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Bayerischer Filmpreis 2009 - die Preisträger 2009 und die Jurybegründungen
Uschi Glas auf dem roten Teppich zum Bayerischen Filmpreis 2010
Uschi Glas auf dem roten Teppich zum Bayerischen Filmpreis 2010

Wilson Gionzalez Ochsenknecht
Waris Dirie - Bestseller Autorin von "Wüstenblume" (Foto:MartiN Schmitz)
Waris Dirie - Bestseller Autorin von "Wüstenblume"

Barbara Sukowa

Senta Berger

Davorka
gleich 2 x räumte Michael "Bully" Herbig 2010 die Bayerischen Filmpreise ab (Foto: MartiN Schmitz)
gleich 2 x räumte Michael "Bully" Herbig 2010 die Bayerischen Filmpreise ab

Beste Darstellerin: Barbara Sukowa
Beste Musik: Konstantin Wecker (Foto: Martin Schmitz)
Beste Musik: Konstantin Wecker

Der Bayerische Filmpreis 2009 wurde am 15.01.2010 zum 31. Mal für hervorragende Leistungen im deutschen Filmschaffen vergeben, die Verleihung fand wieder im Prinzregententheater München statt.

Die Preisträger erhalten bei erstmaliger Auszeichnung als Preissymbol den "Pierrot", bei weiteren Prämierungen eine andere Figur aus der "Italienischen Komödie" nach Entwürfen von Franz-Anton Bustelli der Porzellanmanufaktur Nymphenburg sowie einen Geldbetrag.

Mit einer Preissumme von insgesamt 300.000 Euro gehört der Bayerische Filmpreis zu den bedeutendsten Medienpreisen in Deutschland.


Video: Impressionen Bayerischer Filmpreis 2010

Fotogalerie Roter Teppich am 15.01.2010 zum Bayerischen Filmpreis 2009, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, (©Fotos: Martin Schmitz)
Fotogalerie Preisträger und Gäste am 15.01.2010 zum Bayerischen Filmpreis 2009, Teil 1, 2, 3, 4, (©Fotos: Martin Schmitz)

Der Festakt wurde vom Bayerischen Fernsehen am Freitag, 15. Januar 2010, 19.00 Uhr, live übertragen.

Mit dabei zu Musik von A-HA im Prinzregententheater und zuvor auf dem roten Teppich zum Bayerischen Filmpreis 2009:

in weißen Schuhe zu dunkelm Anzug Matthias Schweighöfer, Schauspielerin Barbara Sukowa in Begleitung von Robert Longo, Schauspielerin Senta Bergen mit ihrem Ehemann, dem Regisseur Michael Verhoeven, Arthur Brauss, Doris Dörrie, Schauspieler Rufus Beck und seine Frau Yvonne, Waris Dirie - Bestseller Autorin von "Wüstenblume", Hannelore Elsner, Briuno Ganz, Steffen Kuchenreuther, Michaela May, Wilson Gonzalez Ochsenknecht mit seltsamer Frisur, Regisseur Marcus H. Rosenmüller, Davorka Tovilo, ausgestattet vom Modelabel "HEIRESS" mit einem goldenen, engen, tiefdekolletierten, bodenlangen Seidenabendkleid, extra aus Amsterdam eingeflogen Thekla Reuten (Darstellung "Waffenstillstand" www.theklareuten.com), Schauspieler Bruno Ganz, Schauspielerin Nadine Warmuth, Schauspielerin Christiane Paul, Musiker Konstantin Wecker und seine Frau Annik, Schauspieler André Eisermann, BR-Moderatorin Uschi Dämmrich von Luttiz, Ulrich Tukur, Joseph Vilsmeier samt Töchtern Teresa, Janina und Josefina, Schauspielerin Michaela May und ihr Mann Bernd Schadewald, Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags kam mit ihrer Tochter Sissi, u.v.a.m.

Ministerpräsident Seehofer: "Der Bayerische Filmpreis ist ein glanzvoller Höhepunkt für die Filmbranche in ganz Deutschland und ein echtes Highlight im Kalender der Film- und Medienstadt München. Ich freue mich darauf, bei der Verleihung unserer bayerischen Oscars für Top- Leistungen in Film und Kino dabei zu sein."

2010 ging der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten an den national und international renommierten Kameramann, Regisseur und Produzenten Joseph Vilsmaier.

Seehofer: "Mit Joseph Vilsmaier ehren wir eine der herausragendsten Persönlichkeiten des deutschen und bayerischen Films und einen echten Botschafter Bayerns. Er hat es wie kein zweiter verstanden, den bayerischen Film in die Welt hinauszutragen und sich damit um unseren Filmstandort in ganz besonderer Weise verdient gemacht."

Nachfolgend die Namen aller Preisträger und die Begründungen der Jury:

Den Preis für den besten Familienfilm (dotiert mit 10.000 Euro) erhielt in diesem Jahr Michael "Bully" Herbig für "Wickie und die starken Männer".

