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Les Misérables: Ein Welterfolg - zwei Highlights in München und London: Der Musical-Hit in der deutschen Version und als „Les Mis für das 21. Jahrhundert“ |
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Es ist die Sehnsuchtsadresse für alle Theater- und Showfans: Das Londoner West End. Alles, was gut und teuer ist, kann hier im Theaterviertel besichtigt werden. Kleine Bühnen mit Stand up-Comedy ebenso wie Sprechtheater und Musical-Dauerbrenner wie „Mamma Mia“ und „Phantom der Oper“, der Überraschungshit „Six“ oder das neue Highlight über Michael Jackson („MJ - The Musical“). Leuchtreklamen und Mega-Poster garnieren die Shaftesbury Avenue, die kleinen Straßen rund um Piccadilly Circus und den langgezogenen „Strand“. Wer hierher kommt, hat die Qual der Wahl. Besonders neugierig macht die aktuelle Inszenierung von „Les Misérables“ im Sondheim Theatre, zumal nach den umjubelten und stets ausverkauften Aufführungen im Gärtnerplatztheater die Erwartungen von Besuchern aus München hoch sind.
Erstmals konnten die Münchner seit März 2024 den Musical-Welterfolg (inszeniert von Theaterchef Josef E. Köpplinger) live erleben - mit den Top-Künstlern und Publikumslieblingen des Staatstheaters (ganz-muenchen.de berichtete). Eine berührende und hoch-dramatische Geschichte (mit „echtem“ Drama, als mitten in der Premiere dem Hauptdarsteller die Stimme wegblieb!). Dazu die Musik von Claude-Michel Schönberg (Buch und Originaltext: Alain Boublil, deutsche Übersetzung Heinz Rudolf Kunze) mit einigen der wunderbarsten Titel, die je fürs Musical komponiert wurden und bei Galas oder TV-Superstar-Suchen in schöner Regelmäßigkeit vorgetragen werden. „Bring him Home“ „I Dream a Dream“, „Stars“ „Master of the House“ - die Liste ist lang, deshalb wurde passenderweise bei den deutschsprachigen Aufführungen der Werbe-Slogan „Barrikade - Hitparade“ auf die Plakate gedruckt. Zurück ins Bühnen-Mekka an der Themse: Die West End-Produktion ist mit weit über 13.000 Vorstellungen das am längsten laufende Musical der Londoner Theatergeschichte. Rechteinhaber und Produzent des Mega-Erfolgs ist Sir Cameron Mackintosh.
Der Mann mit dem sicheren Gespür für die ganz großen Shows verwaltet im übrigen auch die Aufführungsrechte an den dicken Kalibern wie „Phantom der Oper“, „Mary Poppins“ und Miss Saigon“. In gleich acht eigenen Theatern (eines schöner als das andere) im Londoner Theaterviertel zeigt Sir Cameron seine Produktionen, jede einzelne einen Besuch wert.
Als das Sontheim Theatre nach der Renovierung als neues Schmuckstück auf der Shaftesbury Avenue wieder öffnete, landete Cameron Mackintosh einen Mega-Coup: die Story von Jean Valjean, seinem Widersacher Inspektor Javert und den starken Frauen Fantine, Éponine und Cosette wurde aufpoliert, Licht, Sound und Bühnentechnik angepasst. Eben „Les Mis für das 21. Jahrhundert“. Seitdem rennen die Zuschauer dem Sontheim Theatre erst recht die Bude ein. Da sitzt man nun also in einer Show im Londoner West End - und trifft auf ein bekanntes Gesicht: Milan van Waardenburg hat sich in den letzten Jahren in die vorderste Reihe der Musicaldarsteller gesungen und ist auch den Fans in München ein Begriff (z.B. „Tanz der Vampire“). Der Holländer spielt aktuell die begehrte und höchst anspruchsvolle Rolle des Jean Valjean im Klassiker „Les Misérables“. Wow! Wer eine solche Prestigerolle ergattert, noch dazu im Theatermekka London, wo hochtalentierte Künstler in Dreierreihen zum Casting antreten, der darf sich schon etwas darauf einbilden. Chapeau, lieber Milan!
