Arbeitskräftemangel in Deutschland – Auch München ist betroffen

Die Zeiten, in denen es mehr Jobsuchende als Arbeitsplätze gab, sind vorbei. Seit der COVID-19-Pandemie steht Deutschland nämlich vor der Herausforderung, dass die Zahl der ausgeschriebenen Stellen die Zahl der Jobsuchenden deutlich übersteigt. Auch in München macht sich diese Situation bemerkbar.

Arbeitnehmer dürfen wählerisch sein

Auch in Bayern gibt es zahlreiche offene Stellen. Angesichts der vielen verfügbaren Jobs in München muss niemand mehr einfach jede Arbeit annehmen. Es ist stattdessen möglich, die verfügbare Jobs gezielt nach bestimmten Kriterien zu filtern. Zu den Aspekten, die einer zunehmenden Zahl von Arbeitnehmern wichtig sind, zählen unter anderem:

- gutes Gehalt

- flexible Arbeitszeiten

- Teilzeitarbeit

- Aufstiegschancen

- betriebsinterne Weiterbildung

Hinzu kommt, dass oft bereits bei der Jobsuche Ansprüche gestellt werden können. So möchten beispielsweise einige Menschen nicht erst aufwendige Bewerbungsformulare einreichen müssen und suchen stattdessen nach Jobangeboten, bei denen gezielt auf das übliche Bewerbungsschreiben verzichtet wird.

Die Ursachen des Arbeitskräftemangels

Der Arbeitskräftemangel in Deutschland hat mehrere Ursachen und muss daher auch aus mehreren Perspektiven betrachtet werden.

Zum einen spielt der demografische Wandel eine entscheidende Rolle: Es sind immer weniger junge Menschen, die auf den Arbeitsmarkt strömen, während das Durchschnittsalter der Bevölkerung kontinuierlich steigt. Ein weiterer Grund ist in der COVID-19-Pandemie zu finden. Die Lockdowns haben viele Arbeitnehmer dazu veranlasst, ihre Karrierepläne zu überdenken oder vorzeitig in den Ruhestand zu gehen.

Ein dritter wesentlicher Grund sind die gestiegenen Anforderungen: Für die meisten Jobs ist heutzutage eine umfassende Ausbildung erforderlich, so dass nicht jeder Arbeitssuchende in Frage kommt. Viele Routinetätigkeiten können dagegen mittlerweile durch Computer oder anderen Maschinen übernommen werden.

Trotz zunehmender Automatisierung bleibt der Bedarf an Arbeitskräften hoch

Viele ehemals von Menschen ausgeführte Tätigkeiten können mittlerweile durch Maschinen ersetzt werden. Entgegen den Erwartungen sorgt diese Automatisierung aber nicht für massenhafte Arbeitslosigkeit. Stattdessen bleibt der Bedarf an menschlichen Arbeitskräften groß. Das gilt nicht nur für den hochqualifizierten Bereich, sondern auch für andere Branchen. So werden beispielsweise in vielen Restaurants händeringend Mitarbeiter gesucht. Besonders groß ist der Bedarf in den folgenden Bereichen:

• Pflege und Gesundheitswesen
• Gastronomie
• Hotelgewerbe
• Baugewerbe
• Bildung und Erziehung

Arbeitgeber, die in diesen Branchen Mitarbeiter suchen, müssen ihre Stellenangebote besonders attraktiv machen, damit die offenen Stellen besetzt werden können. Für Arbeitnehmer bedeutet das, dass sie durchaus Ansprüche stellen dürfen. Viele Arbeitssuchende sind sich dessen mittlerweile bewusst und achten daher darauf, dass ein Job ihre persönlichen Anforderungen erfüllt.

Wie wird sich der Münchner Arbeitsmarkt in Zukunft entwickeln?

Automatisierung und Digitalisierung werden in Zukunft fortschreiten, und auch der demografische Wandel wird den Arbeitskräftemangel in München weiter verstärken. Für Unternehmen ist es daher ratsam, bereits jetzt durch besonders attraktive Arbeitsbedingungen auf sich aufmerksam zu machen und ihre Mitarbeiter durch ein gutes Arbeitsklima und weitere Vorzüge an sich zu binden.

Die Nachfrage nach flexiblen Arbeitsmodellen wird weiter steigen, denn für viele Menschen ist es zunehmend wichtig, Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können, ohne dass die Work-Life-Balance darunter leidet.

Bereits jetzt müssen einige Gastronomen ihre Öffnungszeiten verkürzen, da andernfalls nicht genug Mitarbeiter vorhanden wären. Auch in vielen anderen Branchen ist damit zu rechnen, dass der Fachkräftemangel noch stärker zu spürbaren Engpässen führen wird.

22.11.2024
©Foto: iStockphoto Jamara