Melonentanz in der Schwanthaler Straße - Frenetischer Jubel bei der München-Premiere von „Dirty Dancing“ im Deutschen Theater

Es werden wieder einmal Melonen herumgetragen. Die Sache mit der Citrullus lanatus (botanisch für Wassermelone) gehört ebenso wie laszive Mambo-Moves mit Beckenkreisen im nonstop-Modus, der Satz „Das ist mein Tanzbereich, das ist dein Tanzbereich“ und der berühmte „Sprung“ im großen Finale zu den Kult-Details des Kino- und Musical-Welterfolgs „Dirty Dancing“.

Deike Darrelmann ist Frances "Baby" Houseman, Máté Gyenei verkörpert die Rolle des "Johnny Castle" beim Dirty Dancing im Deutschen Theater München

Finale Dirty Dancing auf der Bühne des Deutschen Theater München am 10.03.2023

Eine überarbeitete Fassung der deutschen Inszenierung aus dem Jahr 2014 (Regie: Alex Balga) verwandelt das Deutsche Theater noch bis zum 26. März 2023 in das Ferienresort „Kellerman’s“ im Jahr 1963  (Songs im englischen Original, Dialoge in deutscher Sprache).

Premiere "Dirty Dancing" am 09.03.2023 im Deutschen Theater (Fotogalerie folgt)

Finale Dirty Dancing auf der Bühne des Deutschen Theater München am 10.03.2023

Wer kennt nicht den Kassenknüller aus dem Jahr 1987? Und wer hat nicht schon mal beim lebensbejahenden „I’ve had the time of my Life“ laut mitgesungen? Die schüchterne Frances, von allen „Baby“ genannt, verliebt sich - wie alle anderen weiblichen Urlaubsgäste -  in den gutaussehenden Johnny, Tanzlehrer mit Aufreißer-Image im Ferienclub.

Und weil Baby in ihrem hübschen Köpfchen viele gute Einstellungen zum Leben hat, hilft sie als Tanzpartnerin kurzfristig aus, damit Johnny seinen Job nicht verliert. Während aus dem Mauerblümchen, das anfangs noch ungelenk über seine Füße stolpert, eine echte Tänzerin mit Starqualität wird, tanzt auch Liebesgott Amor bei jeder Probe mit. Baby und Johnny werden ein Paar.

Wird eine Aufführung von „Dirty Dancing“ angekündigt, stellt sich für jeden Fan des Leinwanderfolgs die Frage: Wie werden die das mit der „Tanzprobe im Wasser“ - eine der ikonischen Szenen aus dem Film - live auf der Bühne machen? Und wer kann mit dem „Johnny-Original“, dem unvergessenen Patrick Swayze, mithalten?

Die Tour-Produktion von „Dirty Dancing - Das Original“ kommt aus dem Hause Lionsgate Entertainment London und dem deutschen Veranstalter Mehr BB Entertainment und hat für beide Fragen perfekte Lösungen gefunden:

So wird bei der Szene, bei der „Baby“ eine schwierige Hebefigur einstudieren muss (die der Einfachkeit halber in einem See geprobt wird), mit Projektionen, geschickter Lichtführung und Geräuschen gearbeitet. Die Illusion der Wasser-Übung gelingt.

Deike Darrelmann ist "Baby", Máté Gyenei verkörpert die Rolle des "Johnny" beim Dirty Dancing im Deutschen Theater München

Die allerwichtigste Frage nach der Strahlkraft des Johnny-Darstellers wurde mit dem Engagement von Máté Gyenei ebenfalls positiv beantwortet: Der ungarische Profi-Tänzer ist in vielen Genres und internationelen Auftritten zuhause und empfiehlt sich mit seinem Können, seinem Charme und seinem Lächeln als würdiger Nachfolger von Tanzgott Patrick Swayze.

Schon auf der ersten Tourversion 2014 tanzte er die Damen auf der Bühne (und im Zuschauerraum) um den Verstand. Wenn er im 1. Akt dann auch noch seinen nackten Oberkörper präsentiert, herrscht Kreischalarm wie sonst in den Shows der Chippendales.

„Baby“ wird herzberührend gespielt von Deike Darrelmann, very sexy Isabelle Vedder als Tanzsolistin „Penny“ ist zu Recht die Mambo-Königin. Mit Masha Karell und Martin Sommerlatte (Babys konservative Eltern) sowie Hans B. Goetzfried und Harrie Poels stehen Künstler auf der Bühne, die bereits bei ungezählten Auftritten in Musical-Großproduktionen von „König der Löwen“ bis „Mary Poppins“ begeisterten.

