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Carl Spitzweg - Reisen und Wandern in Europa und der Glückliche Winkel
Beschreibung der Ausstellung im Haus der Kunst (Fortsetzung)







©alle Fotos: Martin Schmitz

Die Wirklichkeitsnähe Spitzwegs, Täuschung und Torheit, das Wunschbild und das deutlich Grobe markieren den Beginn einer neuen Zeit, auf die der Maler eingeht. Er betreibt eine Art "romantischen Realismus" und nimmt sich für seine Hexenbilder große melancholische Maler, wie etwa den Schweizer Künstler Arnold Böcklin (1827 – 1901), zum Vorbild.

Das Kapitel "Friede im Lande" widmet sich vor allem den Soldaten-Bildern Carl Spitzwegs, die offensichtlich unter dem Eindruck der kriegerischen Auseinandersetzungen von 1866 entstanden.

Sie spiegeln Spitzwegs Entschluss wider, das Militär nicht mehr kritiklos zum Gegenstand seiner Werke zu erheben. Als wacher Beobachter der politischen Vorgänge in Europa setzte sich Spitzweg zudem mit der Revolution in Frankreich auseinander, die schubweise nach Osten vorgedrungen war. Die latente Machtverschiebung hatte zur Aufstellung unzähliger kleiner und kleinster Privatarmeen geführt, die "über Städte und Dörfer Wache hielten" und einem Maler wie Spitzweg nahezu unerschöpfliche Motive boten.

Die "poetische Nachtlandschaft" im Mondschein ist, bis auf wenige Ausnahmen, ein Thema aus der Spätzeit Carl Spitzwegs. Das Zusammenspiel von Subjekt und Umgebung wird im Nachtbild besonders pointiert.

Dabei verfremdet Spitzweg seine Gestalten – so kann durchaus ein Bär oder ein Lindwurm in der Nachtlandschaft auftreten. Wichtig wird nun auch das "nächtliche Ständchen", das Spitzweg seiner Schwägerin Angelika (Nany) widmet – eine Neuentdeckung, die die Ausstellung in vielen Einzelheiten dokumentiert.

Zeit seines Lebens blieb die Heimatstadt München jedoch Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens Carl Spitzwegs. Die verschiedenen Domizile, die der Maler im Laufe von fast fünfzig Jahren bewohnte, waren stets auch Stätten der Begegnung, die seine Bildthemen bestimmten. Hinab von seinen Erkern schaute der Künstler auf die lebendige Stadt.

Die Bilder, die Spitzweg in seinem letzten Domizil in der Münchener Innenstadt malte, nehmen Bezug auf sein früheres Œuvre, aber auch auf Werke seiner Freunde. Sie bieten daher vielfältige Ansatzpunkte zur Beurteilung der Motive, mit denen Spitzweg das Idyllische seiner Zeit, das viel beschworene "Glück im Winkel", aufspürte, um es in allgemein verständliche Formen umzusetzen.

Die Altersweisheit verlieh Spitz-weg dabei einen abgeklärten Blick, mit dem er die täglichen Verrichtungen der Stadtbürger von seinem "Ausguck" aus verfolgte – und seine wohl schönsten Bilder komponierte.

In der Spätphase seines künstlerischen Schaffens, etwa ab Mitte der sechziger Jahre, entstehen die sogenannten "Zimmerbilder" Carl Spitzwegs – aus der Erinnerung geschaffene, vielfältige Variationen von Motiven früherer Reisen.

Die Darstellungen des "Heiligen Landes", die etwa zur selben Zeit entstehen, können als bekenntnishafte Schilderungen des Christenmenschen Carl Spitzweg in seinem Alterswerk gelesen werden.

Reisen und Wandern in Europa ist ein ungeheuer zeitgemäßes, spannendes Thema. Reichhaltig in den verschiedenen Stellungnahmen zu den unterschiedlichen Ländern, werden die Reisewege in der Ausstellung detailliert hervorgehoben.

Die intensive Reisetätigkeit Carl Spitzwegs wirft Fragen auf und setzt den Künstler mit seinen Themen in ein neues Licht. Die Ausstellung im Haus der Kunst ist damit ein Neueinstieg in die Beurteilung des berühmten Münchener Malers.

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Text: Haus der Kunst.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München

MVG/MVV U-Bahn Lehel oder Odeonsplatz


Eröffnung: 23. Januar 2003, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 24. Januar – 18. Mai 2003

Öffnungszeiten: jeden Tag 10 - 22 Uhr


Eintrittspreise:
Euro 7,50 / erm. Euro 5,00 / Jugendliche unter 18 J. Euro 2,50 //
Dauerkarte: Euro 12,00 / erm. Euro 10,00 // Kombikarte für alle
laufenden Ausstellungen: Euro 10,00 / erm. Euro 8,00 / Jugendliche
unter 18 J. Euro 5,00 // Kinder unter 10 Jahren: freier Eintritt


Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog im Belser Verlag, Stuttgart, mit einem neuen, umfassenden Werkverzeichnis von Siegfried Wichmann, das neben ca. 300 unbekannten und neu aufgenommenen Werken mehrere hundert Zeichnungen umfasst, sowie ein Kartenspiel, das von den Tücken des Sammelns und Ausstellens von Spitzweg-Bildern handelt.
Katalog 384 S. mit ca. 350 Farb- und Schwarz/Weiß-Abbildungen;
Preis in der Ausstellung: Euro 37,00


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