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München startet Einzelprojekt von „Das Dritte Reich und wir“ Bundesweites Projekt zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus mit Bürger*innen in den eigenen Gemeinden. Workshop am 2.8.2021 |
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Münchner Bürgerinnen und Bürger haben sich beim bundesweiten Projekt „Das Dritte Reich und wir“ angemeldet und treffen sich am kommenden Montag zum ersten Mal in der Hauptfeuerwache. In dem Projekt erhalten Dörfer und Städte in ganz Deutschland die Möglichkeit, sich mit Spuren des Nationalsozialismus in der eigenen Gemeinde auseinanderzusetzen und die Ergebnisse vor Ort zu präsentieren. Das Münchner Einzelprojekt wird in erster Linie von der Feuerwehr der Stadt getragen. Projektleiter ist Markus Zawadke von der Freiwilligen Feuerwehr München. „Die Feuerwehr hat sich der Sache angenommen, aber wir heißen alle interessierten Bürger*innen herzlich willkommen“, so Zawadke. Der Workshop beginnt am 02.08.2021 (Montag) um 17 Uhr in der Hauptfeuerwache (An der Hauptfeuerwache 8,80331 München, 2. Stock, Raum 202). Aufgrund der Abstandsregeln ist eine vorherige Anmeldung beim Projektleiter bis Montag 8 Uhr unbedingt erforderlich! „Es gibt unzählige Publikationen zu lokaler NS-Geschichte“, erklärt die Projektleiterin Prof. Dr. Ulrike Weckel das Gesamtprojekt. „Aber nur wenige Bürger*innen haben je persönlich die Geschichte des Nationalsozialismus erforscht“, so Weckel, die am Historischen Institut der JLU Gießen Fachjournalistik Geschichte lehrt. „Es ist eben ein Unterschied, ob ich eine Dokumentation im Fernsehen über Zwangsarbeit Weckel betonte, dass das Projekt nicht moralisieren oder erziehen wolle, sondern Neugier wecken möchte für konkrete Details und Zusammenhänge der NS-Geschichte, die trotz gefühltem umfänglichen Wissens gar nicht bekannt seien. „Die Menschen vor Ort brauchen an der ein oder anderen Stelle fachliche Unterstützung, aber keine Professorin, die sich vor ihnen aufstellt und ihnen moralische Lehren erteilt.“ „Die Feuerwehren wirken wie kaum eine andere Institution in unser Land hinein“, erklärte der DFV-Präsident Karl-Heinz Banse. „Daher können die Feuerwehren bei der Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus vor Ort einen wichtigen Beitrag leisten“, fuhr er fort. Allerdings sei die Entscheidung zur Teilnahme den Einzelprojekte entstehen, indem sich aus den Vereinen, der Feuerwehr, den Kirchengemeinden eines Ortes heraus eine Gruppe von Interessierten zusammen findet. Innerhalb eines Jahres recherchiert die Gruppe zusammen mit dem Projektmitarbeiter Dr. Clemens Tangerding zur NS-Zeit in der Gemeinde und bereitet eine Präsentation vor. In der Gruppe dürften ruhig auch unterschiedliche Ansichten zur Aufarbeitung und divergente politische Haltungen aufeinandertreffen, erklärt der Historiker. „Natürlich kann es Streit darüber geben, wie freiwillig im Einzelfall eine NSDAP-Mitgliedschaft war, was den Einzelnen antrieb und wie wir das heute einordnen und bewerten“, erklärte der Historiker. Aber es gebe keinen Grund dafür, Angst vor etwaigen Konflikten zu haben. „Vereinsmenschen, Feuerwehrleute und Kirchenmitglieder vor Ort haben schon vor diesem Projekt viele schwierige Probleme gelöst“, ergänzte der 44-Jährige. „Das Dritte Reich und wir“ ist aus dem Projekt „Feuerwehren in der NS-Zeit“ hervorgegangen. In diesem Projekt arbeiten vier Freiwillige Feuerwehren die NS-Geschichte ihrer eigenen Wehr auf. Dabei handelt es sich um die Feuerwehren von Mannheim, Marburg, Dömitz und Schwedt/Oder. Für „Das Dritte Reich und wir“ haben sich bislang neben München die Gemeinden Dietramszell, Oerlinghausen, Heynitz, Radeberg und Stuttgart-Riedenberg angemeldet. Das Projekt wird von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert.
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