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München - was tun an einem regnerischen Tag?


Ein Himmel so weiß-blau wie das bayerische Wappen, dazu grüne Auen und die Alpen im Hintergrund - München besitzt ein Postkartenpanorama. Doch selbst wenn das Wetter nicht so recht mitspielt und statt dem Bummel über den Viktualienmarkt, dem Spaziergang im Englischen Garten und dem Besuch im Tierpark Hellabrunn überdachte Freizeitbeschäftigungen ratsam erscheinen, hat die bayerische Hauptstadt eine Vielfalt an Attraktionen zu bieten.

Shopping bei Regen können Sie auch in vielen Kaufhäusern in der Fußgängerzone (©Foto:: iStock Foxys-forest-manufacture)Shopping bei Regen können Sie auch in vielen Kaufhäusern in der Münchner Fußgängerzone

In der Innenstadt locken außer dem Kaufhaus Ludwig Beck, das über Europas größte CD- und LP-Auswahl verfügt, das als Trachtenspezialist berühmte Lodenfrey und das luxuriöse Kaufhaus Oberpollinger zum Einkaufsbummel. Einkaufspassagen wie die Fünf Höfe und das Brienner Quartier bieten Gastronomie aller Art neben eleganten Boutiquen an.

Soll es lieber Kultur statt Kommerz sein, darf eine Führung durch das neugotische Neue Rathaus nicht fehlen. Besichtigt werden dabei außer dem Glockenspiel unter anderem der Rathausbalkon, die Bühne für die Meisterfeiern des deutschen Fußball-Rekordhalters FC Bayern München und der als Kulisse für das mit Liza Minelli verfilmte Musical “Cabaret” weltbekannt gewordene Lesesaal der Juristischen Bibliothek. Die Stadtgeschichte wird durch die historischen Gestalten erzählt, die die Fassade des prachtvollen Gebäudes schmücken.

In der Münchner Altstadt zählt eine Besichtigung der Residenz zu den beliebtesten Aktivitäten bei schönem genauso wie bei schlechtem Wetter. Von 1508 bis 1918 lenkten von hier aus Herzöge, Kurfürsten und Könige das Geschick ihrer bayerischen Untertanen. Der im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweiterte und umgebaute Palast ist mit seiner Mischung aus Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus ein architektonisches Kunstwerk und zugleich das größte Innenstadtschloss Deutschlands. Wer sich beim Anblick der Residenz an Florenz erinnert fühlt, hat durchaus recht.

König Ludwig I. hatte nach seinem Regierungsantritt 1825 seiner Liebe zu Italien Rechnung getragen und in die Fassade Elemente der florentinischen Palazzi Pitti und Rucellai einarbeiten lassen. Höhepunkte einer Residenzbesichtigung sind der Grottenhof mit seinem Tropfsteinbrunnen und der Muschelwand sowie das mit Deckenmalereien und Grotesken verzierte Antiquarium aus der Renaissance. Die Schatzkammer ist ebenfalls einen Besuch wert. Rund 1500 Ausstellungsstücke, inklusive der bayrischen Kroninsignien, sind hier zu sehen.

Die beste Aussicht über die fast 1000 Jahre alte Stadt gibt es vom Olympiaturm im gleichnamigen Park aus. Das 291 Meter hohe Bauwerk ist dreimal höher als die Türme der Liebfrauenkirche. Eine Aussichtsplattform auf 190 Meter Höhe ist durch zwei Fahrstühle zu erreichen.

Fest auf dem Boden bleiben Besucher beim Erkunden des “Sea Life”-Aquariums. Von Schildkröten bis zu Haien sind hier faszinierende Meeresbewohner untergebracht.

Soll es typisch bayerisch zugehen, haben Urlauber die Gelegenheit, im rund 90 Kilometer entfernten Bad Garmisch-Partenkirchen oder einer der anderen staatlichen Spielbanken Bayerns eine ungewöhnliche Art von Poker zu spielen. Wer Poker online oder live bereits geübt hat, ist darauf bestens vorbereitet. “Bavarian Texas Hold’ em” und “Bavarian Stud Poker” besitzen nämliche vereinfachte Regeln und die Zocker treten nur gegen den Dealer an. Zudem werden in jeder Spielbank des Bundeslands pro Monate zwei Ranglistenturniere ausgetragen, die für die jährliche Bayerische Pokermeisterschaft zählen.

Eine Maß Weißbier ist international fast ein Symbol für die Stadt geworden, und kein anderes Brauhaus der Welt besitzt den gleichen Ruf wie das Münchner Hofbräuhaus, von dem es auf diversen Kontinenten Ableger gibt. Obwohl fast alle der traditionsreichen Bierbrauer der Stadt Brauseminare anbieten, ist das Herstellen seines eigenen Bieres im Hofbräuhaus ein besonders prestigereiches Erlebnis. Allerdings ist bei allen Anbietern eine Voranmeldung erforderlich.

