09.11.2015: Kundgebungen auf dem Odeonsplatz, am Sendlinger Tor und an der Münchner Freiheit gegen die Pegida

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter

Julia Riedler

Bibiana Beglau




©Fotso: Martin Schmitz
Aufgerufen wurde zu einer Demo am 09.11.2015 vor der Feldherrenhalle: für den 9. November 2015 – dem 77. Jahrestag der antisemitischen Novemberpogrome – hatte Pegida München einen ihrer allwöchentlichen rassistischen Aufmärsche angekündigt.

Rassistische Hetze und offene Gewaltaufrufe von Pegida sind den meisten Münchnern jeden einzelnen Tag unerträglich, dennoch war es die bloße Ankündigung eines Marsches am Jahrestag und Ausgangsort der Novemberpogrome eine Provokation, die nicht unbeantwortet gelassen werden sollte an diesem Gedenktag.

Und so kamen rund 2.500 Bürger auf den Odeonsplatz vor die Feldherrenhalle, zu zeigen, dass München vor allem anders ist.

Vor der Rednerbühne hielten Demonstranten ein breites Transparent, auf dem Hunderte farbige Handabdrücke zu sehen waren mit der Aufschrift: "Geflüchteten die Hände reichen".

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hielt eine Rede, Julia Riedler von den Münchner Kammerspiele las aus Edgar Feuchtwanger (dem Neffen von Lion Feuchtwanger) „Als Hitler unser Nachbar war“ und Manfred Zapatka und Bibiana Beglau vom Residenztheater lasen aus Hanna Levy-Hass "Tagebuch aus Bergen-Belsen, 1944 - 1945" .


Dieter Reiter vor der Feldherrenhalle @ "München ist Bunt" Demo gegen Pegida am 9.11.2015

Oberbürgermeister Dieter Reiter "Das ist gut und es ist wichtig, heute und immer wieder , denn es gilt, den Umtrieben von Pegida und Co entgegenzutreten. Und wir werden in München heute und immer wieder alle aufstehen und und den Haßpredigern, den ewig Gestrigen, und den menschenverachtenden Scharfmachern mit aller Macht entgegenstehen, damit sie ein für alle Mal verstehen, daß sie hier in München mit ihren rassistischen, mit ihren rechtsextremitischen und antisemitischen Parolen keinen Fuß auf den Boden bekommen, geschweige denn jemals salonfähig werden hier in München"

Zur geplanten Pegida Demo später am Abend an der Münchner Freiheit: "Jeder muß wissen was er tut, wenn er mit Pegida mitmarschiert"


Julian Nida-Rümelin vor der Feldherrenhalle @ "München ist Bunt" Demo gegen Pegida am 9.11.2015

Auch der Philosophieprofessor und ehem. Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin beteiligte sich an der Demo vor der Feldherrenhalle. Er schloss mit den Worten: "Es geht um die kulturellen Bedingungen einer humanen Politik, einer humanen Gesellschaft. Es kommt wieder von rechts die Parole auf, wir brauchen eine deutsche Leitkultur. Oder: das christliche Abendland sei gefährdet. Und viele setzen dagegen und sagen, wir brauchen überhaupt keine Leitkultur, wir brauchen nur die Vielfalt. Ich glaube, das ist falsch. Wir brauchen keine deutsche, keine christliche, keine Abendländische Leitkultur, aber wir brauchen eine Leitkultur der Humanität, des Respekts, der Anerkennung, der Vielfalt, des angemessenen Umgangs miteinander. Eine Leitkultur, die eben anerkennt und nicht verachtet, nicht ausgrenzt. Und ich habe das Gefühl, auch hier wenn man auf diesen Platz schaut, aber auch auf die letzten Wochen und Monate, dass diese Stadt soweit ist das sie diese Kultur der Humanität praktiziert, im Alltag, im Sozialen, in der politischen Praxis, in den kulturellen Einrichtungen, in den Begegnungen in den Stadtteilen: wir sind glaube ich auf einem guten Weg, und da können wir auch mal stolz sein und uns gratulieren. Alles Gute."


Julia Riedler vor der Feldherrenhalle @ "München ist Bunt" Demo gegen Pegida am 9.11.2015

Gegen 18.00 Uhr begann am Sendlinger-Tor-Platz zudem eine weitere Versammlung gegen Krieg und Rassismus. 750 Personen nahmen daran teil. Nach einer Auftaktkundgebung bewegte sich die Versammlung über den Marienplatz zum Geschwister-Scholl-Platz. Dort wurde die Versammlung um 19.30 Uhr beendet. Es kam zu keinen Störungen.

PEGIDA begann ihre wöchentliche Kundgebung um 19.10 Uhr an der Münchner Freiheit. Zur Vorbereitung dieser Versammlung sperrte die Polizei die Leopoldstraße um 18.00 Uhr ab. 100 Personen nahmen an der Veranstaltung teil, die gegen 20.40 Uhr beendet wurde.

Außerhalb des Versammlungsbereiches, der mit Sperrgittern eingegrenzt war, befanden sich ca. 3.000 Gegendemonstranten, um ihren überwiegend friedlichen Protest gegen PEGIDA zu artikulieren. Aufgrund der großen Anzahl der blockierenden Gegendemonstranten wurde auf einen Aufzug der PEGIDA zum Siegestor verzichtet.

Während der PEGIDA-Versammlung wurden vier Personen angezeigt (2x Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, 1x Körperverletzung, 1x Vermummung).


Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin

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