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Nothing Personal - Ein Film von Urszula Antoniak“ Kinostart der Beziehungsgeschichte: 08.04.2010
Interview mit Regisseurin Urszula Antoniak

Lotte Verbeek (© Copyright Rinkel Film & TV Johnny Savage)
Lotte Verbeek
Regisseurin Ursula Antoniak (© Copyright MFA+ FilmDistribution e.K.)
Regisseurin Ursula Antoniak



© Copyright MFA+ FilmDistribution e.K. (1), © Copyright Rinkel Film & TV Johnny Savage (1)

Alltag und trampt nach Irland. Dort trifft sie den älteren Intellektuellen Martin (Stephen Rea, „Crying Game“), der allein auf einer kleinen Halbinsel in Connemara lebt. Die Beiden gehen eine Zweckgemeinschaft ein: Arbeit gegen Essen.

Einzige Bedingung: Kein persönlicher Kontakt. Doch Anne und Martin werden neugierig aufeinander. In der traumhaften westirischen Landschaft entwickelt sich eine ganz eigene Liebesgeschichte.

Mit Nothing Personal legt die holländisch-polnische Regisseurin Urszula Antoniak ein poetisches und eindringliches Filmdebüt vor.

Der Film sorgte bereits europaweit für großes Aufsehen und wurde auf mehreren Festivals mit Preisen überhäuft, u.a. sechs Auszeichnungen auf dem Film Festival Locarno (Best Actress: Lotte Verbeek, Best First Feature, First Prize of the Youth Jury, Fipresci Prize, Cicae Award, Special Mention Ecumenical Jury), vier Auszeichnungen auf dem Niederländischen Film Festival in Utrecht (Best Film, Best Director, Best Sound Design: Jan Scherma, Best Photography: Daniel Bouquet), den Silver Giraldillo Award auf dem 6. Europäischen Filmfestival in Sevilla und auf den Hofer Filmtagen 2009 war Nothing Personal der absolute Publikumsliebling.

Lotte Verbeek zählt zu den zehn „European Shooting Star 2010“, die von einer internationalen Jury ausgewählt und auf der diesjährigen Berlinale präsentiert werden.


Nothing Personal – Urszula Antoniak im Interview

Einsamkeit – in der Hektik unserer Zeit kaum vorstellbar. Die Regisseurin Urszula Antoniak hat sich dieses Themas angenommen. In ihrem Erstlingswerk „Nothing Personal“ erzählt sie von einer jungen Frau die alles hinter sich lässt um in der Einsamkeit Irlands sich selber zu finden. Urszula Antoniaks Film sorgte schon vor dem offiziellen Start in den Kinos für Furore. In Locarno wurde „Nothing Personal“ bei dem 62. Filmfestival mehrfach ausgezeichnet, beim Niederländischen Film Festival in Utrecht wurde die ambitionierte Filmemacherin selber als beste Regisseurin ausgezeichnet und ihre Hauptdarstellerin Lotte Verbeek wurde auf der 60. Berlinale als „European Shootingstar“ gefeiert.

Die junge Regisseurin ist trotz des unerwartenden Erfolges bescheiden geblieben. Erfrischend offen erzählt sie im Interview über die Hintergründe des Films und warum sie sich eines so schwierigen Themas angenommen hat.

Sie schicken eine junge Frau nur mit dem Nötigsten auf die Reise, wie kamen Sie auf die Idee zu diesem Thema?

U.A. Wissen Sie, ich selber habe eine ähnliche Reise hinter mir. Damals bin ich aus Polen in die Niederlande gekommen. Ähnlich wie die junge Frau in meinem Film habe ich alles hinter mir gelassen und bin mit wenigen Habseligkeiten in ein fremdes Land gezogen. Ich kannte die Sprache nicht, hatte keine Freunde und erlebte eine vollkommen andere Kultur. In gewisser Weise kann die Einsamkeit, die ich in den ersten Monaten verspürt habe durchaus mit dem Vergleichen, was meine Figur in Irland erlebt. 

Wie haben Sie die erste Zeit in Ihrer neuen Heimat erlebt?

U.A. Während der ersten Phase fühlte ich mich wie schon erwähnt sehr einsam. Ich habe versucht mich zu beschäftigen, damit dieses Gefühl mich nicht zu stark beeinträchtigt. (Urszula Antoniak lacht) Vor allem musste ich mich mit der Sprache beschäftigen. Mir ist es immer leicht gefallen andere Sprachen zu sprechen und zu lernen, aber Niederländisch ist etwas vollkommen anderes, viel weicher als zum Beispiel Polnisch oder Russisch. Momentan lerne ich übrigens Deutsch, auch wenn es nicht leicht ist.

