Die weltberühmten Passionsspiele werden nur alle zehn Jahre aufgeführt – das nächste Mal 2010. Doch drei Jahre vor den nächsten Passionsspielen wird Christian Stückl, in diesem Sommer mit rund 500 Darstellern und Musikern aus Oberammergau - auf der großen Freilichtbühne des Oberammergauer Passionstheaters - das biblische Schauspiel Jeremias von Stefan Zweig inszenieren.

Die Geschichte des Propheten Jeremias

Jerusalem und sein König Zedekia verbünden sich gemeinsam mit Ägypten gegen Nebukadnezar, den König von Babylon. Wie in einem Rausch zieht Israel in den Krieg. Eitelkeit, Rachsucht und ein unglaublicher Siegestaumel treibt sie. Nur einer schreit laut auf gegen diesen grausamen Krieg: Jeremias. Doch in Jerusalem schenkt ihm niemand Glauben. Vielmehr wird er der Gotteslästerung bezichtigt, als Verräter verfolgt und gefangen genommen. Doch der willensstarke Jeremias hält an seiner Mission fest und gibt dafür alles auf: seine Familie und seine Freunde. Mit unglaublicher Konsequenz kämpft er einen aussichtslosen Kampf gegen Unvernunft, Kriegstreiberei, Blindheit und den Glauben an einen gottgewollten Krieg. Doch niemand hört auf ihn und Jerusalem geht in Flammen auf.

Christian Stückl inszeniert Jeremias

Christian Stückl, Passionsspielleiter der beiden letzten Passionsspiele, Regisseur des Jedermann in Salzburg und der FIFA WM-Eröffnungsfeier 2006 in München. Er ist derzeit Intendant des Münchner Volkstheaters und führt dieses Jahr die jahrhundertalte Tradition der „Kreuzschule“ weiter, zwischen den Passionsspieljahren biblische Gestalten auf die Bühne zu bringen.

Stefan Zweig und das Drama Jeremias

Stefan Zweig wurde am 28.11.1881 in Wien geboren und hatte ein stets ambivalentes Verhältnis zum Judentum. Bereits vor der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland führte sein Drama Jeremias, das 1918 in Zürich uraufgeführt wird, zu einer tieferen Beschäftigung mit seiner Religion. Die Tragödie schrieb er kurz nach seiner Militärerfahrung während des 1. Weltkriegs und ist eine Parabel über Hochmut, Kriegseuphorie und -jammer nach eingetretener Katastrophe. Das Drama zeigt die pazifistische Einstellung des Autors, ist jedoch nicht primär pazifistisch orientiert, sondern stellt „die seelische Superiorität des Besiegten" dar. Das heißt er will beschreiben, „dass derjenige, der als der Schwache, der Ängstliche in der Zeit der Begeisterung verachtet wird, in der Stunde der Niederlage sich meist als der einzige erweist, der sie nicht nur erträgt, sondern sie bemeistert."

Oberammergau
„Dieses Dorf lebt vom Theaterspielen. Und: dieses Dorf lebt fürs Theaterspielen. Die urgewaltige Theaterleidenschaft der Oberammergauer dürfte weit und breit einmalig sein. Sie ist nur durch das Zusammenwirken von Aufführungsort, kollektiver Begeisterung und uralter Tradition zu erklären." Deutschlandradio Kultur

Termine Jeremias

• Fr. 15. Premiere 20.00 Uhr
• Sa. 16. Juni 2007, 20.00 Uhr
• Sa. 23. / So. 24. Juni 2007, 20.00 Uhr
• Fr. 29. / Sa. 30. Juni 2007, 20.00 Uhr
• Fr. 6. / Sa. 7. Juli 2007, 20.00 Uhr

Preise

Platz 1-4: 49 € / 39 € / 29 € / 19 €

Ermäßigungen:  

• Gruppen 10% auf den jeweiligen Kartenpreis
• Schüler, Studenten 25% auf den jeweiligen Kartenpreis

Tickets und Arrangements

Verkehrs- und Reisebüro Gemeinde Oberammergau oHG Mitgesellschafter DER
Eugen-Papst-Straße 9a
82487 Oberammergau
Kartentelefon  08822 / 92 31 58
Faxbestellung  08822 / 92 31 90
E-Mail  tourist-info@oberammergau.de

Passionstheater

Jeremias findet unter freiem Himmel im Passionstheater, Othmar-Weis-Straße, statt. Die Zuschauer sitzen geschützt unter dem Dach des Passionstheaters.

Weitere Informationen auf den Websites:

• www.passionstheater.de
• www.oberammergau.de

- 21.+22.07.2007 Matthäus-Passion von J. S. Bach im Passionstheater Oberammergau. Ballettfassung von John Neumeier / Hamburg Ballett (mehr)
- Die Vorstellungen des „Jeremias“ und der „Matthäus-Passion“ im Passionstheater Oberammergau sind Benefizveranstaltungen zugunsten des Prana-Hilfsprojekt (mehr)