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Bayerischer Filmpreis 2015 - Verleihung im Prinzregententheater am 15.01.2016. Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für die Produzentin Molly von Fürstenberg |
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beste Nachwuchsdarsteller: das Schüler-Ensemble des Films ,Fack ju Göhte 2‘ Elias M'Barek, Karoline Herfurth Publikumspreis für Til Schweiger Uschi Glas Barbara Osthoff im Gepräch mit Molly von Fürstenberg, die mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet wurde Komponist Martin Böttcher Rosalie Thomass (Beste Darstellerin) mit Sunnyi Melles, die ihre Laudatio gehalten hatte Danielle Waldleitner Peter Rappenglück, Katharia Botzenhart Barbara Meyer |
Bei einer feierlichen Fernsehgala vor zahlreichen Filmschaffenden aus Bayern und Deutschland wurden am 165.012016 im Münchner Prinzregententheater von Bayerns stellvertretender Ministerpräsidentin und Medienministerin Ilse Aigner die 37. Bayerischen Filmpreise verliehen. Aigner: „Der deutsche Film ist großartig! Die ausgezeichneten Filme wecken nach dem Rekordjahr 2015 große Erwartungen für das Kinojahr 2016. Ich gratuliere allen Preisträgern und danke den Filmemachern für die schönen Stunden, die sie uns mit Ihren spannenden, unterhaltsamen, lustigen, mitreißenden, aber auch nachdenklichen Filmen bescheren.“
Fotogalerie Roter Teppich Bayerischer Filmpreis 2015 am 12.01.2016, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, (©Fotos: Martin Schmitz)
In diesem Jahr geht der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten an die Filmproduzentin Molly von Fürstenberg in Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen für den bayerischen und deutschen Film. Bayerns Medienministerin Aigner: „Mit Molly von Fürstenberg ehren wir heute eine große deutsche Filmproduzentin. Wir verdanken ihr Kinoerfolge mit starken Charakteren. Mit Wagemut und einem Gespür für interessante Stoffe und besondere Talente trägt sie seit 40 Jahren ganz wesentlich zum künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg des bayerischen und deutschen Films bei und hat dabei stets sehr hohe Maßstäbe gesetzt.“ Kerstin "Molly" Dobbertin von Fürstenberg zählt zu den herausragenden Produzentenpersönlichkeiten des deutschen Films. Geprägt von dem legendären Rainer Werner Fassbinder im Ensemble des Münchner Antitheaters wurde aus der 1942 geborenen Schauspielerin Kerstin Dobbertin, die für Fassbinder und Hans Noever in den 70er Jahren vor der Kamera stand, eine junge selbstbewusste Produzentin mit der Vision, künstlerischen Anspruch und Popularität zu verbinden. Gemeinsam mit Denyse Noever und Elvira Senft gründete sie in München eine Produktionsfirma, die Olga Film, in der Frauen das Sagen hatten. Von Doris Dörries "Männer" über Sönke Wortmanns "Kleine Haie" bis zu "Der bewegte Mann" war Molly von Fürstenberg maßgeblich am Erfolg des Neuen Deutschen Kinos der 90er Jahre beteiligt. So wie sie in den 70er Jahren Teil des filmischen Aufbruchs war, so gelang es ihr als Produzentin das Filmgeschäft in Deutschland weiter zu professionalisieren. Mit ihren Filmen half sie, ein deutsches Starsystem neu zu etablieren: Jürgen Vogel, Thomas Heinze, Karoline Herfurth, Diana Amft, Heiner Lauterbach, Uwe Ochsenknecht, Joachim Król - ohne die Filme der Olga Film, die kontinuierliche Arbeit des Produzententeams Molly von Fürstenberg, Harry Kügler und Viola Jäger, wäre das deutsche Kino um manchen Kassenerfolg und Star ärmer, die deutsche Unterhaltungskomödie gleichsam undenkbar. Mit "Kirschblüten - Hanami", dem Film von Doris Dörrie und einem überragenden Elmar Wepper in der Hauptrolle, zeigte Molly von Fürstenberg, dass sie ihre Neugier niemals verloren hat. Hier hat sie mit geringem Produktionsaufwand großes Kino gemacht und ist mit Doris Dörrie neue Wege gegangen. Dafür erhielt sie 2007 bereits zum zweiten Mal