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Interview Nora Tschirner: Früher litt sie selbst an Depressionen, jetzt gibt sie ab 11.05.2021 in der neuen TNT Comedy Serie „The Mopes“ der Depression ein Gesicht


Vielseitigkeit ist eine der Stärken von Nora Tschirner, keine Frage. Sie begeistert das Publikum, egal ob in Kino-Komödien wie „Keinohrhasen“ oder „Zweiohrküken“, als Ermittlerin im Weimarer Tatort oder als Synchronsprecherin u.a für Lara Croft. Sie führte selbst schon Regie und sang in ihrer eigenen Band.

Bei ihrem neuesten TV-Projekt gibt sie nun einer psychischen Krankheit ein Gesicht: der Depression. In der neuen Dramedy „The Mopes“, die am 11. Mai 2021 auf TNT Comedy Premiere feiert, spielt sie die Monika, die in das Leben von Musiker Mat (Roel Dirven) platzt und dessen Welt aus den Fugen bringt. Denn Monika ist eine mittelgradige Depression und weicht Mat nun nicht mehr von der Seite.

Interview Nora Tschirner: Früher litt sie selbst an Depressionen, jetzt gibt sie ab 11.05.2021 in der neuen TNT Comedy Serie „The Mopes“ der Depression ein Gesicht

Depressionen – kein Fremdwort für Nora Tschirner. Die Schauspielerin litt früher selbst darunter, wie sie im April 2020 in einem Podcast öffentlich machte. Sie berichtete damals auch von ihrem Weg aus der Depression und wie sie danach dank ihrer eigenen Erfahrung Freunde für das Thema sensibilisierte. Nun verkörpert sie in diesen insgesamt sechs halbstündigem Folgen selbst die Depression. In weiteren Rollen in der vierten fiktionalen Eigenproduktion von TNT Comedy sind u.a. Matthias Matschke, Anna Brügemann, Kathrin Angerer, Jennifer Ulrich und Paula Kalenberg zu sehen, die alle weitere psychische Störungen darstellen, von der Panikstörung bis hin zur Posttraumatischen Belastungsstörung.

Ein brandaktuelles Thema, denn der Corona-Lockdown verstärkt auch psychische Krankheiten. Jetzt stellte Nora Tschirner das neue TV-Projekt erstmals vor: im Rahmen eines virtuellen Presse-Talks mit weiteren Protagonisten und Machern wie Ipek Zübert („Bruder – Schwarze Macht“ „Dreiviertelmond“, Idee und Drehbuch), Christian Zübert („Arthurs Gesetz; Bad Banks“, Regie) und Philipp Kirsamer („Oh Boy; Das Institut – Oase des Scheiterns“, Kamera) sowie den Produzenten Nataly Kudiabor (UFA Fiction), Hannes Heyelmann und Anke Greifeneder (beide TNT Comedy). Danach nahm sie sich Zeit für ein Zoom-Interview.

Interview Nora Tschirner: Früher litt sie selbst an Depressionen, jetzt gibt sie ab 11.05.2021 in der neuen TNT Comedy Serie „The Mopes“ der Depression ein Gesicht

Sie verkörpern in „The Mopes“ eine Depression. Was hat Sie an dem Projekt gereizt?

NT: „Der erste Impuls kam aus einem Telefonat mit meiner Freundin Ipek (Anmerkung: Ipek Zübert, Idee und Drehbuch „The Mopes“). Gerade nachdem ich ein großes schauspielerisches Projekt abgeschlossen hatte und total erschöpft war sagte ich zu ihr, sie möge mir bitte eine Entschuldigung schreiben, da ich nun ein Jahr nichts mehr fühlen möchte. Sie darauf: ‚Ich schreibe gerade die Rolle einer Depression.“ Ich dann: ‚Ipek, du musst mir besser zuhören. Ich möchte gerade nichts mehr fühlen!“ Und sie: ‚Du wärst die Depression…“. Und ich dann: ‚Oh, ich beleidige die ganze Zeit jemanden, fühle mich wahnsinnig gut mit mir selbst und laufe wie ein kleiner Comedy-Alien-Charakter durch die Gegend. OK bin interessiert‘.

