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Der Markt Murnau – ein Künstlerort und seine Bezüge zu München



Weihnachtsmarkt in Muranu am 10./11.12.2005

Rauhreifmorgen am Riegsee

Schneeshuhwandern Murnauer Moos

Fotos: Tourist Information Murnau am Staffelsee

Münchner Christkindlmarkt: der City Christbaum 2005 kommt aus Murnau (Foto. Martin Schmitz)
Am Montag 14.11.2005 wurde er aufgestelllt auf dem Münchner Christkindlmarkt: der City Christbaum 2005 kommt aus Murnau (mehr)

Mit der Spende des Weihnachtsbaumes für den Münchner Christkindlmarkt am Marienplatz brachte Murnau 2005 seine besondere Verbundenheit und seine historischen Bezüge zur bayerischen Landeshauptstadt zum Ausdruck.

Erste Parallelen gab es schon im 12. Jahrhundert als beide Orte erstmals erwähnt wurden. Unter Kaiser Ludwig wurde 1328 München zur kaiserlichen Residenzstadt und 1332 Murnau zum Markt erhoben. Sein Fresko schmückt die Fassade des Murnauer Rathauses.

Der Märchenkönig Ludwig II. ließ es sich auf dem Weg von München ins Oberland nicht nehmen, bei der Posthalterin (heute Hotel Post) einzukehren, die ihm sein Lieblings-Omelette servierte.

Gerne hätte er die Insel Wörth im Staffelsee gekauft, um darauf einen Prachtbau zu errichten. Nachdem die Räte ihm dies aber versagten, kehrte er Murnau für immer den Rücken und verzichtete sogar auf sein Omelette.

Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke München – Murnau 1879 kamen die ersten Sommerfrischler. Zu den bedeutendsten zählte der Villenarchitekt Emanuel von Seidl, der nach dem Tod seines berühmten Bruders Gabriel von Seidl in München das Bayerische Nationalmuseum und das Deutsche Museum fertig stellte. Er baute sich in Murnau 1902 eine Villa mit großer Parkanlage nach englischem Vorbild. Für den Verschönerungsverein gestaltete er die Häuser des Ober- und Untermarktes um. Das farbige denkmal-geschützte Häuserensemble gilt heute als eine der schönsten Fußgängerzonen Oberbayerns.

4 Gästebücher berichten über die illustren Feste, zu denen die feine Münchner Gesellschaft und der Adel nach Murnau reisten. Ein Höhepunkt war sicher der von Max Reinhard inszenierte "Sommernachtstraum" zu Ehren der belgischen Königin Elisabeth.

Seidls gesellschaftliches Leben in Murnau folgte einer langjährigen Münchner Künstlertradition. Er war Vorsitzender des Münchner Künstlergesellschaft "Allotria" und des "Orchester-Vereins", für die er im Münchner National- und Residenztheater große Kostümfeste ausrichtete.

Die nur wenige 100 m entfernt wohnenden Maler Wassily Kandinsky und Gabriele Münter und ihre Künstlerfreunde sind als Gäste Seidls nicht vermerkt. Die gegensätzlichen künstlerischen Welten  - auf der einen Seite die der etablierten, vom Prinzregenten hochgeschätzten Künstler um Emanuel von Seidl, auf der anderen die der künstlerischen Außenseiter, die als junge Avantgarde neue Wege gingen – kamen in Murnau nicht zusammen.

Auch Kandinsky und Gabriele Münter entdeckten Murnau auf einem Ausflug 1908. Sie kauften sich 1909 ein Haus, in dem sie in den Sommermonaten bis 1914 gemeinsam lebten. Hier fand eines der folgenreichsten Ereignisse der bildenden Kunst des Zwanzigsten Jahrhunderts statt, nämlich die Entwicklung der gegenstandslosen Kunst.

Die häufigen Besuche weiterer Maler wie Franz Marc, August Macke, Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin sowie die des Komponisten Arnold Schönberg ließen das heutige Münterhaus zu einem bedeutenden Treffpunkt der Avantgarde werden.

Hier wurden auch die Entwürfe zu der programmatischen Schrift "Almanach des Blauen Reiters" besprochen. Kandinsky musste Murnau im Ersten Weltkrieg verlassen, aber Münter lebte hier bis zu ihrem Lebensende im Jahr 1962. Mit ihrer Schenkung der während des Zweiten Weltkrieges im Keller der Villa versteckten Kandinsky-Werke begründete Gariele Münter die Blaue Reiter-Sammlung in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus.

In Murnau traf Münter auch mit  Ödön von Horváth zusammen, den sie einmal malte. Im August 1921 kaufte der ungarische Ministerialrat Baron Dr. Edmund von Horváth, der in München in der Martiusstr. 4 wohnte,  in Murnau ein Grundstück und richtete sich darauf einen Sommersitz mit sieben Zimmern ein. 

Vor allem Ödön von Horváth lebte mit Unterbrechungen in der elterlichen Villa 10 Jahre. In Murnau entdeckte er die literarischen Figuren und Motive für seine bedeutenden Theaterstücke, die an den Münchner Theatern heute noch regelmäßig auf dem Spielplan stehen. Sein Roman "Jugend ohne Gott" spielte in einem Lager der Hitlerjugend vor den Toren Murnaus.

Aufgrund seiner künstlerischen Tradition ist Murnau Mitglied von EuroArt, der Vereinigung europäischer Künstlerkolonien, die 1994 in Brüssel unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments gegründet wurde. Sie möchte den Kontakt der europäischen Künstlerdörfer untereinander fördern und diese Wechselwirkungen intensivieren, damit sie mit ihrer kunstgeschichtlichen Bedeutung Keimzellen für intellektuelle und künstlerische Aktivitäten bleiben. Die Galerien und Künstlervereinigungen in Murnau bieten eine gute Plattform  für den gegenseitigen Austausch.

So bleibt das künstlerische Erbe der Expressionisten, die in der Lenbachgalerie München, im Buchheim Museum Bernried, im Marc Museum Kochel und im Schloßmuseum Murnau ausgestellt sind, bewahrt und der Bogen zwischen der Landeshauptstadt und dem Künstlerort Murnau gespannt.

Ausführliche Informationen über die einzelnen Themen und das Arrangement "MuSeenTour", die Murnau mit München verbindet, erhalten Sie bei der

Tourist-Information
Kohlgruber Straße 1
82418 Murnau
Tel. 08841/6141-13 Irmtraud Karlitschek
Tel. 08841/6141-14 Uwe Prechtl
touristinformation@murnau.de
Internet: www.murnau.de

Am Montag 14.11.2005 wurde er aufgestelllt auf dem Münchner Christkindlmarkt: der City Christbaum 2005 kommt aus Murnau (mehr)

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