Heile Welt? Noch ahnen Karoline (Christina Hecke) und Kasimir (Golo Euler) nicht, zu welchem Beziehungsdrama sich ihr gemeinsamer Tag auf dem Münchner Oktoberfest entwickeln wird

Musikproduzent Rauch (Max Tidof, li.) und Speer (Arnfried Lerche, re.) in der Theaterverfilmung "Kasimir & Karoline"

Bildrechte: ZDF / © Ben von Grafenstein

Nach seiner fulminanten Premiere im Rahmen der Reihe „Neue Deutsche Kinofilme“ auf dem „Filmfest München“ und dem „Förderpreis Deutscher Film“ für Hauptdarsteller Golo Euler präsentiert das Gabriel Filmtheater München den Theaterfilm KASIMIR UND KAROLINE von Regisseur Ben von Grafenstein vor dem Oktoberfest ab dem 8. September 2011 exklusiv in HD-Qualität auf der großen Kinoleinwand.

Ödön von Horváths Stück "Kasimir und Karoline" spielt ursprünglich in der Zeit nach der Weltwirtschaftskrise von 1929, in der Rummelplatzatmosphäre des Münchner Oktoberfests, in scharfem Kontrast zu den trostlosen Verhältnissen und dem Auseinanderbrechen der Milieus. Die "fetten Jahre" sind auch heute wieder einmal vorbei. Der Theaterfilm in der Regie von Ben von Grafenstein nähert sich diesem Umstand weder thesenhaft, noch larmoyant: Drehbuchautor Michael Klette hat für die zeitgenössische Verfilmung Horváths Vorlage radikalisiert: In der Art, wie die Protagonisten reden, wie sie handeln und wie sie scheitern. Es sind junge Leute von heute - im Oktober 2010 auf der Wiesn.

In der Versuchsanordnung des Stücks und des Films werden die Protagonisten auf dem quirligen Rummelplatz des größten deutschen Volksfestes aufeinander los und aneinander vorbei preschen. Der Schauwert, die Stimmung, aber auch die Absurditäten der Wiesn werden zum realen Spielort. So wenig wie Horváths Stück ein Psychogramm des Soziotops "Oktoberfest" war, so wenig ist dies der Film.

Der Theaterfilm zeichnet das Porträt einer Generation, die oft nur reagiert, anstatt zu handeln.

Einer Generation, die ohne materielle Not - aber auch ohne feste Werte - aufgewachsen ist, und bei der die allgemeine Krise brutal aufs Private durchschlägt. Das Massenphänomen Arbeitslosigkeit mutiert zur realen Horrorvision vom sozialen Abstieg, zum Untergang. Angst geht um unter den Konsumorientierten.

Am 7.08.2011 bereits gibt es eine Premiere mit vielen Gästen aus Cast und Crew sowie den am Entstehen des Films beteiligten Festwirten, Schaustellern und Standlbetreibern der Wiesn, anschließend gibt es bei einem bayerischen Empfang mit Bier vom Faß.

KASIMIR UND KAROLINE ist eine Produktion von Schiwago Film (Produzent Martin Lehwald) im Auftrag von ZDFkultur [ZDFtheaterkanal] (Redaktion: Wolfgang Bergmann, Meike Klingenberg) in Zusammenarbeit mit ARTE Deutschland. Regie führt Ben von Grafenstein, das Buch schrieb Michael Klette, die Hauptrollen spielen Golo Euler und Christina Hecke. In weiteren Rollen sind unter anderem Robert Gwisdek, Esther Kuhn und Max Tidof zu sehen.

Kinostart: 08.09.2011

Ausstrahlungstermin auf ARTE TV vormerken: Ganz passend, kurz nach dem Start des Oktoberfestes am 19.09.2011 um 22:00 Uhr auf ARTE.