Bauoberrat Florian Hochstätter, Leiter des Sachgebietes Gestaltung öffentlicher Raum in der Hauptabteilung Hochbau des Münchner Baureferats, informierte am 30.08.2011 die Presse auf der Baustelle über die Sanierung des Brunnens im Tramrondell am Sendlinger-Tor-Platz.

Vor 125 Jahren feierte München den Beginn der Wasserversorgung aus dem Mangfalltal mit einer großen Fontäne aus dem Brunnen am Sendlinger Torplatz. Den Krieg überstand der Brunnen recht gut, aber nicht die Buddelei beim U-Bahnbau zur Olympiade 1972.

Die mittlerweile 39 Jahre alte Brunnenanlage am Sendlinger-Tor-Platz, ein Werk des Bildhauers Heiner Schumann, wird seit Mai 2011 umfangreich saniert.

Video: Baustelle Sendlinger Tor Brunnen am 30.08.2011

Bis zur geplanten Wiederinbetriebnahme im Frühjahr 2012 wird die Abdichtung der Brunnenstube und größtenteils die altersbedingt marode Brunnentechnik erneuert, damit die Fontänen ihre ursprüngliche Höhe von 3,5 Metern wieder erreichen.

Durch zunehmende Verkalkung war die einst so stolze Fontäne zum Schluß auf maximal 70 cm geschrumpft, und dann 2009 endgültig abgestellt worden.

Mit einem Durchmesser von 18,60 Meter und einer Fläche von 320 Quadratmetern ist der Brunnen am Sendlinger Tor Platz vom Umfang her einer der größen Brunnen der Stadt.

Im Mai 2011 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten. Da die Abdichtung der Brunnenstube nicht mehr intakt war, drang Oberfläche in die unter dem Brunnen liegende Brunnenstube mit der Technik ein. Für die Sanierung der Abdichtung wurde die gesamte Modellierung der Brunnenoberfläche abgetragen. Nachdem diese Abdichtungsarbeiten nun abgeschlossen sind, wird aktuell die Oberfläche rekonstruiert.

Der Beckenboden wird dann wieder hügelig mit Großsteinplasternmodelliert. Um Kreis angeordnet springen dann fünf Fontänen um eine sechste in der Mitte. In den Mulden zwischen den Hügeln sind fünf weitere Qualler wie Wassertupfen angeordnet.

Damit die Fontänen ihre ursprüngliche Höhe von 3,50 Metern wieder erreicht, wird gleichzeitig die altersbedingt verkalkte und korrodierte Brunnentechnik - Grundleitungen, Verrohrungen und Pumpen - ausgetauscht und die Steuerungstechnik modernisiert. Mit etwas Ascorbinsäure in der Wasseraufbereitung des regelmäßig umgewälzten Wassers soll künftig einer Verkalkung vorgebeugt werden.

Damit die wartenden Passagiere der nebenan gelegenen Trambahnstation nicht nass werden bei Wind, der in ihre Richtung weht, wird ein Sensor, zwischen Tram und Brunnen angebracht, gegebenenfalls der Fontäne schnell die Höhe nehmen.

Der Beckenrand des Brunnens geht nahtlos in die anschließenden gepflasterten Platzflächen über. Die Möglichkeit der unmittelbaren Berührung mit dem Element Wasser ist so gegeben und wird speziell von Kindern begeistert angenommen.

Die Wiederinbetriebnahme ist für rechtzeitig zu Oastern 2012 vorgesehen. Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf zirka 700.000 Euro. Davon werden 200.000 Euro mit Mitteln des Kulturbaufonds gefördert.

Der Verwaltungsausschuss des Kulturbaufonds empfahlen einstimmig diese Förderung, damit der Sendlinger-Tor-Platz in seiner identitätsstiftenden und städtebaulich prägenden Funktion wieder hergestellt werden kann.

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