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Münchner Kirchen
Das Barockkleinod: die Asamkirche

Asamkirche in der Sendlinger Straße (Foto: Martin Schmitz)

Die Barock- und Rokkokokirchen Oberbayerns wurden erbaut zur Verherrlichung Gottes und zur Freude der Menschen, die dort beten. Sie stellen ein Abbild der himmlischen Herrlichkeit dar; ein Spiegel der endzeitlichen Verklärung schon in der Gegenwart mit all ihren Bedrängnissen dar.

In den jubelnden, singenden und klingenden Kirchen des Rokkokos wird nicht nur von Leid, Schuld und Tragik, von der Existenzangst des Menschen, sondern von der Erlösung im Kreuz, von der schon hereinleuchtenden Herrlichkeit dieser Erlösung und der tröstlichen Gemeinschaft der Heiligen erzählt.

Die Barockkultur war in Bayern zutiefst religiös geprägt, getragen vornehmlich von den geistlichen Fürsten sowie von den Stiften und Klöstern.

Sicherlich erreichte die barocke Kirchenbaukunst Bayerns mit den Brüdern Cosmas Damian (1686 bis 1739) und Egid Quirin Asam (1692 bis 1750) den Höhepunkt. In ihrer Hauskapelle zum Hl. Johann Nepomuk in München, Sendlinger Straße 62, sieht man eines der vornehmsten Beispiele.

Egid Quirin Asam wollte ursprünglich in seinem eigenen Haus in der Sendlinger Straße eine kleine Hauskapelle einrichten. Dieser erste Plan fand nicht die Zustimmung der Obrigkeit.

So wurde nördlich angrenzend an das Asamhaus ab 1733 das Vorhaben Egids viel größer, aber nach wie vor aus dem eigenen Vermögen verwirklicht. Grundsteinlegung war am 15. Mai 1733. Kirchweih und erste Heilige Messe fanden am 24. Dezember 1734 statt. Cosmas Damian Asam schuf 1735 die Fresken am Gewölbe und an den beiden Seiten über der Empore.

Die Außenfassade setzt sich prachtvoll von der Straßenfront ab: zwei äußere Pilaster tragen das reich gegliederte obere Giebelwerk und bilden konkav nach innen gedreht den Rahmen für die gesamte Fassade. Innerhalb wölbt sich in einer Gegenbewegung nach außen die eigentliche doppelgeschossige Portalzone. Sowohl das Portal im Erdgeschoss als auch entsprechend das große Fenster im Obergeschoss werden von Säulen und Pfeilern umgeben und giebelförmig abgeschlossen.

Über dem Portalgiebel erhebt sich die Statue des knienden Stadtpatrons Nepomuk mit assistierenden Engeln, im Giebel darüber die Symbole der drei göttlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe.

Die Felsen an beiden Seiten des Portals verweisen auf entsprechende römische Vorbilder.

Die Abmessungen des Innenraums sind ungewöhnlich: Gesamtlänge 28 m, Breite 8,80 m und Höhe 18 m. Unter dem mittleren Teil der Kirche, zwischen den Seitenaltären und den Beichtstühlen, befindet sich die Gruft, die für die Grablege Egid Quirin Asams vorgesehen war.

Das zunächst verwirrende Ineinander von Raumzonen, Formen und Farben entwickelt sich sinnvoll gegliedert vom Raum der Gläubigen in der Mitte der Kirche, dem die quer-ovale Vorhalle am Eingang vorgelagert ist, und der sich selbst wieder zum gleichfalls quer-ovalen Presbyterium hin öffnet. In acht Metern Höhe wird dieser Mittelraum von der umlaufenden Balustrade begrenzt, wobei die Girlanden mit den Engeln den Abschluss dieses düsteren, in dunklen Farben gehaltenen Bereichs unterstreichen.

Darüber finden sich dagegen in Gemälden und Wandverkleidungen helle Farben. Dazu kommen noch die großen Fenster in diesem Obergeschoss. Dieses Balustradengeschoss wird nach oben gegenüber dem Gewölbe mit kräftigem Gebälk abgeschlossen.

Zur Altarseite erhebt sich über dem Presbyterium wie ein erweiterter Tabernakel ein Säulengeviert, das oben mit der Darstellung des Gnadenstuhls und den umgebenden Cherubim, einem Meisterwerk von Edig Quirin Asam, abschließt.

Nach vorne und nach hinten geben die Säulen den Blick auf die Außenwände frei. Über dem Kranzgesims wölbt sich in ungeteilter Fläche das Deckenfresko, das das Leben, den Tod und die Verherrlichung des Hl. Johann Nepomuk darstellt.

Diesen architektonischen Gegebenheiten entsprechend finden sich von unten nach oben eine Steigerung des Lichtes, eine Ausweitung des Raumes und schließlich eine Steigerung der Symbolaussage, die von den Asamgräbern in der Gruft über die Gräber der heiligen Märtyrer im Erdgeschoss (mit Reliquien des Hl. Johann Nepomuk über dem Hochaltar und Reliquien des Hl. Viktor im Seitenaltar) in das himmlische Jerusalem mit der Gottesmutter und dem Hl. Johann Nepomuk in der Mitte des Chorerkers und den Hl. Johannes den Täufer und Johannes Evangelist seitlich in den Nischen bis hin zur Darstellung der Dreifaltigkeit als Abschluss dieser Bewegung reicht.

Das göttliche Geschehen ist hier gleich einem heiligen Theater, einem "Theatrum sacrum", erlebbar. Gleich einem Menschen der Barockzeit kann man heute noch beim Betreten der Asamkirche einen Blick in die jenseitige Herrlichkeit wagen, die in das Diesseits der Sendlinger Straße herein strahlt.

Die Asamkirche ist heute eine Nebenkirche der ältesten Stadtpfarrei Münchens, St. Peter. An Werktagen wird um 17.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen um 9.00 Uhr und um 10.30 Uhr eine heilige Messe gefeiert.


Asamkirche
München (Altstadt)
Sendlinger Straße

Die U3, U6 Sendlinger Tor, ebenso die U-Bahn Linien 1 und 7. Haltestellen der Straßenbahnlinien 15 ,18 ,20 ,25
Alle S-Bahnen Marienplatz sowie U3/6 Marienplatz

Per Taxi
Ein Taxistand befindet sich direkt am Sendlinger Tor

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