Rund 21 Mio. Menschen 2010) hatten sich dort registrieren lassen, von denen innerhalb der letzten 2 Monate (60 Tage) weltweit einige Mio. der Plattform einen Besuch abstatteten.

Eine meist fünfstellige Zahl von Besuchern, oft zwischen 60 und 70.000, soll dann weltweit zeitgleich auf Second Life unterwegs sein.

Heruntergebrochen auf Deutschland mag das dann nur noch ein Bruchteil davon sein (lt. w&v, siehe unten, geschätzt täglich 9-11.000 Menschen bzw. deren Aviatare), der sich unter zahllosen Angeboten orientieren darf, was für das einzelne Angebot, wenn es denn mal aus Deutschland ist, nicht gerade eine große Reichweiten-Perspektive darstellt.

Man merkt schon, die Zahlen werden immer kleiner, je genauer man das Phänomen Second Life betrachtet.

Eine Umfrage der Werbe Fachzeitschrift w&v unter einigen der bekanntesten der Second Life Aktivisten aus Deutschland, ermittelte im Mai 2007 unter den dort präsenten Firmen dann aber doch eher bescheidene Nutzerzahlen.

Selbst Top Player, vom Bekanntheitsgrad her, oder sehr stark mit einer vorhandenen Offline Community die Second Life Präsenz kommunizierende Anbieter scheinen froh zu sein, wenn eine 3-stellige Zahl an täglichen Nutzern erreicht wird. 4-stellig wird es allenfalls mal an stark kommunizierten Aktionstagen.

Und hierbei ist man noch nicht einmal sicher, wie groß dabei der Anteil des Traffics von Firmem-Mitarbeitern und Journalisten ist, nicht unbedingt die angesprochene Zielgruppe, für die der Second-Life Kunde investiert.

"Lost in space" war dann auch die treffende Überschrift des Beitrages in der w&v (Nr. 18, vom 3.5.2007, ab Seite 14). "Dem Hype, der sich um die Plattform entwickelt, wird der reale Mediawert nicht gerecht", wird da der Managing Director einer Online Agentur zitiert.

Immerhin: der Aufbau einer Repräsentanz sichert dem Anbieter von Präsenzen häufig kostenlose Presseartikel, wie diesen hier.

Nun denn, es wird weiter investiert in Second Life: das WDR Fernsehen zeigt dort Sendungen (mit 3-stelligen Nutzerschaften), das Datingportal neu.de meldete sich "reif für die Insel", nachdem vier Wochen zuvor FriendScout24 zu flirten anfing in Second Life, der "HSV" baute sich ein virtuelles Stadion.

Die Ersteller virtueller Präsenzen profitieren vom Second Life Hype, auch wenn die Wirkung kaum in einem angemessenen Verhältnis zu den Investitionen zu stehen scheint.

Nun wird noch eine große Baustelle im Second Life Imperium eröffnet:

Die Münchner Agentur in-world momentum startete am 21.05.2007 mit einem virtuellen ersten Spatenstich den Bau von „München SL“ in der 3D-Internetwelt Second Life.

Im Rahmen dieses Projekts wird zunächst der touristisch relevante Innenstadtbereich vom Stachus bis zum Isartor und vom Alten Hof bis zum Sendlinger Tor nachgebaut. Die virtuelle Stadt soll mit vielen begehbaren Sehenswürdigkeiten, Lokalen, Einkaufsmöglichkeiten, diversen Events und typischer Münchner Kultur den Rahmen für eine aktive Community bieten.

Der thematische Anspruch soll dabei sowohl den bayerischen Traditionen als auch dem Bild eines modernen München Rechnung tragen.

Inzwischen können die Besucher von „München SL“ weltweit beliebte Touristenattraktionen wie den Marienplatz, den Viktualienmarkt und die Frauenkirche in der 3D-Internetwelt Second Life besuchen.

Bis zur offiziellen Eröffnung wird unter www.muenchen-sl.de über den Fortgang der Bauarbeiten berichtet.

Die Gestaltung der virtuellen Stadt orientiert sich an den realen Gegebenheiten und basiert auf original Geodaten.

Münchens markante Brunnen und öffentliche Skulpturen werden von internationalen Künstlern für das Projekt nachempfunden.

„Wenn Leute, die die Stadt nur aus dem Internet kennen, eines Tages nach München kommen, sollen sie sagen: „Das sieht ja genauso aus wie in Second Life!“. Wir werden einen Ort erschaffen, an dem sich Münchner zu Hause fühlen und solche, die gerne in München leben würden“, so die Vision von Stefan Weiß, Initiator von „München SL“ und Geschäftsführer der Agentur in-world professionals.

Nach der Fertigstellung erwartet die Besucher von „München SL“ ein breites Kultur- und Freizeitangebot. Für einen bequemen Transport sorgen S-Bahn, Tram und Taxis, die den Besuchern kostenlos zur Verfügung stehen werden.

Der Betrieb von „München SL“ soll sich durch Mieteinnahmen aus virtuellen Ladenlokalen, Büros und Wohnungen sowie in-game advertising finanzieren. Werbetreibenden Unternehmen stehen in diesem Umfeld diverse Sonderwerbeformen zur Verfügung.

„Wir richten uns insbesondere an Unternehmen, die sich dem Standort München verbunden fühlen und das neue, dreidimensionale Internet für Werbung und Verkauf nutzen möchten“, erklärt Stefan Weiß.

Die attraktivsten Mietflächen in Bayerns virtueller Hauptstadt wären – wie auch in der realen Stadt – sehr begehrt und dürften in Kürze vermietet sein. Knapp ein Drittel der Mietflächen sind bereits vergeben, melden die Betreiber zum virtuellen 1. Spatenstich.

Second Life wurde für dieses Projekt als technologische Plattform gewählt, da sich in der 3D- Internetwelt schon heute viele Hunderttausend Menschen treffen und gemeinsam virtuelle Städtereisen unternehmen. Eine Städtepartnerschaft mit „Dublin SL“ wurden bereits vereinbart.

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