Überhaupt die Hauptrolle in diesem ganz besonderen Stück: Seit unglaublichen 39 Jahren berührt es Zuschauer rund um den Globus. So um die 130 Mio. Menschen sollen es sein, die sich bereits vom Geschehen auf den Barrikaden von Paris in den Bann ziehen liessen. Ein spezieller Mix aus Drama, Liebe, Verzichten und Verzeihen mit der Botschaft, dass für die Guten am Ende des Tunnels das Licht kommen wird. Bühnenbilder Matt Kinley kam auf die Idee, mit Projektionen zu arbeiten. Er entdeckte die Zeichnungen des Schriftstellers Victor Hugo, der von den „Elenden“ in einem dicken sozialkritischen Schmöker erzählte. Hugo war auch ein guter Maler und hatte zahlreiche Aufzeichnungen aus der Zeit des Paris vor 200 Jahren hinterlassen. So ist übrigens auch das kleine Mädchen, das auf allen Plakaten von Les Misérables zu sehen ist, ein Porträt Hugos. Kinley arbeitete sich durch 4.000 Bilder und stellte ein neues Bühnenbild zusammen. Die Skizzen von Häuserzeilen und Landschaften eigneten sich hervorragend als Szenenbild und nehmen die Zuschauer noch mehr mit hinein in die Geschichte. Klasse ist der Regieeinfall, wenn vor der Szene in der Kanalisation von Paris, der Straßenprospekt nach oben fährt und „von unten“ die dunklen Kanäle aufsteigen. Überhaupt hat die Regie ein paar feine Kleinigkeiten eingebaut, die auch Les Mis-Wiederholungstäter das Stück neu entdecken lassen. Wer zu den Glücklichen gehört, die an Tickets für die 23 Münchner Aufführungen (alle streng kontrolliert vom Büro Cameron Mackintosh’s) gekommen waren, kann vergleichen: Die Inszenierung in London ist etwas brutaler. Wenn sich zwei auf der Bühne prügeln, dann richtig heftig. Auf den Barrikaden „sterben“ die aufständischen Studenten jeweils im Spotlicht - auch dies verstärkt den Eindruck vom erbarmungslosen Krieg.
Und berührend, wenn im Finale noch einmal alle Personen aus dem Leben von Jean Valjean auftreten. Auch der Priester, der zu Beginn des Stückes den Dieb Valjean gedeckt und damit die Hauptfigur zum Nachdenken und auf den rechten Weg gebracht hat - was sein ganzes Leben beeinflussen sollte. Jean Valjean geht einen Schritt auf ihn zu und bedankt sich. Ein Gänsehautmoment. Die Darsteller von Inspektor Javert, der unglücklichen Fantine, dem derben Diebes-Paar Monsieur und Madame Thénardier (Rollen, an denen Künstler gemessen werden), der charmante Marius und seine Kommilitonen bis hin zu den Kinderdarstellern sind top gecastet. Aus dem Orchestergraben kommt bombastischer Sound - obwohl das Orchester nur aus 14 Personen besteht - in München klotzte man mit einer Partitur für 41 Musiker - was für ein Genuß! Die „Barrikaden“ sind links und rechts vom Bühnenrand schon montiert. Tja - und was macht das Londoner Publikum? 1.122 Plätze sind jeden Abend besetzt und die Zuschauer lassen ihrer Begeisterung schon nach dem ersten Musiktitel freien Lauf. Ausflippen ist angesagt - mehrmals während der Aufführung, nicht erst zum Finale. In den Münchner Aufführungen lauschte das Publikum ergriffen bis zum Ende, bis mit dem letzten Ton dann der Applaus-Vulkan ausbrach! Übrigens: Wer Les Misérables am Gärtnerplatz verpasst hat oder von diesem Stück einfach nicht genug kriegen kann: am 13. Juli, 10 Uhr startet der Ticketverkauf für 12 (in Worten: zwölf!) Zusatztermine in München (Oktober bis Dezember). Dann wird es wohl erst mal vorbei sein mit der Lizenz zum Aufführen. Sicher ist: noch viele Monate werden „Les Mis“ in der Inszenierung „für das 21. Jahrhundert“ in London laufen, haben Sie das bei Ihrer Reiseplanung unbedingt im Blick! Schauen Sie sich zunächst die deutsche Fassung an, dann kennen Sie die Handlung und genießen Sie anschließend den funkelnden Musical-Diamanten im West End in der englischen Version. Gaby Hildenbrandt Infos/ Tickets:
Fotos: Delfont Mackintosh Theatres Ltd. London (4), Gaby Hildenbrandt (1)
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