Willenborgs Crambambuli auf dem Münchner Christkindlmarkt - mit rund 25 Prozent weniger Zucker als in Glühwein & Co. üblich - 2015 in der Weinstrasse am Marienhof (Archiv)

In einer Jagdhütte interpretiert Sebastian Willenborg ein althergebrachtes Getränk neu: Krambambuli. "Willenborgs Crambambuli" basiert auf veganem Dornfelder Rotwein in Bio-Qualität, abgeschmeckt mit einem Hauch von öko-zertifizierten Weihnachtsgewürzen und einem Schuss Bio-Übersee-Rum.

Das eigens für den Münchner Christkindlmarkt kreierte Heißgetränk enthält insgesamt 25 Prozent weniger Zucker als in Glühwein & Co. üblich.

Wer es süßer möchte, der ordert "Willenborgs Crambambuli" aus dem Kupferkessel mit dem Zuckerhut, der vor den Augen der Gäste aus stillem Mineralwasser und Bio-Kristallzucker in Handarbeit hergestellt wird.

Wenn die kleine Glocke klingelt, geht es wieder los und man kann zusehen, wie zuerst über einem der beiden großen Kupferkesseln ein handgefertigte Zuckerkegel mit dem Bio-Übersee-Rum übergossen und entzündet wird.

Um den spektakulären Effekt der blau leuchtenden Fammen zu verstärken, dimmt man am Abend auch gerne kurzfristig mal das Licht. Handgefertigt sind die Zuckerhüte übrigens deshalb, da man nirgends passenden Zuckerkegel in Bio-Qualität finden konnte.

Im Produktangebot stehen zusätzlich feine Brände und Liköre sowie alkoholfreier "Heißer Apfel" und Fruchtpunsch, alles in Bio-Qualität.

vorgestellt: Willenborgs Crambambuli - 2015 erstmals auf dem Münchner Christkindlmarkt

Viel Mühe hat man sich gegeben mit der Dekoration des Standes.

Die von der Stadt auch auf Oktoberfest oder der Auer Dult aufgestellten Holzhütten - nicht unbedingt Schönheiten sondern eher praktisch, wurden mit einer neuen Theke aus schönerem Holz vor der Fassade zur Weinstraße hin angereichert, was die ganze Sache schon sehr viel attraktiver macht.

Auch die Rückwand im Inneren, woanders oft mit Stoff verdeckt, ist hier aus eigens angepasstem Holz gestaltet, wodurch sich die gesamte Hütte schon qualitativ sehr abhebt von der Optik her.

Sebastian Willenborg aus der bekannten Familie Münchner Riesenradbetreiber ist seit 2015 erstmals mit so einer Hütte selbst auf dem Münchner Christkindlmarkt vertreten, und ließ diesen ersten Auftritt, wenn schon, denn schon, so durchdacht und schön wie möglich auf die Besucher des Weihnachtsmarktes wirken. Was durchaus gelungen scheint.

Woher kommt eigentlich das Getränk "Krambamuli"?

Die Danziger Likörfabrik des Ambrosius Vermeulen, das sogenannte "Lachshaus", vertrieb schon 1598 als Verkaufsschlager "Krambambuli", ein hochprozentiges Getränk (rotwelsch: "blamp") mit Auszügen von Wacholderbeeren ("Krandewitt" = Kranichholz, also Wacholder) und Branntwein.

1745 verfasste der Gelegenheitsdichter Christoph Friedrich Wedekind (1709-1777) einen Lobgesang auf die "gebrannten Wasser im Lachs zu Danzig", der mit der Strophe schloss: "Leb, edles Danzig, grün und blüh/ Tusch! Vivat dein Krambambuli."

Wedekinds Gedicht bildete die Vorlage für ein späteres Studentenlied, was von der Beliebtheit dieser Spirituose ebenso zeugte wie die gleichnamige Novelle von Marie von Ebner-Eschenbach, die "Krambambuli" mit dem gleichnamigen Hund ein literarisches Denkmal setzte und in Form von Reklam Heften vielen Generationen von Schülern vom Namen her noch ein Begriff ist.

Standort: 2016 neuer Standort in der Kaufinger Straße 7 Nähe Marienplatz, mit neuer Hütte, einer urigen Almhüte nachempfunden, erstellt aus umweltfreundlichem Altholz. Näheres hier

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