Aber es gibt noch eine Vorgeschichte, eine größere Dimension: Ich habe zum ersten Mal mit 16 Jahren im Bio-Unterricht von Depressionen gehört. Wir hatten eine Karte von bedrohlichen Krankheiten für die Allgemeingesundheit, und da stand die Depression noch gar nicht so weit vorn. Unsere Bio-Lehrerin erwähnte aber im Vorbeigehen, dass sie diese Erkrankung in den nächsten zehn bis 15 Jahren auf Top 1 sehen würde. Die Fragen, die mich darauf sofort beschäftigten, waren: ‚Was machen wir jetzt, woher kommt das, wer ist verantwortlich, und wie kann man dem entgegenwirken?‘

Seither war dieses Feld für mich gesellschaftspolitisch wahnsinnig interessant und ich habe viel erforscht. Leider wurde ich etwas später und über die Jahre auch mit ein paar Praktika ausgestattet, da ich selbst mit Depressionen zu kämpfen hatte. Deshalb war es mir ein Riesenanliegen, dieses Thema überhaupt einmal zu bearbeiten. Als dann die Idee entstand, dies mit einer humoristischen Herangehensweise zu bebildern, war ich sofort begeistert.“

Sie gehen in der Serie sehr offen mit dem Thema Depressionen um. Für wie wichtig halten Sie das? Und wie wichtig ist es, der Krankheit ein Gesicht zu geben, gerade jetzt in der Pandemie-Zeit, in der viele Menschen von depressiven Verstimmungen betroffen sind?

NT: „Ich halte es für absolut existentiell für unsere Gesellschaft, damit offen umzugehen. Es ist nicht nur ein bisschen wichtig. Ich glaube tatsächlich, dass das Stigma und die Schamgefühle mehr Menschen töten als die Krankheit selbst und das ist nicht nur bei Depressionen so. Wir haben ein systemisches Problem damit: ein System des Schweigens, des Verschweigens und der Scham – sowohl von der Seite der Betroffenen und der Angehörigen als auch des gesellschaftlichen Drucks.

Sich eben nicht zu bekennen wird viel zu oft geduldet, weil es wirtschaftliche Probleme nach sich zieht. Aber wir müssen uns der Sache stellen. Gerade jetzt in der Pandemiezeit ist es Fluch und Segen zugleich. Zum einen Fluch, da es noch viel mehr Leute betrifft, aber gleichzeitig auch Segen, da die Ausmaße endlich sichtbar werden und wir alle die Zeit haben, darüber zu sprechen und es anzugehen. Jeder weiß, was gemeint ist. Wir können nicht so tun als wäre die Depression eine Randnotiz.“

Das Thema Depression ist ein sehr sensibles Thema. Was galt es bei so einer Comedy-Serie in der Vorbereitungsphase zu beachten?

NT: „Was uns Machern geholfen hat, war das tiefe Verständnis fürs Thema, da jeder von uns bestimmte Stories aus dem Umkreis kannte. Es gab deshalb wenig Berührungsängste, und das ist extrem wichtig für diese Materie, da diese Befindlichkeiten eben auch zum Stigma beitragen: man darf keine Witze darüber machen, etc. In den Vorbereitungen fühlte ich mich in meine schlimmste Zeit zurückversetzt, es hat mir aber auch total geholfen.

Diese Bebilderung ist als therapeutisches Konzept ja nicht neu. Auch mir hätte es geholfen zu wissen: Okay, es ist ein Kobold. Es war damals schon in meiner Therapie ein Thema, diese Sache zu personalisieren. Zwar nicht als Bild, aber zu sagen: ‚Okay, was will der eigentlich von mir?‘ Da wir keine Berührungsängste hatten, konnten wir freier agieren.

Wie bereitet man sich auf die Rolle der Depression vor? Das ist ja doch etwas Anderes als eine reale Figur wie eine Kommissarin oder eine Ärztin zu spielen, oder?

