Märchen-Musical von der Prinzessin auf der Erbse - Hier singen und tanzen die Stars von morgen. Premiere „Once upon a mattress“ - Theaterakademie August Everding

Premiere „Once upon a mattress“ - Theaterakademie August Everding (©Foto: Lioba Schoeneck)

Es war einmal… so fangen Märchen an. Auch die Absolventen der Theaterakademie August Everding träumen von einer märchenhaften Karriere auf den Brettern, die für sie nun mal die Welt bedeuten. Einen Ausblick, welche Talente schon bald an deutschsprachigen Theatern die Zuschauer begeistern werden, gibt die Aufführung von „Once upon a Mattress“, die Musicalfassung der Andersen-Geschichte von der „Prinzessin auf der Erbse“ (noch bis 25. November 2023 im Prinzregententheater). Hingehen - es ist Zeit für eine besondere Märchenstunde!

Premiere „Once upon a mattress“ - Theaterakademie August Everding (©Foto: Lioba Schoeneck)

Der aktuelle Master-Studiengang Musical (Leitung: Prof. Marianne Larsen) verabschiedet sich (zusammen mit den Studierenden anderer Jahrgänge) mit einer mehr als gekonnt präsentierten Inszenierung (Philipp Moschitz). Was da rund um die „Matratze“ so alles passiert, ist unterhaltsam, leichtfüßig, hochprofessionell, perfekt in Bühnenbild, Maske und Kostüm. Hat schmissige Songs und viele Regie-Einfälle. Sonya Martin-Lehrer und Frank Buecheler haben den Musical-Spaß (Musik: Mary Rodgers, Liedtexte: Marshall Barer) ins Deutsche übertragen.

Entstanden Ende der 50er Jahre macht „Once upon a mattress“ dem Begriff „Musical Comedy“ alle Ehre.

In den USA steht das kurzweilige Stück bei zahlreichen Theater-AGs auf dem Spielplan. In Deutschland ist es so gut wie unbekannt.

Premiere „Once upon a mattress“ - Theaterakademie August Everding (©Foto: Lioba Schoeneck)

Wie wunderbar also, dass sich das Team der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater das Stück ausgesucht hat. Regisseur Moschitz hat tüchtig aktualisiert und in 2023 darf’s auch eine Cross-Gender-Besetzung sein - Frauen in Hosenrollen, Männer als Ladies.

Die Suche nach einer geeigneten Prinzessin für den Thronfolger bereitet der „Königin“ (herrlich Tim Morsbach mit Hirschgeweih-Krone, Endlos-Beinen und Mega-Schleppe mit 9.240 Federn - so hat es das Programmheft nachgezählt) Kopfzerbrechen.

Daran ist nicht nur das schwere Geweih auf dem blonden Haupt verantwortlich, sondern eher die Angst vor dem Machtverlust, denn die Königin bleibt „am Ruder“, solange bis der Bub („Prinz Arglos“ - Mats Visser) eine Prinzessin ehelicht.

Das Problem ist nur: erst wenn der Prinz samt holder Prinzessin auf dem Thron sitzt, dürfen auch die Untertanen heiraten! Die Zeit drängt vor allem bei „Sir Harry“ und „Lady Larken (Ömer Örgey und Lorena Brugger), denn die Lady ist schwanger und muss dringend geheiratet werden…

Als die burschikose „Winnifred“ (genannt „Fred“,das passt, denn die Dame kann durch den Burggraben schwimmen - gespielt von Emily Mrosek) bei Hofe erscheint, findet „Prinz Arglos“ das toughe Fräulein sofort cool.

Die Königin ersinnt eine üble Prüfung und lässt 20 Matratzen aufeinander stapeln und gaaanz unten eine Erbse platzieren. Falls (!) die junge Dame deshalb eine schlaflose Nacht verbringt, beweist sie die Sensibilität einer Prinzessin und darf den Sohn heiraten.

Premiere „Once upon a mattress“ - Theaterakademie August Everding (©Foto: Lioba Schoeneck)

Märchenkenner wissen’s: Prüfung bestanden, Hochzeit, Happy End! Bei „Once upon a Mattress“ kann „Fred“ ebenfalls kein Auge zudrücken. Aber die Erbse war es nicht!

Viel Applaus und die ersten Standing Ovations der Karriere gab es für die bereits erwähnten Künstler sowie Juliette Lapouthe („der Barde“), Alida Will („Nachtigall“), Luca Skupin (als sprachloser „König“), das 16-köpfige Orchester und die vielen singenden und tanzenden „Ritter“ und „Ladies“.

Text: Gaby Hildenbrandt

Once Upon a Mattress

Musical von Mary Rodgers

Musikalische Leitung: Andreas Kowalewitz; Inszenierung: Philipp Moschitz; Bühne: Matthias Engelmann; Kostüm: Claudio Pohle; Choreografie: Sven Niemeyer

21.11., 23.11. & 25.11. jeweils um 19.30 Uhr sowie 19.11. um 18 Uhr,

23.11. um 11 Uhr und 25.11. um 15 Uhr;

Dauer: 2 Std. 15 Min.

Empfohlen ab 12 Jahren.

Großes Haus Prinzregententheater, Prinzregentenplatz 12, 81675 München.

Werkeinführung jeweils 45 Minuten vor Beginn.

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