Dr. Josef L. Kastenberger, Landesvorsitzender des BFW Bayern, RA Philipp Reiners, Geschäftsführer des BFW Bayern
BFW Bayern Pressekonferenz im Gobelinsaal des Lenbach-Palais, München
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Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Landesverband Bayern (BFW Bayern e.V.) hat anlässlich seiner Pressekonferenz zur Jahreshauptversammlung am 30. April 2008 in München einen Forderungskatalog an die Politik vorgestellt, der die notwendigen Korrekturen bei der energetischen Modernisierung des Gebäudebestands konkretisiert.
„Die deutsche Wohnungs- und Immobilienwirtschaft hat bereits große Anstrengungen unternommen, um durch energetische Modernisierung den CO2 -Ausstoß bei der Nutzung von Wohngebäuden massiv zu senken. Die bereits erreichte Energieeffizienz muss berücksichtigt werden, wenn jetzt neue ehrgeizige klimapolitische Ziele formuliert werden", sagte Dr. Josef L. Kastenberger, Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Landesverband Bayern. Es sei einfacher und kostengünstiger, die Energieeffizienz von völlig unsanierten Gebäuden zu erhöhen, als bereits energetisch modernisierte Wohnungen und Häuser noch effizienter zu machen.
Die Forderungen lauten im einzelnen:
1. Die im Klima- und Energieprogramm angestrebte CO2-Minderung sowie die Nutzung erneuerbarer Energien muss im Rahmen der Energieeinsparverordnung umgesetzt werden. Zusätzliche Gesetze und Verordnungen führen lediglich zu einem erhöhten bürokratischen Aufwand.
2. Zur Erreichung der Klimaschutzziele ist ein massiver Ausbau der Förderprogramme nötig. Bauträgerunternehmen müssen Fördermittel beim Neubau von energieeffizienten Wohnungen selbst beantragen können.
3. Zur Förderung der Akzeptanz in der Bevölkerung muss schließlich umfassende Kommunikation und Information das gesamte Klimaprogramm begleiten.
4. Für den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien müssen zusätzliche Anreize geschaffen werden. Die Wiedereinführung einer degressiven AfA, die an Auflagen wie besonders energieeffizientes Bauen geknüpft sein müsste oder auch direkte Investitionszuschüsse, ist überfällig.
Ohne massive finanzielle Anreize könnten die ehrgeizigen Klimaschutzziele weder im Neubau und noch weniger im Bestand verwirklicht werden können, so Dr. Kastenberger. Bereits vergangenes Jahr hätten die steigenden Kosten für Baustoffe und Energie die Preise im Neubau in die Höhe getrieben. Im Bestand, so haben Berechnungen ergeben, steigen bei jedem zusätzlich eingesparten Prozent Energie die Investitionskosten exponentiell an. Eine weitere Verschärfung der schon sehr ambitionierten Ziele des integrierten Energie- und Klimaprogramms der Bundesregierung sei mit einer sozial vertretbaren Mietentwicklung im Wohnungsgebäudebestand nicht vereinbar. Die vorgelegten Vorschläge führten zu massiven Mietsteigerungen.
Dr. Kastenberger: „Insgesamt lassen die Klimaschutzvorstellungen soziales und ökonomisches Augenmaß vermissen und bewirkten eine ausufernde bürokratische Regulierung.“
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