrzehnten schon geschrieben auf einem jetzt anlässlich der Renovierung des Schelling-Salon im Herbst 2010 aufgefundenen Wandbemalung.

In der 4. Generation nun schon betreibt Evelin Mehr mehr das Lokal, welches aus Schwabing nicht mehr wegzudenken ist.

Dank der günstigen Lage als Endhaltestelle der 1877 eingerichteten Pferdebahn nach Schwabing, war die damals eine noch als Schellinghof bezeichnete Gartenwirtschaft auch beliebt bei Beerdigungen auf dem nahegelegenen nördlichen Friedhof in der Arcisstrasse: viele Trauergemeinden kehrten nach den Beerdigungen in der Gaststätte ein, bis dann 1898 der alte Nordfiedhof augegeben wurde und der Neue Nordfriedhof eröffnete.

Die eigentliche Blütezeit der Wirtschaft begann aber erst um die Jahrhundertwende. An der Kreuzung Schelling-/Barerstrasse ließ der damalige Wirt des Schellinghofes, Silvester Mehr, das heutige neubarocke, reich verzierte Eckgebäude mit eingebautem Turm errichten.

Im Erdgeschoss richtete Mehr ein elegantes Kaffeehaus im modernen Wiener Stil ein, das auch über über Lesecken, einen Zeitungsstand und mehrere Billardtische verfügte.

Um die Jahrhundertwende schnell zum Treffpunkt der Schwabinger Boheme. Zu seinen Gästen zählten zahllose Berühmtheiten wie z.b. Wladimir Iljitsch Ulanow, besser bekannt als Lenin, trank hier um 1906 herum täglich seinen Morgenkaffee, der spätere ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss übte sich in jungen Jahren am Billard.

Franz-Josef Strauss holte als Kind für seine Eltern, die nebenan eine kleine Metzgerei betrieben, regelmässig das dunkle Bier (3Quartel im Maßkrug), man sah hier zu ihrer Zeit Bertolt Brecht, Rainer Maria Rilke, Henrik Ibsen, Joachim Ringelnatz, Ödön von Horváth, der Lyriker Hans Carossa, Franz Marc (wohnte 1907/1908 in Haus Nr. 33), Wassily Kandinsky, ...

NSDAP-Führer Adolf Hitler, dessen Völkischer Beobachter unweit in der Schellingstr 39 geschrieben und in der Schellingstr 41 gedruckt wurde (die Reichsleitung der NSDAP residierte bis 1931 nebenen in Haus Nr. 50) ließ der mutige Wirt wegen lautstarken Politisierens und unbezahler Rechnungen recht schnell den Kredit sperrten, woraufhin der Nazi-Führer den Schelling-Salon fortan mied und die "Osteria Italiana" als neuen Treffpunkt wählte.

Den vom Zechpreller angezettelten zweiten Weltkrieg überstand der Schelling-Salon nahezu unbeschadet. In der Nachkriegszeit wurde im Schellingsalon dann vor allem Billard, Schach und auch Tischtennis gespielt. 1992 eröffnete Silvester Mehr im Hinterhaus, der 2002 verstarb, sogar ein interessantes Billardmuseum.

Nun ist er also frisch renoviert, der Schelling-Salon. Den Gast erwartet hier nach wie vor gesellige Atmosphäre, gemütliche bayerische Gastronomie, Billard und mehr...

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Schelling-Salon
Schellingstr 54
80779 München Maxvorstadt / Schwabing (Maxvorstadt)
Tel.: 089 272 07 88
Öffnungszeiten: 10.00-24.00 Uhr
Dienstag und Mittwoch Ruhetag!

MVG/MVV:




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