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Dora Maar & Picasso Ausstellung im Haus der Kunst 13.10.2001-13.01.2002 (ARCHIVBEITRAG) Die Ausstellung Dora Maar & Picasso ermöglicht einen Rückblick auf das uvre Dora Maars. Bekannt als Freundin, Modell und "Muse" Picassos wird allzu oft außer Acht gelassen, daß Dora Maar selbst eine erfolgreiche Künstlerin war. Bereits lange vor ihrer mehrjährigen Liaison mit Picasso hatte sie ein herausragendes und umfangreiches fotografisches Werk geschaffen und war eine bedeutende Künstlerin. Dennoch nehmen die Beziehung zu Picasso, Charakter und Veranlagung der Person Dora Maar und ihre Ausstrahlung als Frau sowohl in den Publikationen über Picasso, als auch in den wenigen, die ihr selbst gewidmet sind, einen für die kunsthistorische Literatur ungewohnt großen Raum ein. Natürlich, die Person und die Künstlerin Dora Maar sind untrennbar miteinander verwoben. So ist beispielsweise ihre enge Bindung an den Kreis der Surrealisten gleichermaßen ihrer viel beschriebenen enigmatisch-unnahbaren Ausstrahlung zuzuschreiben, wie auch dem künstlerischen Ansatz, der ihre Fotografien und Fotomontagen seit dem Anfang der 30er Jahre charakterisiert. Geboren am 22. November 1907 als Tochter Joseph Markovitchs aus Jugoslawien und der Französin Julie Voisin, nannte sich Henrietta Theodora Markovitch bereits seit den ersten Jahren ihrer künstlerischen Laufbahn Dora Maar. In Buenos Aires und Paris aufgewachsen, der französischen, spanischen und englischen Sprache mächtig, besuchte sie ab 1927 die renommierte private Kunstakademie von André Lhote auf dem Montparnasse. Hier noch Studentin der Malerei, wechselte Dora Maar Ende der 20er Jahre an die École de Photographie de la Ville de Paris und gründete Anfang der 30er Jahre zusammen mit Pierre Kéfer, der später als Bühnenbildner Karriere machen sollte, ein Atelier für Auftragsfotografie. Es entstanden zahlreiche Mode- und Werbeaufnahmen. Schon bald folgten erste Ausstellungen eigener Arbeiten in Pariser Galerien. Dora Maars fotografischer Stil der produktiven 30er Jahre trägt deutlich surrealistische Züge. So spielt sie in ihren Fotografien und Fotomontagen häufig mit der Verschiebung von Proportionen und greift damit ein wesentliches Merkmal surrealistischer Bildschöpfungen auf. Hinzu tritt die irreale Kombination disparater Objekte, die die Fotografien ihres Abbildcharakters äußerer Wirklichkeit beraubt und zu Darstellungen innerer Visionen und psychischer Zustände werden läßt. Parallel zu diesen surrealen Fotografien schuf Dora Maar nüchterne Dokumentationen ihrer urbanen Umwelt in Paris, London oder Barcelona. Immer wieder hielt sie die unterprivilegierte Schicht der Arbeits- und Obdachlosen, der sozial oder körperlich Schwachen in ihren Fotografien fest. Gerade durch die Schlichtheit der Aufnahmen vermochte Dora Maar dem Alltäglichen und Häßlichen eine erhabene Monstrosität zu verleihen, in der das Schöne mit dem Schrecklichen verschmilzt. Der aufgezeichneten Realität gesellt sich so eine Ebene innerer Assoziationen, Ängste und Visionen zu. Auch über ihre künstlerische Arbeit hinaus war Dora Maar gerade in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg aktiv linkspolitisch tätig. Hierin lag eine weitere Gemeinsamkeit mit den Künstlern des Surrealistenkreises. Die Weltwirtschaftskrise und das wachsende Spannungsfeld zwischen kommunistischem und nationalistischem Gedankengut hatte die Notwendigkeit öffentlichen Engagements verstärkt. Die Ausstellung Dora Maar & Picasso verfolgt das Anliegen, die Künstlerin soweit aus dem Dunstkreis Picassos herauszulösen, daß eine freie Beurteilung ihrer eigenen künstlerischen Leistung möglich wird. Hierzu gehört jedoch eine Erörterung von Picassos künstlerischem Einfluß auf ihr Werk. Ein Einfluß, der sich nicht auf stilistische Veränderungen beschränkte, sondern Dora Maar zu einem Wechsel des Mediums veranlaßte: Zum ersten Mal seit ihrer Studienzeit griff sie wieder zum Pinsel. Dieses Drängen Picassos nach einer Rückkehr zur "wahren" Kunst erscheint im Rückblick zwiespältig, denn Dora Maar verließ damit das Medium, in welchem sie zu einer herausragenden Originalität gefunden hatte. Während ihrer Beziehung zu Picasso nutzte sie die Fotografie fast ausschließlich zur Dokumentation ihres gemeinsamen Lebens sowie der Arbeiten Picassos. Ihre Aufnahmen der verschiedenen Entwicklungsstufen von Guernica sind berühmt. Auch nach dem Bruch mit Picasso kehrte sie nur noch sporadisch zur Fotografie zurück. Die Ausstellung Dora Maar & Picasso vereint ca. 200 Fotografien Dora Maars und präsentiert damit einen wesentlichen Teil ihres fotografischen Werkes. Darüber hinaus werden ca. 25 ihrer Gemälde und Zeichnungen zu sehen sein. Ergänzt wird die Ausstellung durch Dokumente aus dem Leben Dora Maars, sowie durch Werke anderer Künstler, in denen sie porträtiert wurde oder die ihr gewidmet sind so etwa von Brassaï, Man Ray und Izis. Es werden außerdem einzelne repräsentative Gemälde, Zeichnungen und Grafiken Picassos aus den Jahren ihres Zusammenseins zwischen 1936 und 1942 gezeigt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog von ca. 250 Seiten mit Reproduktionen aller Exponate und einem Essay der Ausstellungskuratorin Victoria Combalía. Nach dem Auftakt im Haus der Kunst München wird die Ausstellung in Marseille und Barcelona zu sehen sein. Zu diesen Stationen wird der Katalog in französischer und spanischer Sprache erscheinen. Haus der Kunst In Zusammenarbeit mit dem Eröffnung: 12. Oktober 2001, 19 Uhr Weitere Ausstellung im Haus der Kunst: (Quelle: Pressetext Haus der Kunst) |
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