Fußballfans sollten genügend Zeit für einen Besuch der Allianz-Arena mitbringen. An Tagen, an denen kein Heimspiel des Rekordmeisters ansteht, sind sogar begleitete Führungen inklusive eines Abstechers in den Kabinentrakt des Rekordmeisters möglich.

Genauso berühmt wie die Fußballkünste von Bayern München sind die Fahrzeuge der Bayerischen Motorenwerke. Das BMW-Museum lässt mehr als 100 Jahre automobile Geschichte lebendig werden. Rund 110 Fahrzeuge sind in einer Dauerausstellung zu sehen. Einblicke werden dabei genauso in die Zukunftspläne des Unternehmens wie in dessen Vergangenheit gegeben.

München – was tun an einem regnerischen Tag? (©Foto: iStock interligth)

Die Qual der Wahl haben Museumsfans und Kunstinteressierte in der Maxvorstadt, gleich 18 Museen und Ausstellungshäuser sowie 40 Galerien sind in kurzer Entfernung voneinander in dem Kunstareal des Viertels verteilt. Die berühmtesten sind die Münchner Pinakotheken und das Lenbachhaus. In der historischen Villa, die einst dem Malerfürsten Franz von Lenbach gehörte, ist unter anderem die weltweit größte Sammlung zur Kunst des Blauen Reiters untergebracht.

Die um die Wende zum 20. Jahrhundert in München gegründete Künstlergruppe Blauer Reiter wollte weg von der naturgetreuen Darstellung und stattdessen inneres Erleben beschreiben. August Macke, Franz Marc, Paul Klee und Wassily Kandinsky zählten zu den bedeutendsten Mitgliedern der avantgardistischen Truppe. Gabriele Münter, die ebenfalls den “Blauen Reitern” angehörte, schenkte der Stadt die im Lenbachhaus zu sehende Sammlung. Moderne und zeitgenössische Kunst ist im Museum Brandhorst zu sehen. Unter anderem sind hier mehr als 100 Werke von Pop-Art-Legende Andy Warhol ausgestellt.

Zwei Münchner Originale werden im Valentin-Karlstadt-Musäum gefeiert. Der durch seinen skurrilen Humor weit über Bayern hinaus bekannt gewordene Komiker Karl Valentin und seine Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt haben bis heute eine treue Fangemeinde. Zu verdanken ist das auch dem Museum, in dem außer Ausstellungsstücken wie Valentins pelzbesetztem Winterzahnstocher und dem Nagel, an den er seine Schreinerarbeit hing, um Komiker zu werden, alle Filme des Duos in voller Länge zu sehen sind.

Wenn es draußen schüttet, macht der Badespaß drinnen doppelt viel Spaß. Die Therme Erding mit Rutschen, Wellenbad und mehr als 30 thematisierten Saunen ist eines der größten Spaß- und Erholungsbäder Europas und ideal, um einen Schlechtwettertag mit oder ohne Kindern zu verbringen.

Speziell für die jungen Gäste sind Kinderkinos und das jüngst mit völlig neuen Ausstellungen wiedereröffnete Deutsche Museum mit Attraktionen zum Anfassen gedacht. Die Gewächshäuser im Botanischen Garten und die Bavaria Filmstadt bieten Spaß für alle Generationen.

Das gilt auch dann noch, wenn das schlechte Wetter sich verabschiedet hat und wieder ein blauweißer Himmel zu sehen ist. München hat nicht umsonst den nicht ganz ernst gemeinten Ruf, Italiens nördlichste Stadt zu sein. Im Jahr 2020 wurden hier 2.156 Sonnenstunden gemessen und 963 Millimeter Regen fielen in dem Jahr.

Gut besucht ist München jederzeit, auch wenn die größten Touristenströme während des Oktoberfests im September und der Münchner Messe verzeichnet werden. Dabei sind Bayern und seine Landeshauptstadt nicht nur bei Besuchern aus dem Ausland begehrt, obwohl Amerikaner und Araber zu den häufigsten Besuchern aus Übersee zählen. Bei den Deutschen ist Bayern das Reiseziel Nummer eins im eigenen Land.

An erster Stelle bei den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten liegt das Märchenschloss Neuschwanstein. Rund 1,5 Millionen Menschen besuchen pro Jahr die einstige Residenz des bayerischen Königs Ludwig II. München allein kam 2019 auf 8,8 Millionen Ankünfte. Aber auch der Bayerische Wald und die Oberbayerischen Voralpen und Alpen ziehen Jahr für Jahr Millionen von Urlauber an, und das selbst wenn das Bilderbuchpanorama durch Regenwolken getrübt ist.

©Fotos: iStock interlight, iStock Foxys_forest-manufacture

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