Das Diner en blanc - ein Dinner in Weiß gab es auch 2018 wieder - wie immer mit spontaner Benennung des Ortes eine Stunde vor Beginn des Ganzen à la Flashmob, kommuniziert über eine Facebook Gruppe.

Doch anders als aus dem Ruder geratene Partys benimmt man sich hier beim Diner en blanc stets sehr elegant: weiße Stühle, Tische mit weiße Tischdecken unterm Arm und voll bepackt mit Essen & Trinken und wenn es edler sein soll, mit silbernen Kerzenleuchtern, machten sich am Abend des 12.07.2018 einige hundert Münchner auf den Weg zur kurzfristig als Location avisierten Brunnen vor der Ludwig Maximilian Universität LMU, praktischerweise leicht mit der ZU-Bahn erreichbar fällt man hier fats aus dem Schacht auf die Rasenflächen rund um den Brunnen

Treffpunkt waren zuvor um 20.00 Uhr n der Aldalbertstraße/Ecke Amalienstraße am Seiteneingang der LMU resp. am Professor-Huber-Platz in der nördlichen Eck.

"Dîner en blanc" München 2018 am Brunnen der LMU auf dem Geschwister-Scholl-Platz

Irgendwie war schon bei der Wahl der Treffüunkt der meisten klar, dass es dann wohl um eines der Areale um die großen Zierbrunnen von der LMU gehen würde, deren Vorbilder auf dem Petersplatz in Rom stehen, und so war es dann auch.

Der Geschwister-Scholl-Platz mit seinem von Friedrich von Gärtner entworfenen Springbrunnen ist der Vorplatz der Ludwig-Maximilians-Universität München und entand 1844 im Zuge des Baus der Ludwigstraße und der Ludwig-Maximilians-Universität unter König Ludwig I., am 1. Mai 1844 wurde er erstmals mit Wasser beschickt, und so laufen die beiden Brunnen noch heute. Der Platz ist nach Sophie und Hans Scholl benannt, die während des zweiten Weltkriegs als Teil der studentischen Widerstandsbewegung "Weiße Rose" gegen den Nationalsozialismus kämpften.

Und man hat sich an den Farbcode gehalten, alle in Weiß, ohne Ausnahmen, die einzigen Farbkleckser im monochromen Meer waren die Blumen im Haar mancher Frauen.

Die weißen Servietten dürfen natürlich nicht fehlen: ab und zu werden diese nämlich gemeinschaftlich in der Luft geschwenkt, und man johlt ein wenig. Dezent natürlich, denn auch das sei edel, ließ man uns wissen.

Die Polizei nahm es auch in diesem Jahr wieder gelassen, Hauptsache, die Fluchtwege werden freigehalten, und um 23.00 Uhr war dann auch das weiße Treiben zu Ende und ein Absacker in der nahegelegenen Hofstatt das nächste Ziel der Teilnehmer.

In den Vorjahren fand das Diner en blanc auch schon im Hofgarten (2010), auf dem Wittelsbacher Platz (2011), auf dem Odeonsplatz (2012) und auf dem Platz vor dem Nationaltheater (2013) statt, 2014 auf dem Marienplatz, 2015 am Alten Botanischen Garten / Neptunbrunnen, sowie 2018 auf der Isar Wehrsteg der Praterinsel, der Eintritt ist frei......

Den weißen Festsaal unterm Firmament macht das soziale Netzwerk Facebook möglich, zuletzt 2017 fand das Ereignis in der Sendlinger Straße statt.

Entstanden ist die Idee 1988 bereits in Paris, eine überlaufene Gartenparty lagerte Francois Pasquier, der als Erfinder des "Diner en blanc" gilt, in den benachbarten Bois de Boulogne aus.

Es wuchs und wuchs, das Event, inzwischen hat man schon lange Tisch und Stuhlreihen auf der Avenue des Champs-Elysees gesehen, 10.000 Menschen nehmen in Paris jährlich teil, da war der Weg nach München letztlich irgendwann einmal vorgezeichnet.

Auf der offiziellen Website paris.dinerenblanc.info erfährt man alles über die "Mutter" der weißen Diners und findet auch viele Locations weltweit, wo es noch stattfindet..

Die Spielregeln für München gab es per Facebook mit auf den Weg:

"Unsere Ausstattung sieht folgendermaßen aus:

• Ein Klapptisch und Klappstühle,
• ein Picknickkorb mit drei Gängen eurer Wahl, dazu den passenden Wein oder Champagner.
• Den Tisch decken wir liebevoll mit einer weißen Tischdecke, weißen Kerzen, weißem Porzellan, Gläsern, Besteck und weißen Stoffservietten.
  
• Blumen sollten natürlich nicht fehlen und für die Raucher brauchen wir Aschenbecher.
• Für das große Finale brauchen wir Wunderkerzen!
  

Bitte denkt auch an stabile Mülltüten, wir lassen nichts zurück und nehmen alles, wirklich alles wieder mit nach Hause und lassen nichts vor städtischen Mülleimern stehen (auch wenn wir mit dem Taxi kommen)!"