zusammen mit Harry Kügler den Produzentenpreis des Bayerischen Filmpreises. Der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ging in den letzten Jahren unter anderem an Joseph Vilsmaier, Hannelore Elsner, Wim Wenders, Armin Mueller-Stahl, Margarethe von Trotta und Gernot Roll. Der Produzentenpreis geht mit 200.000 Euro an Benjamin Herrmann von Majestic Filmproduktion und Christian Becker von Rat Pack Filmproduktion für die Produktion des Films ,Colonia Dignidad Es gibt kein Zurück‘. In diesem atemberaubenden Thriller, herausragend besetzt mit Emma Watson und Daniel Brühl, wird die Verstrickung der unheilvollen und menschenverachtenden Sekte Colonia Dignidad mit der chilenischen Militärdiktatur für ein breites Kinopublikum thematisiert und sichtbar gemacht. Mit beeindruckenden Bildern bietet ,Colonia Dignidad‘ nicht nur eine spannende und mitreißende Story, sondern setzt gleichzeitig ein Mahnmal gegen totalitäre Systeme, gegen sexuellen Missbrauch und gegen die ideologische, pseudoreligiöse Infiltrierung und Unterdrückung nicht nur junger Menschen. Ein starker Film, der gerade in Zeiten vorgeblich glaubensbegründeter Gewalttaten nicht nur unterhält, sondern betroffen macht und zum Nachdenken anregt. Der Regiepreis (dotiert mit 10.000 Euro) geht an Kai Wessel für seinen Film ,Nebel im August‘. Das sorgfältig recherchierte Drehbuch erzählt die wahre Geschichte des 13-jährigen Ernst Lossa, der Heimkindern half und sich gegen das menschenverachtende System wehrte. Die Regie und die von ihr geführten großartigen Darsteller machen ,Nebel im August‘ zu einem beeindruckenden Kinoerlebnis, das zu Herzen geht. So zerbrechlich Marie wirkt, man ahnt ihre Stärke. Ihr bei den Wechselbädern der Gefühle zwischen Enttäuschung, Wut, Hoffnung und Bemühen zusehen zu dürfen, berührt und vereinnahmt den Zuschauer. Man lässt sich gerne von diesem traurigen Clown mit auf die Reise nehmen, durch das verwüstete, karge Fukushima. r macht den ungeheuren äußeren und inneren Druck sichtbar, unter dem Fritz Bauer gestanden haben muss als Einzelkämpfer, der eine Nachkriegsgesellschaft gegen sich hatte, die immer noch durchsetzt war mit ehemaligen Nazis. Mit seiner einfühlsamen Darstellung bringt Burghart Klaußner diese Zeit einer jungen Generation nahe, in der oft nur eine vage Ahnung herrscht über das, was die Großeltern erlebten. Dabei beweist als er als Fritz Bauer künstlerischen Mut, mimische Leidenschaft und eine große Liebe zu den Menschen kurz jene Voraussetzungen, die ihn zu einem der besten deutschen Schauspieler machen. Der Film schildert die Ereignisse in Rostock-Lichtenhagen am 24. August 1992, als Brandsätze in ein Wohnheim mit Vietnamesen geworfen wurden. Rettungskräften wurde der Zugang verwehrt, während dreitausend Menschen zuschauten. Die beiden Drehbuchautoren erzählen aus mehreren Perspektiven die Stunden bis zu den Ausschreitungen. Wir sehen Opfer, Täter, Mitläufer und überforderte Politiker. Das handwerklich herausragende Drehbuch geht weit über eine historische Darstellung hinaus, es zeichnet ein Klima der Entmenschlichung in der sogenannten ,Mitte der Gesellschaft‘. Es erfasst mit großer Genauigkeit Verhaltensweisen und Stimmungen, vor allem auch in den fiktiven Szenen. Durch die präzise Montage verschiedener Handlungsstränge entsteht ein narrativer Raum, der die Zuschauer emotional in das Geschehen hineinzieht, sie aber auch zu einer nachdenkenden Betrachtungsweise animiert, wie das nur selten im Kino zu erleben ist. Im Jahr 2015 präsentiert sich Jo Heim mit zwei starken Arbeiten: ,Unfriend‘ in der schon wiederholt erfolgreichen Zusammenarbeit mit Simon Verhoeven und ,Ein letzter Tango‘, einer deutsch-argentinischen Koproduktion unter der Regie von German Kral. In beiden Filmen verzaubert er seine Zuschauer mit Bildern, die einen in einen Rausch versetzen können. Wenn man sich von der Photographie in ,Ein letzter