Begründung der Jury:
Es war schon immer die besondere Gabe von "Bully" Herbig, Filme zu machen, die von einer breiten Altersschicht gleichermaßen geschätzt und geliebt werden.

Sein neuestes Werk, mit dem er den unvergessenen Comic-Helden Wickie zum Leben erweckt und ihn gemeinsam mit seinen Wikingerfreunden in kühne und atemberaubende Abenteuer schickt, entspricht diesem Genre des Generationen umfassenden Familienfilms in besonders gelungener Weise.

In einer traumhaften Kulisse, mit einem tollen Schauspielerensemble und verblüffenden Special Effects schuf Bully Herbig ein hinreißendes Filmwerk und einen ganz großen Kinospaß für Jung und Alt.

Auch der Publikumspreis des Bayerischen Filmpreises ging an Michael "Bully" Herbig, der somit dann schon seinen 7. Bayerischen Filmpreis in Händen hält und Joseph Vilsmeier zumindest kurzzeitig überrundete, der späteram Abend aber dann noch einen Preis bekam.

"Wickie und die starken Männer" ist der Lieblingsfilm 2009 der Zuschauer von Kino Kino, das Filmmagazin des Bayerischen Fernsehens, der Hörer von BAYERN 3 und der Leser der Abendzeitung. Der Film lockte bisher 5 Mio. Zuschauer in die Kinos.

Der Preis für die beste Darstellerin (dotiert mit 10.000 Euro) wurde verliehen an Barbara Sukowa für ihre Rolle in "Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen".

Begründung der Jury:

Barbara Sukowa ist eine der großen Schauspielerinnen unserer Zeit. Mit der Interpretation ihrer Rollen ist sie immer direkt und präzise. Sie führt mitten hinein in die Person, die sie verkörpert - unverschnörkelt und konzentriert. In Margarethe von Trotta's jüngstem Werk "Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen" stellt Barbara Sukowa die große Bandbreite ihrer Schauspielkunst erneut unter Beweis. Dank ihrer Intelligenz und Leidenschaft, ihrem Einfühlungsvermögen und ihrer Ausstrahlungskraft gelingt Barbara Sukowa ein differenziertes Porträt der historischen Figur der Hildegard von Bingen: Einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus, emanzipatorisch dachte und handelte.

Der Preis für die beste Filmmusik (dotiert mit 10.000 Euro) wird verliehen an Konstantin Wecker für "Lippels Traum".

Begründung der Jury:
Konstantin Wecker ist nicht nur ein bekannter Musiker und Interpret seiner eigenen Werke, sondern seit vielen Jahren auch als Komponist von Filmmusiken gefragt und erfolgreich. Mit Uli Limmers Collina Film war es nach "Herr Bello" bereits die zweite erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Musik zu "Lippels Traum", einem wahrhaft traumhaften Kinder- und Familienfilm, ist ein besonders gelungenes Beispiel dafür, wie Musik die Wirkung eines Filmwerks begleitet, intensiviert und abrundet. Konstantin Weckers einfühlsame Kompositionen machen "Lippels Traum" zu einem märchenhaften Genuss für die Sinne und zu einem unvergesslichen Kinoerlebnis.

Den Drehbuchpreis (dotiert mit 10.000 Euro) erhielt Simon Verhoeven für den Film "Männerherzen".

Begründung der Jury:

Wann ist ein Mann ein Mann? - Simon Verhoeven hat sich viel vorgenommen: Er will das Leichte nicht oberflächlich und einen Episodenfilm als dramaturgische Einheit erzählen. Und es gelingt ihm. Dabei denunziert er seine Figuren nie, trifft mit seinen Dialogen den richtigen Ton und mit einer gut dosierten Mischung aus Komik und rührenden Szenen den Nerv des Publikums.

"Männerherzen" ist nicht zufällig ein Sensationserfolg an der Kinokasse und die Figur des in Würde alternden Schlagerstars Bruce ist längst Kult.

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Beste Nachwuchs-Darstellerin Kathariana Schuettler

Der Preis für die beste Nachwuchsdarstellerin (dotiert mit 10.000 Euro) wurde verliehen an Katharina Schüttler für ihre Rolle in dem Film "Es kommt der Tag".

Begründung der Jury:

Katharina Schüttler spielt oft Radikales und immer das Schwierigste: Menschen, die in existenziellen Situationen hin- und hergerissen sind. Es bleibt das Geheimnis ihres Könnens, dass es ihr gelingt, ihre jungen Frauen-Figuren mehrdimensional anzulegen: irgendwie zerbrechlich, weiblich und doch zu Härte aus Lebenserfahrung und Enttäuschung fähig. Auch in Susanne Schneiders Drama "Es kommt der Tag" brennt Katharina Schüttler vom ersten Auftritt an mit kaltem Feuer. In dem Mutter-Tochter-Duell des Filmes kann es keinen Sieger geben, aber Katharina Schüttler ist uneingeschränkt ihrer großen Gegenspielerin, Iris Berben als Ex-Terroristin, ebenbürtig. Ihr fantastisches Spiel mit psychologischer Tiefenschärfe würdigt die Jury mit dem Bayerischen Filmpreis.

