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Bühnen-Biester legen als „Bette und Joan“ los. Zickenkrieg auf und hinter der Bühne der Komödie im Bayerischen Hof


Gerüchte, wonach man in der Komödie im Bayerischen Hof ein Flascherl Gegengift im Schrank bereit hält (für alle Fälle), haben sich bislang nicht bestätigt. Stehen in der aktuellen Produktion „Bette und Joan“ doch zwei Protagonistinnen auf der Bühne, die man in Bayern gerne mal uncharmant als „Giftspritz’n“ bezeichnen würde. Sowohl Désirée Nick wie auch Anouschka Renzi sind mit spitzer Zunge und gleichzeitig auch enormen Nehmerqualitäten ausgestattet.

Wenn die Ladies gereizt sind, schenken sie sich nichts.

Bette und Joan: Desiree Nick, Anouschka Renzi Szenenfoto Landesbühne Rheinland-Pfalz Schlosstheater Neuwied ©Foto: Frank Zauritz
Bette und Joan: Desiree Nick, Anouschka Renzi Szenenfoto Landesbühne Rheinland-Pfalz Schlosstheater Neuwied ©Foto: Frank Zauritz

Renzi und Nick verkörpern die Hollywood-Diven Bette Davis und Joan Crawford. Auch diese Damen waren sich einst in liebevollem Hass verbunden. Zum Zusammentreffen der so unterschiedlichen Filmgigantinnen kam es 1962 am Set von „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ (Regie: Robert Aldrich). Zwei alternde Stars, beide in finanzieller Not und eifersüchtig auf jeden Satz mehr, den die Konkurrentin im Textbuch stehen hatte. In den Drehpausen wurden die Krallen ausgefahren.

Bette und Joan: Anouschka Renzi, Desiree Nick - Szenenfoto Landesbühne Rheinland-Pfalz Schlosstheater Neuwied ©Foto: Frank Zauritz
Bette und Joan: Anouschka Renzi, Desiree Nick - Szenenfoto Landesbühne Rheinland-Pfalz Schlosstheater Neuwied ©Foto: Frank Zauritz

Im Bühnenstück „Bette und Joan“ erzählt Anton Burge von dieser komplizierten Beziehung, am Promenadeplatz von Sebastian Kreyer in Szene gesetzt. Dass die Darstellerinnen ihren privaten Zickenkrieg (ausgelöst durch Kommentare zu Schönheits-OPs) seit Jahren medienwirksam austragen, macht das Stück fürs Publikum gleich noch interessanter.

Désirée Nick, die schon 2016 in Hamburg die deutsche Uraufführung spielte (an ihrer Seite damals Manon Straché), hatte für die Neu-Produktion ihre Intim-Feindin Anouschka Renzi als Besetzung vorgeschlagen. „Solche Doppelungen zum realen Leben machen die Sache für die Zuschauer doch umso schöner“, erklärte Désireé im TV-Gespräch zum Start der Zusammenarbeit im Januar 2024.

Interviews geben die Damen inzwischen am liebsten nur getrennt und gespickt mit kleinen Seitenhieben, La Nick mosert, wenn die Kollegin einen Hund mit auf die Münchner Premierenfeier bringt und merkt diverse Textschwierigkeiten an.

Frau Renzi diktiert gerne den Reportern ins Notizbuch, dass die Partnerin sich zu sehr in den Vordergrund drängt. Nach der Vorstellung gemeinsam gemütlich zusammensitzen? Niemals! Die große Versöhnung der beiden von 2022 ist damit wohl schon wieder vorbei. Oder alles doch nur Theater?

Bette und Joan: Desiree Nick -  Szenenfoto Landesbühne Rheinland-Pfalz Schlosstheater Neuwied ©Foto: Frank Zauritz
Bette und Joan: Desiree Nick - Szenenfoto Landesbühne Rheinland-Pfalz Schlosstheater Neuwied ©Foto: Frank Zauritz

Keine Diskussion gibt es, wer sich in dem Zwei-Stunden-Stück das größte Stück vom Kuchen holt: Désirée Nick ist köstlich exaltiert in der Darstellung der Crawford. Setzt ihre Figur (sexy sogar im Liebestöter) und ihre Ballettausbildung mit viel Grazie ein.

Wechselt die Stimmfarbe biltzschnell von honig-süß auf keifend-schrill, hat die besseren Pointen und die elegantere Garderobe. Holt alles raus, was sie aus Theaterstudium, Opernballett, als studierte Religionspädagogin (!), von unzähligen Solo-Abenden und viel Reality-TV mitgenommen hat.

„Bette und Joan“ ist mehr Drama als die angekündigte Komödie. Tragisch, wie sich zwei Frauen in einer heruntergekommenen Theatergarderobe verbissen über ihre Berühmtheit definieren. Sehenswert ist es besonders für Kinofans, die die vielen Bezüge zu den Biografien von Davis/Crawford entdecken (z.B. die Drahtkleiderbügel, mit denen Joan Crawford im wahren Leben ihre Tochter züchtigte).

Das klassische Komödienpublikum, das sich fein für einen Ausflug auf den Boulevard gemacht hat, hält erst Mal die Luft an, wenn Désirée Nick mit geöffnetem Bademantel eine Axt zwischen den Beinen baumeln lässt. Spaß an frech-freizügigen Sprüchen und Spielchen sollte man also schon mitbringen.

Bette und Joan: Desiree Nick - Szenenfoto Landesbühne Rheinland-Pfalz Schlosstheater Neuwied ©Foto: Frank Zauritz
Bette und Joan: Desiree Nick - Szenenfoto Landesbühne Rheinland-Pfalz Schlosstheater Neuwied ©Foto: Frank Zauritz

Irgendwie aus der Rahmenhandlung gefallen ist dagegen die Szene mit Anspielung auf das RTL-Dschungel-Camp. Hier tragen die Damen plötzlich Khaki-Hemden mit Namensaufdruck und Hüte mit Elefantenohren.

Der Lagerfeuer-Talk mitten in der Künstlergarderobe ist ein Fremdkörper, bei dem aber auch hier der Punkt an die große Blondine geht : Désirée Nick wurde 2004 Dschungelkönigin, Anouschka Renzi schaffte es nur auf Platz 6.

Noch bis 1. September 2024 sind „Bette und Joan“ mit ihren Bühnen-Zickereien zu sehen (Daumen drücken, dass es die Damen so lange miteinander aushalten).

Gaby Hildenbrandt

Fotos: Landesbühne Rheinland-Pfalz/Schlosstheater Neuwied - Frank Zauritz

Bette und Joan

Désirée Nick und Anouschka Renzi
Komödie von Anton Burge
Regie: Sebastian Kreyer

Komödie im Bayerischen Hof
Promenadeplatz 6
80333 München

Tickets/Infos: www.komoedie-muenchen.de

Text: Gaby Hildenbrandt

www.komoedie-muenchen.de
Karten ab 30,50 Euro

Termine, Infos, Tickets: www.komoedie-muenchen.de

Komödie im Bayerischen Hof
Promenadeplatz 6
80333 München

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