NT: „Ich bereite mich darauf vor, seit ich mit 18 meine erste Depressionsphase hatte (lacht). Das war ein kleiner Depressiven-Gag… Es war insofern technisch sehr spannend, da ich keinen Menschen spiele, sondern quasi eine Comic-Figur, ein Avatar. Natürlich ist es eine Gestalt, die etwas beabsichtigt, aber alles musste immer in Relation zu Mat stehen und auch zu dieser Welt, die wir geschaffen haben. Ich war selten bei einem Projekt so abhängig von anderen ‚Abteilungen‘. Normalerweise gehst du bei einer Rolle los, formst deinen Charakter und dann entwickelt man gemeinsam ein passendes Kostüm und so weiter. Aber dieses Mal war es anders. Dieses Herantasten hat total Spaß gemacht. Die Vorbereitung bestand also darin, sich diese fiktive Figur nach und nach zusammenzubauen.“

Warum sind Depressionen nach wir vor für viele ein totales Tabu-Thema?

NT: „Es ist sogar flächendeckend ein absolutes Tabu-Thema und das ist ein Desaster. Es ist eine strukturelle Katastrophe, wenn man sich überlegt, dass zum Beispiel Lehrer nicht verbeamtet werden, wenn sie angeben, dass sie sich in psychotherapeutischer Behandlung befinden. Die Leute, zu denen wir vertrauensvoll unsere Kinder geben und die vielleicht fantastisch in ihrem Beruf sind, dürfen bei inneren Konflikten nicht in Behandlung gehen, um sich um ihre mentale Gesundheit zu kümmern. Das muss man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wir müssen uns die Frage stellen: Wollen wir in so einer Welt leben oder wollen wir endlich damit anfangen, dieses Thema ernst zu nehmen und es den Betroffenen nicht noch schwerer zu machen?

In unserer Branche ist es auch ein Riesenthema, in ganz vielen Branchen, wie ich glaube. Aber wer stellt sich schon gerne hin und sagt: ‚Moment, Entschuldigung, ich habe eine depressive Phase, ich würde gerne mal in Psychotherapie?‘ Ich kenne Leute, denen es so wahnsinnig schlecht geht, die aber nicht in Therapie gehen, da sie kassenärztlich versichert sind und Angst haben, dass es rauskommt und sie dann durch’s Raster fallen, was ja noch nicht mal eine überzogene Angst ist, so wie unsere Arbeitswelt momentan funktioniert. Dabei müsste die Arbeitsleistung gar nicht zwingend zum Problem werden.

Ich kenne viele Depressive, die bei der Arbeit total abliefern. Die Performance ist also nicht das Problem. Die Krankheit an sich ist ein Riesenproblem. Top 3, wenn nicht gar DAS Thema, das aber keine Priorität hat, da wir nicht über unsere Seele sprechen. Dabei macht ein Mensch, wenn er auf die Welt kommt, nichts anderes als seine Bedürfnisse zu kennen und laut darüber zu sprechen. Ein Kind kommt ja nicht zur Welt und denkt sich: Ich behalte alles für mich. Es schreit alles raus. So kommen wir hier an. Das wird aber nach und nach wegtrainiert, da wir uns ein System antrainiert haben, das menschenfeindlich ist. So muss man das wirklich sagen. Es gibt ein System des Schweigens, ja. In uns und um uns herum.“

Was genau soll mit der Serie bewirkt worden? Glauben Sie, dass Betroffenen damit geholfen werden kann? Oder braucht es da medizinischen Rat?

NT: „Wir ersetzten ganz sicher keine Therapie. Wichtig sind uns Aufklärung, Entstigmatisierung, Linderung und Hoffnung, sowohl was Betroffene als auch Angehörige angeht. Ein Teil einer Depression besteht oft darin, dass man sich so minderwertig fühlt. Oder dass man sich denkt: ‚Was rege ich mich eigentlich auf, mir geht’s doch gut. Andere haben es doch viel schwerer.‘ Man ist mit sich selbst extrahart in einer Depression. Dann jemanden wie Mat zu sehen, mag sehr erleichternd sein. Man denkt sich vielleicht: „Was ist denn mit dem los? Eigentlich läuft’s doch bei ihm.“ Der ein oder andere sagt sich bestimmt: ‚Oh Gott, ich glaube das ist bei mir auch so‘. Das ist der Anfang.

