Da sah man Menschen mit Schilder "Free hugs" oder "Kostenlose Umarmung", “Gratis Umarmungen” und das Ganze wohl auch noch in diversen anderen Sprachen auf dem Marienplatz am 21.03.2009: wildfremde Menschen umarmten sich, klopften sich fröhlichen Gesichtes auf die Schultern.

Man hatte sich hier spontan zu einem Free Hugging Day auf dem Münchner Marienplatz eingefunden.

Organisiert von der Community "Couchsurfting.com", ein kostenloses, internetbasiertes Gastfreundschaftsnetzwerk, das für den 21.03.2009 zum "Internationalen Hugging Day" aufgerufen hatten. Von überall her kamen sie, Treffpunkt war um 13.30 Uhr am Fischbrunnen, drei Stunden lang ging es nun hier zur Sache zur freudigen Überraschung der Münchner und Touristen, die hier in den Genuss einer oderer mehrerer Umarmungen kamen.

Video: International Hugging Day Marienplatz 21.03.2009

Der „National Hugging Day“, der amerikanische Tag des Umarmens, mit dem alles angefangen hatte, fand zwar schon am 21.01.2009 statt (mehr Infos u.a. auch unter www.freehugscampaign.org), aber da war Fasching inMünchen und niemanden ist der Termin so wirklich aufgefallen, fällt man sich in der narrischen Zeit doch sowieso dauern um den Hals.

Bereits in den 80er Jahren hat der amerikanische Pfarrer Kevin Zaborney diesen Gedenktag erfunden. Warum? Weil er daran erinnern wollte, wie schön und bedeutsam eine Umarmung sein kann. Eine klare Botschaft, die signalisiert: "Du bist mir wichtig! Du bist nicht allein!" Leute, umarmt eure Familie und Freunde! “ Sometimes, a hug is all we need”

Jeder kann jeden umarmen. Egal, ob Arbeitskollegen, Verwandte, den Kioskbesitzer, den Arzt oder die Blumenverkäuferin an der Straßenecke. Jeder Mensch freut sich über eine Umarmung. Aber Vorsicht: Vergessen Sie nicht zu fragen, ob eine Umarmung erwünscht ist.

Zaborney weist zudem darauf hin, dass Umarmung nicht gleich Umarmung ist und dass es sehr wohl viele verschiedene Varianten des Drückens gibt.

Der big bear hug - zu deutsch: die große Bärenumarmung - soll eine tröstende Wirkung haben. Man hat Ganzkörperkontakt und umschließt den anderen mit beiden Armen für ein paar Sekunden ganz fest.

Nicht ganz so überschwänglich ist der mutual hug (gegenseitige Umarmung) oder der consolent hug (tröstende Umarmung). Sie beschreiben normale Umarmungen unter Freunden: Kurz, aber intensiv.

Beim pick up hug (auf den Arm nehmen) gibt es kein Halten mehr. Wie die Bezeichnung schon verrät, wird der andere bei der Umarmung direkt hoch gehoben.

Der shoulder hug (Schulter Umarmung) ist öfter bei Männern zu beobachten - z.B. bei Vater und Sohn oder unter Kumpeln. Er wird nur mit einer Hand von beiden Partnern geführt.

Dass der Hugging Day nun schon seit mehr als 20 Jahren existiert, zeigt, wie viele Menschen sich nach Nähe und Geborgenheit sehnen.

Unser LiebesTrendMonitor bestätigt diese Entwicklung: 94 Prozent der Singles gaben an, vor allem Umarmungen zu vermissen. Erst auf Platz zwei liegen Sex und Zärtlichkeiten. Doch man muss kein Single sein, um die kleine Alltagsgeste zu schätzen.

Viele halten ihre Mitmenschen aus den unterschiedlichsten Gründen auf Distanz - im Job, in der Beziehung, im familiären Miteinander. Eine Umarmung, in ihrer Ausführung schlicht und simpel, kann der erste Schritt zur Annäherung sein.

Die Free Hugging Day Kamapgne in der gegenwärtigen Form startete 2004 durch einen Australiern, der unr unter dem Pseudonym "Juan Mann" bekannt wurde.

InMünchen gibts zudem auch im Somemr noch so einen Free Hug Tag., siehe www.freehugs-munich.de