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Passionsspiele Oberammergau 2010 - das Bühnenbild
Seit 1930 bestimmen die steinernen Wände des Passionsspielbühnenhauses mit ihrer blockhaften Bauweise den etwas monumental und kalt wirkenden Charakter der Bühne.

Bei den Passionsspielen 2010 werden die breite Vor- und die Seitenbühnen, also der Freilichtteil der Oberammergauer Passionsspielbühne, intimer und kunstvoller erscheinen.

Der Boden des Proszeniums, der bisher aus großen quadratischen Steinplatten bestand, wurde mit einem Estrich versehen und als homogene blaue Fläche gestaltet. Die bisher kahlen Wände der Seitengassen erinnern - jetzt ausgestattet mit Olivenbäumen - an die Stadtmauern Jerusalems.

Die gesamte 70 Meter breite Bühne ist als ein einziger großer Ort aufgefasst, der sich durch die Bühnenbilder in der Mittelbühne nicht grundsätzlich verändert..

Spielszenen

Bei den Spielszenen sind die Bilder der Mittelbühne als Erweiterungen der bestehenden Architektur gestaltet. Mehrfach variieren sie den Blickwinkel auf den Tempel Jerusalems. Wie der Boden und die Rückwände der Seitenhäuser und der Gassen sind alle Bilder der Mittelbühne bei den Spielszenen in Blau gehalten.

Die gesamte Bühnenfläche wird dadurch noch mehr zusammengezogen und zu einem einzigen Ort. Durch diese Vorgehensweise wird Illustration vermieden und eine der Bühne entsprechende großzügige Raumwirkung erzielt.

Die Verortung des Geschehens wird jetzt vor allem durch das Spiel erzeugt. So muss z. B. Pilatus nicht mehr nur wie bisher vor der linken Seitenbühne, dem so genannten Pilatus-Haus, agieren, sondern kann den gesamten Platz bespielen. Die Bühne kann jetzt großzügiger und variabler bespielt werden, weil sie insgesamt als öffentlicher Platz in Jerusalem definiert ist.

Lebende Bilder

Während die Spielszenen die letzten fünf Tage im Leben von Jesus Christus erzählen, werden davor und dazwischen Lebende Bilder gezeigt, Tableaux vivants, die neben einem Vorspiel 12 dem Passionsgeschehen analoge Szenen aus dem Alten Testament präsentieren. In der neuen Gestaltung erscheinen sie in starker Farbigkeit, die gegen die monochrome Farbgebung der Spielszenen steht.

2010 werden die Tableaux vivants die Szenen des Alten Testaments nicht historisch realistisch im Moment des Geschehens zeigen. In vielen Bildern wird eine jenseitige Welt angedeutet, eine überirdische Gegenwelt, so dass das Geschehen bereits in der Bilddarstellung in einer gläubigen Perspektive erscheint.

Diese sozusagen nachösterliche Sichtweise steht in Relation zu einer Darstellung im Sinne der Ikonenmalerei. Um die gewünschte Ikonenhaftigkeit zu erreichen, habe ich verschiedene Gestaltungsmittel entwickelt und mich von italienischen Renaissancemalern wie Giotto oder Fra Angelico beeinflussen lassen.

Beispiele: Das brennende Haus in Ijob wird in Modellgröße gezeigt und erscheint in Spielzeuggröße vor dem schwarzen Engel. Hierdurch entsteht eine symbolhafte Wirkung, und es wird so auf übergeordnete Zusammenhänge des Geschehens verwiesen. Handlungsebenen werden verschränkt.

So sind der Apfelbaum oder die Schlange bei dem Vorspiel „Vertreibung aus dem Paradies“ nicht Teil einer Landschaftsszenerie, sondern erscheinen als eine Art „Reliquien“, die von Engeln gehalten werden. Die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies wird auf diese Weise zum Paradigma für die unerlöste Menschheit, die Öffnung zum Paradies zur Wunde der Welt.

Diese „Andachtsbilder“ sollen nicht den Text illustrieren, sondern sie stehen für sich selbst und erzeugen assoziative Welten. Der runde Wolkenhimmel zum Beispiel im „Goldenen Kalb“ zerteilt die Welt und setzt die göttliche Ebene gegen das irdische Geschehen.

„Kain und Abel“ erzählt ebenfalls von der Spaltung der Welt. Die Öffnung im Hintergrund ist die ins Bild gesetzte Schleuse zum verlorenen Paradies.

Das runde Loch im Hintergrund ist ein wiederkehrendes Motiv. Bei „Moses vor dem Pharao“ ist es die Öffnung zum „Gelobten Land“.

Formal gesehen sind all diese Bilder kreisförmig um das „göttliche Zentrum“ angeordnet. Die Oberflächen der Bilder eröffnen assoziative Welten, die vom unbekannten Inneren erzählen. Das jüdische Volk steht in diesen Bildern exemplarisch für die Menschheit im Spannungsfeld zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Lebensener- gien und Todesenergien.

Stefan Hageneier Kostüm- und Bühnenbildner

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