In Ihrem Film sprechen die Schauspieler teilweise Niederländisch, ist das ein Bezug zu Ihrer eigenen Geschichte?

U. A. Ja, ich habe diese Sprache absichtlich gewählt. Die junge Frau stammt aus den Niederlanden und dadurch, dass Martin mit ihr Niederländisch spricht soll gezeigt werden, das er sich für sie und ihre Geschichte interessiert. Aufgrund der Vereinbarung nicht über private Dinge zu sprechen ist die Sprache eine Annäherung, die Martin bewusst wählt.

Wie viel steckt von Ihnen selber in der Rolle der Anne?

U. A. Nicht sehr viel. Es gibt sicherlich ein paar Parallelen, aber ich würde niemals solche Deals abschließen, wie Anne es gemacht hat. Zu jemanden freundlich zu sein, nur um Essen zu bekommen kommt für mich nicht in Frage. Eine gewisse Sicherheit möchte ich in meinem Leben haben und Nahrung gehört zu den elementaren Dingen auf die ich nicht bewusst verzichten kann. Im Grunde ist der Deal zwischen Anne und Martin die Basis ihrer Kommunikation. Ähnlich wie in einem Restaurant – ein Kellner bringt mir Essen und arbeitet für mich um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Ich finde es sehr hart für Anne auf dieser Stufe Zugang zu menschlicher Nähe zu haben. Aber jeder Mensch braucht diese Sicherheit mit anderen kommunizieren zu können. Aus dieser Basis entwickelt sich im Laufe der Zeit eine Verbindung, die auf einer höheren Ebene weitergeführt wird.

Anne ist sehr verletzt worden, so wütend, dass sie keinerlei Nähe mehr erträgt.

U. A. Haben Sie es so gesehen? (Urszula Antoniak lächelt verschmitzt)  Ich habe die Situation, aus der Anne nach Irland in die Einsamkeit geflohen ist bewusst offen gelassen.  Über ihre Vergangenheit wird geschwiegen. Jeder der den Film sieht soll die Möglichkeit haben sich zu überlegen aus welchem Antrieb Anne sich auf den Weg gemacht hat. Der Ring, den sie an der rechten Hand trägt symbolisiert für Europäer, dass sie verheiratet ist oder war. In Polen verhält es sich so, dass ein Ring an der rechten Hand bedeutet, dass der Träger verlobt ist.

Haben Sie Irland bewusst gewählt?

U. A. Ja, die unberührte, weite und auch raue Landschaft reflektiert die Gefühle, die Anne hat.  Für sie ist dieses Land ein Spiegelbild ihrer Seele und sie spürt instinktiv, dass sie dort ihren Frieden finden kann.  Spanien zum Beispiel wäre als Drehort nie in Frage gekommen. Das ganze Land symbolisiert Sonne, Wärme und Lebensfreude. Irland war genau richtig. Das Wetter hat ganz hervorragend mitgespielt dadurch konnte ich die Atmosphäre der Einsamkeit sehr gut wiedergeben.

Anne und Martin kommen sich in dem Film immer näher und symbolisieren zum Ende hin eine (fast) perfekte Partnerschaft....

U. A.  Sie haben eine wunderbare, allerdings auch komplizierte Beziehung. Anne wirft Martin mehrmals vor, dass sie im Gegensatz zu ihm gehen kann, weil er alt ist. Er sagt in dem Film mehrmals „Genie weiß wann er gehen muss...“ Martin denkt weiter und überlegt wie die Beziehung in 20 Jahren aussehen könnte. Er lässt Anne am Ende bewusst alleine, damit sie stark werden kann. Für uns Menschen ist es ein Albtraum alleine gelassen zu werden.

Nach Martins Tod legt Anne sich zu ihm, war es schwer für Sie diese Szene zu drehen?

U. A. Nein, Anne hat alle Möglichkeiten Abschied zu nehmen und sich mit der Situation auseinander zu setzen wieder alleine zu sein. Nach der bewusst gewählten Einsamkeit zwingt sie jemand sich ungewollt damit auseinander zu setzen. Es ist wie eine Liebesszene, wenn auch ein wenig abstrakt. Nach dem Abschied ist Martin für Anne nur ein Objekt. Es ist eine Metapher. Wenn es möglich ist mit einer Sache abzuschließen, kann es losgelassen werden und der Blickwinkel verändert sich. Das möchte ich den Menschen nahe bringen, die den Film sehen.

Ich danke Ihnen für dieses Gespräch und wünsche Ihnen viel Erfolg zum Kinostart.

(Interview: Tanja Lugert)

Der Film startet am 10.04.2010 in den Münchner Kinos im Verleih der MFA

Internet:; nothingpersonalthemovie.com

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