Tango‘ gefangen nehmen lässt, überkommt einen das sofortige Gefühl, einen Tangokurs belegen zu müssen. Der Verdienst für so großartige Bilder in diesen beiden Filmen wird mit dem Bayerischen Filmpreis für beste Kamera angemessen gewürdigt. Vier Mal reist Schanze mit seinem Team nach Kolumbien, lebt zusammen mit den Dorfbewohnern und gewinnt deren Vertrauen. So entsteht ein Film, der in schön komponierten Bildern, ohne wertenden Kommentar, aber mit einer klaren Haltung dem Zuschauer vor Augen führt, welche Konsequenzen der Energiekonsum der westlichen Welt an anderer Stelle auslöst. Uisenma Borchu erzählt diese erotische Dreiecksbeziehung, in der sie selbst auch die Hauptrolle spielt, mit verblüffendem Selbstbewusstsein, Leichtigkeit und ohne jegliche Scham. Eine außerordentliche Leistung von einer starken jungen Regisseurin. Wir sind gespannt auf mehr! Doch Regisseur Alain Gsponer gelingt es, gemeinsam mit seiner Drehbuchautorin Petra Volpe und den Produzenten Uli Putz, Jakob Claussen, Reto Schaerli und Lukas Hobi, die vertraute Geschichte mit aktueller Vitalität neu zum Leben zu erwecken! Dabei nimmt der Film seine jungen Protagonisten ernst und erzählt - neben vielen humorvollen Momenten - auch von einem harten und entbehrungsreichen Leben in einer Zeit, in der die psychische Verletzbarkeit von Kindern noch kein Thema war. So ist ein berührender Familienfilm entstanden, der durch seine erzählerische Tiefe überzeugt und nicht zuletzt auch durch die bezaubernde Ausstrahlung seiner Hauptdarstellerin Anuk Steffen. Regisseur Özgür Yildirim nutzt das Jugendbuch der niederländischen Autorin Mirjam Mous, um die jungen Zuschauer mit einer real wirkenden, düsteren Zukunftsvision zu konfrontieren, in der die Freiheit der Menschen nichts gilt. Den Publikumspreis, der von den Zuschauern des Bayerischen Fernsehens und den Hörern von Bayern 3 ausgewählt wurde, erhielt Til Schweiger für seinen Film ,Honig im Kopf‘. Die Preisträger erhalten bei erstmaliger Auszeichnung als Preissymbol den ,Pierrot‘, bei weiteren Prämierungen eine andere Figur aus der ,Italienischen Komödie‘ nach Entwürfen von Franz-Anton Bustelli der Porzellanmanufaktur Nymphenburg sowie einen Geldbetrag. Mit einer Preissumme von insgesamt 296.000 Euro gehört der Bayerische Filmpreis zu den bedeutendsten Medienpreisen in Deutschland. Der Bayerische Filmpreis wurde 1979 zum ersten Mal vergeben. Er zählt zu den renommiertesten und bestdotierten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche. Die Fernseh-Gala wurde am Freitag, 15. Januar 2016, ab 19.00 Uhr live im Bayerischen Fernsehen übertragen und von 3sat am Montag, 18.01.2016, 22.25 Uhr, in einer Zusammenfassung ausgestrahlt. Mit auf dem eisigen roten Teppich Schauspieler Miroslav Nemec , Schauspielerin Rosalie Thomass, Elyas M'Barek, Uschi Glas mit Mann Dieter Hermann, Regisseurin Dories Dörrie, Veronika von Quast, Sunnyi Melles, Schauspielerin Lea von Acken (spielt die Hauptrolle in Das Tagebuch der Anne Frank, kam im Kleid von Kilian Kerner), Schauspieler Max von Thuln, Produzent Michael Waldleitner mit Frau Danielle Ballof-Waldleitner, Ex-Schauspielerin Birgit Bergen, Schauspielerin Katharina Botzenhart, Schauspielerin Jule Ronstedt, Schauspielerin Christiane Paul, Schauspieler Peter Rappenglück, Komponist Martin Böttcher, Schauspieler Horst Kummeth, Schauspielerin Karolien Herfurth, Schauspieler Floria David Fitz, Musiker Hans-Dieter Buchner (Haindling), Schauspielerin Senta Berger, Schauspielerin Michaela May, Regisserin Caroline Link, Schauspielerin Jutta Speidel, Schauspieler Timothy Peach, Barbara Meier, Natascha Grün, Helmut Markwort in Begleitung von Burda Chefredakteurin Patricia Riekel... Fotogalerie Roter Teppich Bayerischer Filmpreis 2015 am 12.01.2016, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, (©Fotos: Martin Schmitz)
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