Es kann auch Menschen in einem späteren Stadium geben, die sich durch diese Serie extrem verstanden fühlen. Und dieses sich verstanden fühlen ist extrem wichtig für einen Depressiven, da man sich auch in einer inneren Isolation befindet. Es ist wie ein Trugbild, bei dem man das Gefühl hat, jetzt habe ich die gruselige Wahrheit über das Leben verstanden. In der Depression macht sich eine gewisse Arroganz breit. Man denkt sich: ICH habe verstanden wie fürchterlich das Leben doch ist. Aber keiner versteht mich“. Man ist allein damit. Wenn wir aber ein bisschen flapsig so wie in der Serie daherkommen, kann sich diese Isolation nicht halten. Insofern denke ich, dass sie immerhin einen heilsamen Effekt haben kann.

Aus wissenschaftlicher Forschung ist bekannt, dass diese Bebilderung von solchen mystischen Schrecken etwas Heilsames hat, weil sich das Problem plötzlich genauer kartieren lässt. Und es wird den Diskurs nach vorne bringen, der derzeit schwelt. Es ist ein Anstoß zu sagen: Können wir bitte endlich darüber reden, und zwar in einer Dimension, in der das Ganze stattfindet. Und nicht so tun als wäre nichts.

Derzeit dreht sich alles um Corona. Geraten jetzt Ihrer Meinung nachandere Krankheiten wie eben die Depression dadurch in den Hintergrund?

NT: „Im Gegenteil. Ich habe das Gefühl es ist gerade Hochsaison, da gerade jetzt so viele Leute in einem gemeinsamen Boot sitzen. Sie saßen vielleicht auch schon vorher drin, sie wollten sich aber nicht miteinander darüber unterhalten, was das für ein Kahn ist. Ich glaube, es ist die größte Chance, die wir jemals hatten, es jetzt zusammen anzugehen.“

Kommt man da alleine raus?

NT: „Das Wichtigste ist: Man muss aus gar nichts alleine raus, selbst wenn es nur etwas ganz Kleines ist. Warum denn? Wir sind es gewöhnt, in einer Höhle mit einem Riesenkreis an Leuten zu sein. Das liegt in unserer DNA. Warum müssen wir aus seelischen Untiefen alleine herausfinden? Wozu sind wir eine soziale Spezies? Man darf sich Hilfe holen. Das Problem ist, dass wenn man einen bestimmten Grad der Depression erreicht hat, antriebslos ist, dass selbst kleine Sachen zur unüberwindbaren Hürde werden. Dies kann sich kein nicht betroffener Mensch vorstellen. Und dadurch wird natürlich der Druck noch größer, weil man sich permanent als Versager fühlt.

Depressive Menschen scheitern grandios an allem, beispielsweise daran nur Dinge zu googeln. In einer solchen Situation als Angehöriger administrativ da zu sein – ‚ich habe dir die und die Kliniken rausgesucht oder ich rufe da für dich an‘ – das hilft schon sehr viel. Man muss als Betroffener auch nicht immer gleich seine ganze Geschichte erzählen, denn oft weiß man gar nicht, was man zu sagen hat.

Dieses Vertrauen jemanden anzusprechen: ‚Hey, du fühlst dich gut an für mich, denn mir geht es wahnsinnig schlecht und ich weiß nicht, was ich machen soll. Kannst du mir helfen, den nächsten kleinen Schritt zu gehen?‘ Es gibt fantastische Anlaufstellen, aber wir brauchen noch viel mehr davon. Wenn man bedenkt, dass man als Kassenpatient wahnsinnig lange Wege hat und auf Therapien oft ewig warten muss…

Es gibt genug gute Therapeuten, aber es muss auch ein System dahinter geben, das die Hürden immer mehr abbaut. Wenn es einem schlecht geht, ist es das Schwerste aber Wichtigste, dass man diese Scham überwindet. Das man immerhin hinbekommt zusagen: „Auch auf die Gefahr, dass mich alle hassen oder peinlich finden, ich geh‘ jetzt einfach in die Notaufnahme und sage, dass ich nicht genau weiß, was los ist, aber dass ich Angst habe, mir etwas anzutun. Hilfe!“ Das ist wichtig. Niemand ist so unwichtig, dass er es nicht verdient hat, von der Gruppe aufgefangen zu werden.

