Roboterpflege - Münchens erster Pflegeroboter GARMI verändert alles! GARMI übernimmt den Haushalt, serviert Frühstück und zeigt Reha-Übungen

München hat seinen ersten Pflegeroboter: GARMI ist der Name des kleinen, kräftigen Kerls. GARMI kann eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen und damit den Patienten tatkräftig unterstützen.

Zum Beispiel hilft er bei der Körperpflege, turnt Reha-Übungen vor und macht Termine mit Ärzten aus. Es wird wohl nicht lange dauern, bis die Menschen in Bayern den mobilen Assistenten in ihr Herz schließen.

Pflegeroboter GARMI (vorne links) im Forschungslabor der Technischen Universität München (TUM) in Garmisch-Partenkirchen wird immer versierter. (©Foto: Andreas Heddergott/TUM)

Yokohama: GARMI auf großer Reise – Münchens Pflegeroboter erobert Japan

Aktuell ist GARMI, entwickelt von der Technischen Universität München (TUM), auf großer Reise. Er befindet sich in Japan und wird auf der Robotikmesse ICRA 2024 in Yokohama präsentiert.

In der "Stadt, die sich stets neu erfindet" demonstrieren Forschende, welche alltäglichen Aufgaben GARMI übernehmen kann. So schenkt der Roboter mit den leuchtend blauen Augen beispielsweise Wasser ein und hilft bei der Hausarbeit.

GARMI bringt den Hausarzt ins Wohnzimmer

Ein besonders interessantes und äußerst hilfreiches Merkmal von GARMI ist seine Fähigkeit zur telemedizinischen Ersthilfe. Der Roboter kann sich online mit einem Arzt verbinden. Über das Internet kann der Hausarzt GARMI steuern und mithilfe der eingebauten Messgeräte Blutdruck messen, ein EKG erstellen oder einen Ultraschall durchführen. So sieht die Medizin von morgen aus.

Care Robot GARMI assists on demand / Der Pflegeroboter GARMI hilft auf Wunsch den ganzen Tag über

Nach einem Sturz kann über das integrierte Internet-Modul des Roboters der Hausarzt kontaktiert werden. Dieser kann dann überprüfen, ob es sich um einen Notfall handelt, ob das selbständige Aufstehen möglich ist und ob weitere Untersuchungen oder Hilfe benötigt werden. GARMI kann auch beim Aufrichten helfen. Derzeit werden die Fähigkeiten von GARMI in Musterwohnungen in Garmisch-Partenkirchen, Garching und München getestet.

Eine Zukunftsvision rückt in nächste Nähe: Ältere und kranke Menschen bleiben dank Technologie länger selbstständig

Das sind gute Nachrichten für alle, die ihr Leben auch als pflegebedürftige Person zu Hause verbringen möchten. Dank Pflegerobotern wie GARMI wird es bald möglich sein, noch länger selbstständig zu bleiben und weniger abhängig von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern zu sein. Sie werden künftig den alltäglichen Teil der Betreuung in München übernehmen.

GARMI meistert fast alles – nur das Treppensteigen bleibt eine Herausforderung

Was GARMI allerdings noch nicht kann, ist beim Treppensteigen zu helfen. Es gibt zwar bereits treppensteigende Rollstühle wie den iBOT, entwickelt von der DEKA Research & Development Corporation, und den Scewo BRO, einen Schweizer Roboter-Rollstuhl, der als "Tesla unter den Rollstühlen" bezeichnet wird.

Doch bis diese Technologien breit verfügbar sein werden, wird noch einige Zeit vergehen. Für die nächsten 10 bis 15 Jahre bleibt in München die Installation eines Treppenlifts nach wie vor die zuverlässigste Lösung, um unabhängig in der WG oder in den eigenen vier Wänden zu bleiben.

Mit GARMI hat München seinen ersten eigenen Pflegeroboter. Wie lange es dauern wird, bis GARMI in Massenproduktion geht, ist noch ungewiss. Ebenso unklar ist, wie schnell der mobile Hilfsassistent von den Bayerinnen und Bayern angenommen wird.

Zwar sind die Bayern nicht als Early Adopters bekannt, dafür aber als Menschen mit ausgeprägter praktischer Veranlagung. Sobald sie erst einmal die praktischen Vorteile von GARMI erkennen, werden sie ihn sicherlich schnell in ihr Herz schließen.