hier die Autorität, dort der ewige Verlierer, der aber durch seine artistische Ungeschicklichkeit die Macht letztendlich brechen wird. Eine köstliche Metapher für das Leben.

Mit absurdem Humor und einem Wechselspiel von Imagination, Intuition und visueller Darstellung faszinieren sie die Zuschauer. Sie paaren Melancholie und Poesie mit schriller Komik und artistischem Klamauk und führen damit beste Clown-Tradition fort.

Sie sind Charakterköpfe, die dem Zuschauer ins Herz grinsen, flehen, staunen und kichern. Sie zaubern poetische Bilder auf die Bühne und erzählen von den kleinen Pannen des Lebens. Sie bieten perfekten Klamauk, voller Artistik und Komik, und zeigen doch, dass es kein Lachen ohne Weinen gibt.

In ihrem "...kein Stück für Kinder" jagt eine Pointe die andere, balancieren sie zwischen Nonsens und Besinnlichkeit, Überlieferung und Aufbruch. So spielen sie den Traum von der Rettung der Kindheit und zeigen in ausdrucksvollen Bildern das Leben mit den all den kleinen Pannen...

Die Gruppe kommt aus Moskau. Sergej Davidov (störendes Element), Nikolai Bereza (Bart und Absurdes), Michail Oussov (Klavier und Herrenmensch) und Sergej Ivanov (Meister der Tischtennisballjonglage) sind, man glaubt es kaum, echte Autodidakten.

Sie haben sich, allesamt lediglich artistisch geschult, ihre Clownskünste selbst beigebracht und dabei die alte russische Schule mit modernen Elementen aus dem absurden Theater gemischt.

Zwar entspricht die Rollenverteilung der klassischen Clownkunst – hier der vermeintliche Chef, dort die geschlagene Kreatur, die aber letztlich über Hochmut und Eitelkeit siegt – doch haben die vier aus dieser Konstellation eine wundersame Mischung komödiantischer, manchmal schriller Szenen gestrickt, die sich letztlich zu einem grandiosen Finale steigert.

Hier wird die Unsinnigkeit mancher Lebenssituation aufs Köstlichste zugespitzt, wenn beispielsweise die Fallhöhe vom Klavier, das nur gut eineinhalb Meter hoch ist, bis ins schier Unendliche reicht.

Dazu kommt, dass jeder der vier Mimen seine ganz spezielle Feinheit ausspielen darf, was im Falle von Nikolai Bereza (dem eigentlichen Chef des Quartetts) zu einem vollkommen verrückten Striptease führt, bei dem er sich normalerweise allabendlich sämtliche Gelenke ausrenken müsste. Perfektes artistischen Training verhindert dies.

Mikos ist eine einzigartige Erscheinung auf dem internationalen Markt der Clowns. Vier Individualisten, die sich einer Idee unterordnen, ohne die eigenen Charaktere aufzugeben, vier Künstler, der ihre Fähigkeiten meist nur in Andeutungen präsentieren, aber so eindringlich, dass sich keiner diesem Humor entziehen kann, vier Clowns, die virtuos auf der Klaviatur des Lächelns spielen.

Nackte Feuer-Performance im Freien: In_Out Visions of Fire (letztmals 21.12.)
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