Und es gibt diese Gruppe, diese Unterstützung. Noch nicht phänomenal ausgebaut, aber größer als man denkt und wachsend. Wenn man sich traut, daran zu glauben. Das ist mitten in der Depression schwer zu sehen, aber oft reicht ein Moment, in dem man es kurz glaubt. Und diesen Moment gilt es erstmal zu erwischen, um einen Hilferuf abzusetzen. Man braucht nicht gleich den ganzen Berg schaffen, es reicht erstmal der Sekundenmut, nach dem Schlepplift zu greifen. Und wenn der erste vorbeirauscht kommt ja bald der nächste. Irgendwann ist man an Bord. Und dann schaut man zurück und merkt, man war gar keine Zumutung. Sondern wenn überhaupt eine ganz schöne „Mut-ung“.

Fiel es Ihnen damals schwer, Ihre Depression bekannt zu machen? Oder dachten Sie: Augen zu und durch, denn ich helfe somit anderen?

NT: „Ich habe das für mich mittlerweile extrem gut abgeschlossen und bin ein sehr glücklicher Mensch. Tatsächlich glücklicher als vor meiner ersten depressiven Episode. Wenn man es schafft, da durch zu gehen, dann entsteht hinterher nicht zwangsläufig ein B-Ware-Leben. Im Gegenteil. Ich habe extrem viel gelernt, kann besser auf mich aufpassen und mir im besten Falle das Leben auch schöner gestalten. Aber auch ich habe erst angefangen, dies zu besprechen als ich gemerkt habe, dass ich sicher stehe.

Im besten Falle schaffen wir jetzt eine Gesprächskultur, die es möglich macht, dass Menschen sich schon viel früher trauen, sich mitzuteilen. Die sozialen Medien reflektieren das sehr gut: Dieses Thema ist mittlerweile nicht mehr totzukriegen. Es muss aber richtig normal werden, wie ein Asthma, eine chronische Bronchitis oder eine Glutenintoleranz. Bei mir war es das noch nicht, deswegen habe ich gewartet, bis ich mich sicher fühle. Jetzt fühlt es sich genau richtig an.

Wie haben Sie es damals gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Plötzlich oder schleichend?

NT: „Ich glaube, es ist sehr schleichend. Ich habe es zum ersten Mal mit 18 Jahren verspürt: Diese grundsätzliche Hoffnungslosigkeit und diese Antriebsschwierigkeiten. Dass man sich nicht mehr freuen kann über Dinge, die einem normalerweise Freude bereiten. Und irgendwann an einem bestimmten Punkt sogar denkt, das alles wäre nur eine Einbildung und man hätte sich überhaupt nie über etwas gefreut. Dann gibt es zwar auch wieder gute Phasen, aber wenn man sich keine Hilfe holt, verschlechtert es sich eben.

Bei mir war es so, dass ich mit 30 in die Klinik musste, stationär, und dann ein Jahr lang Medikamente genommen habe, die mein normales Glücksempfinden-Regelsystem wieder stabilisiert haben. Letztendlich wie ein Gips oder so. Ich hatte damals totale Angst davor, da man kaum aufgeklärt ist. Man nimmt die Tabletten und stellt es sich so vor, als wäre man ein ausgeschalteter Typ aus irgendeinem gruseligen Film, den man mal gesehen hat.

Es beschleicht einen die Angst, nie wieder man selbst zu sein und denkt, es gibt kein Zurück mehr. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Ich habe zu mir zurückgefunden und konnte wieder ich selbst sein – weil ich eine Gehhilfe hatte. Danach fängt man an, sein Leben zu strukturieren: Was tut mir gut, damit ich stabil bleibe und ein tolles Frühwarnsystem habe? Das war mein Weg. Aber so viele Depressive es gibt, so viele unterschiedliche Wege gibt es eben auch, die Krankheit zu zähmen oder zu besiegen.

Interview: Andrea Vodermayr, Fotos: TNT Comedy

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