"Chris Boettcher und seine Big Band - viel mehr als nur „Zehn Meter geh’“ - Konzert des Musik-Comedians im Deutschen Theater am 13.02.2024

Er ist Bayerns bekanntester Musik-Comedian, imitiert perfekt die Promi-Stimmen von Angie Merkel und Kaiser Franz, von Loddar Maddäus, Howie Carpendale und Olli Kahn. Außerdem ist er Gute-Laune-Garant nicht nur durch seinen Wiesnhit „Zehn Meter geh’“, Chris war „Versteckte-Kamera“-Lockvogel im TV, schreibt Bücher, sitzt bei seinen Auftritten am Keyboard und schreibt alle Texte und Melodien seiner Shows selbst - was für ein Tausendsassa!

Doch Chris Boettcher legt seit kurzem noch eins drauf: Große Bühne, roter Samtvorhang, Chris very elegant im Dinner-Jackett. Seine Kompositionen hat er für Big Band arrangieren lassen (Andreas Unterreiner) und bei seinen Live-Auftritten gibt’s köstliche Moderationen zwischen den Songs. Ganz im Stil von Frank Sinatra und Michael Bublé.

Oder - wie es die Süddeutsche Zeitung so treffend geschrieben hat: als „der bayerische Roger Cicero“. Swing und Jazz, die in die Beine gehen und für zwei Stunden Show sorgen, die man selbst leichtfüßig und mit einem Lächeln im Gesicht verlässt.

Chris Boettcher und seine Big Band im Deutschen Theater

Einen der wenigen Auftritte von Chris Boettcher & Band in München gab’s am Faschingsdienstag im Deutschen Theater. Ein Datum für alle, die auf Polonaise und Konfetti, nicht aber auf Entertainment verzichten wollten. Theaterchef Thomas Linsmayer hätte keinen besseren Künstler für den letzten Abend im Fasching engagieren können.

Weit mehr als die von ihm besungenen „zehn Meter“ legt Chris bei seinen Auftritten mit der famosen Boettcher Big Band (17 Top-Musiker, viele aus der preisgekrönten SWR-Big Band) zurück. Chris steht kaum still, tänzelt zwischen Flügel (Tastenkünstler Josef Ressle) und den fünf Saxes rechts von der Bühnenmitte.

Chris Boettcher und seine Big Band im Deutschen Theater

Macht Platz für die Kollegen und swingt und schnippt mit, wenn er den Musikern für ihre brillanten Soli die Bühne überlässt. Gibt den Dauerläufer als „Lieferheld“ (Hommage an die fleißigen Lieferdienste). Tigert über die Bühne und lässt lasziv die Hüften kreisen („Sexiest Man alive“ - Thema Midlife Crisis). Noch mehr Energie, vor zur Rampe, ran ans Publikum („Nix ohne Klicks“ - bei dem die Influencer ihr Fett abkriegen). Gäb’s mit Gilbert Bécaud nicht schon einen „Monsieur 100.000 Volt“, Chris hätte sich diesen Titel ebenfalls verdient.

Chris Boettcher und seine Big Band

Aber er kann auch anders. Und wie. Spotlight, Barhocker, gefühlvolle Melodien und starke Zeilen über das Leben („Auf’m Weg“ - nach Chris Meinung sein bester Text), über Beziehung und Vertrauen („Deine Augen“) , das sind wahre Gänsehaut-Momente und mal für ein paar Minuten Schluss mit lustig,  bevor der treibende Rhythmus vom Bass ( Yvo Fischer) und Christian Lettner am Schlagzeug wieder Chris und seine Power fordern. Kurz vor dem Schlussapplaus wird noch ein Loblied auf die „Lehrer“ präsentiert, die Big Band-Version des Internet-Hits „In der Pubertät“ aufgeführt und der titelgebende Song „Nicht ohne meine Big Band“ mit viel Groove gespielt.

Wann es eine Zugabe gibt? Chris Boettcher und seine Mannen sind live erst wieder am 10. November bei den Ingolstädter Jazz-Tagen zu erleben. Aber dafür ging vor wenigen Tagen das neue Kabarett-Programm  „Freudenspender“ an den Start - Termine in ganz Bayern auf www.chris-boettcher.de

Text: db

Fotos:  Christian Teubig, db-photo

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