Isabelle Vedder ist "Penny Johnson", Máté Gyenei verkörpert die Rolle des "Johnny" beim Dirty Dancing im Deutschen Theater München

Im Vergleich zum Film wurden für die Bühnenproduktion mehr Tanz-Szenen choreographiert, zusätzliche Szenen und Songs eingebaut. Insgesamt sind 38 Titel zu hören, viele nur als Untermalung im Hintergrund, manche in gekürzter Form.

Weil wildes „dirty dancing“ und gleichzeitig dabei singen nicht möglich sind, arbeitet die Regie mit einem cleveren Trick: Die Hauptpersonen Baby und Johnny beschränken sich aufs Spielen und Tanzen, während drei wunderbare Stimmen (Bente Mulan Nanayakkara, Benedict Ivo, Dennis Legree) den Solo-Gesang übernehmen, eingebaut in die jeweilige Szene, z.B. als Sänger der Band. Für ihren komischen Auftritt als Babys Schwester verdient sich Nicole Klünsner (im Hula-Baströckchen) Extra-Applaus.

Ebenfalls top ist das Tanzensemble, das unglaubliche acht Shows pro Woche zwei Stunden lang über die Bühne wirbelt. Alles in einem geschmackvollen, sommerleichten Bühnenbild, das blitzschnell - nur ein kurzer Black Out - vom braven See-Ambiente in den wilden Tanztreff der Mambo- und Cha Cha-Tänzer wechselt. Besonders gefällt auch die farbenfrohe Parade der vielen Petticoat-Blumenkleidchen (Kostüme: Jennifer Irwin)

So gab es zu Recht standing Ovations am Premierenabend,und schmachtende Blicke der Damen in Richtung „Johnny“. Doch der ist vergeben, wie sagt er doch auf der Bühne - und das ist auch so ein Kultsatz: „Mein Baby gehört mir“. Da half es auch nicht, dass in Reihe 11 Schauspielerin Veronika von Quast – auf zwei Fingern gellend pfeifend – auf sich aufmerksam machte...

Applaus von: den Entertainerinnen Alice und Ellen Kessler, Schauspielerin Michaela May mit Tochter Lilian und Ehemann Bernd Schadewald, TV-Liebling Jutta Speidel mit Kurz-Rock „zwecks dem Dirty Dancing“, Cosima von Borsody mit Ehemann Bernhard Hock, Ronja Forcher („Der Bergdoktor“), Petra Drechsler, Kabarettistin Luise Kinseher, Schauspieler Stefan Murr (angesprochen auf die sexy Damen auf der Bühne meinte er nur charmant: „Meine Traumfrau sitzt neben mir“), die Musiker Dan Lucas, Günther Sigl, Regisseur Otto Retzer mit Frau Shirley, Olympiasieger Lars Riedel mit Familie, aus der Gastronomie Peter Schottenhamel, Margot und Günther Steinberg, Michael Möller mit Familie, Andreas Steinfatt, Axel Munz (Trachten Angermaier), Tänzerin Tiger Kirchharz, die bei einer früheren Tour als „Baby“-Double für Pressefotos mit dabei war und der ehemalige Geschäftsführer des Deutschen Theaters Heiko Plapperer-Lüthgarth mit Sohn Felix.

Fotos Premiere Dirty Dancing im Deutschen Theater, Teil 1, 2, 3, 4, (©Fotos: Martin Schmitz)

Text: Gaby Hildenbrandt

Dirty Dancing

Das Original Live on Tour

Noch bis 26. März 2023

Deutsches Theater München

Premierenfeier im Silbersaal: Isabelle Vedder, Máté Gyenei , Deike Darrelmann(i.), Red Carpet: Bergdoktor Star Ronja Forcher mit Bruder Mikka (re.) Dirty Dancing im Deutschen Theater München

Münchens "oberste Marktfrau", Kommunalreferentin Kristina Frank mit Wassermelone im Silbersaal bei der Premierenfeier zu Dirty Dancing im Deutschen Theater München am 10.03.2023

Nina Meise, Sandra Abt mit Wassermelone im Silbersaal bei der Premierenfeier zu Dirty Dancing im Deutschen Theater München am 10.03.2023

©Showfotos Bühne: Jens Hauer ©Fotos Premiere: Martin Schmitz

Infos und Ticketbuchung auch unter www.deutsches-theater.de

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