Ob Deutsche, Kroaten, Spanier, Italiener oder Türken: wenn die jeweilige Mannschaft siegte, war die Leopoldstraße dicht. Hupende Autos und wehende Fahnen des jeweiligen Landes bestimmten das Bild. Inzwischen hat die Polizei, nachdem die Anwohner mit Wasserbomben auf die Auswüchse reagierten, die Spielregeln für die Straßenfeiern noch einmal neu ausformuliert. Sie verteilt Flugblätter "Feiern mit Fairness!" in deutsch und der Sprache der jeweiligen Mannschaften, die aufzeigen, wann einem Fan die Gelbe oder sogar die "Rote Karte" von der Polizei gezeigt wird.

Das Spiel Türkei-Senegal am Samstag (22.06.2002) gehörte zu den ersten Spielen, bei dem die Maßnahmen griffen. Bis auf eine vorläufige Festnahme eines rücksichtlos mit quietschenden Reifen rückwärts (!) die Leopoldstraße fahrenden Porsche Cabrio Fahrers verlief die Feier auf der Straße friedlich und ausgelassen. Die Schutzbehauptung des Fahrers: er habe den Wagen nur ganz schnell in einer Einfahrt parken wollen, weil sein Kühlwasser lecken würde. Ein Fall für die rote Karte.