In diesem Jahr geht der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten an den national und international renommierten Kameramann, Regisseur und Produzenten Joseph Vilsmaier. Seehofer: "Mit Joseph Vilsmaier ehren wir eine der herausragendsten Persönlichkeiten des deutschen und bayerischen Films und einen echten Botschafter Bayerns. Er hat es wie kein zweiter verstanden, den bayerischen Film in die Welt hinauszutragen und sich damit um unseren Filmstandort in ganz besonderer Weise verdient gemacht."

Einer der vielen künstlerischen Höhepunkte in Joseph Vilsmaiers Schaffen war 1995 die Oscarnominierung für die Romanadaption "Schlafes Bruder". Mit dem Millionenerfolg "Herbstmilch", den Lebenserinnerungen einer niederbayerischen Bäuerin, erwarb sich Vilsmaier den Ruf eines modernen bayerischen Heimatfilmers. Bayerischen Themen und Charakteren begegnet man in seinen Filmen immer wieder, etwa in der märchenhaften Erzählung "Bergkristall" oder in der Neuauflage des Volksstücks vom "Brandner Kasper".

Vilsmaiers zweites großes Thema ist deutsche Zeitgeschichte, die er in bewegenden Bildern näher bringt. Zu seinen größten Erfolgen bei Kritik und Publikum zählten die preisgekrönten Werke "Stalingrad", "Comedian Harmonists", "Gustloff" und "Rama Dama". Gemeinsam mit seiner kürzlich verstorbenen Frau Dana Vavrova schuf er das bewegende Holocaust-Drama "Der letzte Zug", das mit dem Spezialpreis der Jury beim Bayerischen Filmpreis 2006 ausgezeichnet wurde. In seinem jüngsten Werk "Nanga Parbat", der Verfilmung der tragischen Expedition der Brüder Messner, die am Tag vor der Filmpreisverleihung Premiere hat, kehrt Vilsmaier filmisch wieder zu seiner Heimat den Bergen zurück.

Der 1939 in München geborene Vilsmaier absolvierte neben seinem Musikstudium am Münchner Konservatorium bei der Firma ARRI eine Ausbildung in den Bereichen Kopierwerk und Kameratechnik. Vom Kameraassistenten bei der Bavaria Film und Kameramann war es nur noch ein kleiner Schritt zum Regisseur. Vilsmaier erhielt zahlreiche nationale und internationale Preise und Nominierungen, allein fünfmal den Bayerischen Filmpreis. 2009 wurde er mit dem Deutschen Kamerapreis als Ehrenkameramann für sein Lebenswerk geehrt.

Der Produzentenpreis wird in diesem Jahr geteilt und geht zu je 100.000 Euro an Peter Herrmann für die Produktion des Films "Wüstenblume" und an Dietmar Güntsche und Wolfgang Behr, Neue Bioskop Film München, für den Film "Der Große Kater".

Begründung der Jury:

Mit der Verfilmung des Bestsellers "Wüstenblume" von Waris Dirie, der auf ihrer eigenen Geschichte beruht, hat Peter Herrmann ein wichtiges, für die Betroffenen traumatisches und gerade deshalb oft totgeschwiegenes Thema aufgegriffen. Der Oscar-Preisträger hat diesen schweren Stoff so sensibel und einfühlsam umgesetzt, dass ein großer,mitreißender und tief berührender Film entstanden ist. Gemeinsam mit der Drehbuchautorin und Regisseurin Sherry Hormann schuf er ein beeindruckendes Filmwerk zwischen schillernder Glamourwelt und archaischen Ritualen, voller Lebendigkeit und emotionaler Tiefe: Ein herausragender Film und einaufrüttelndes Plädoyer gegen menschenverachtende Traditionen.

Der Film "Der große Kater" erzählt zwei Tage im Leben eines Spitzenpolitikers, der erleben muss, wie relativ der Wert der Macht wird, wenn das eigene Kind im Sterben liegt. Er basiert auf Thomas Hürlimanns Bestseller, in dem dieser die Geschichte seiner Familie und vor allem die seines Vaters, eines früheren Schweizer Bundespräsidenten, erzählt. Exzellente Schauspieler - allen voran Marie Bäumer und Bruno Ganz - entwickeln mit dem Mut zu leisen Tönen eine melancholische Reflexion über die Frage, was im Leben wirklich zählt. Mit dem "großen Kater" ist dem jungen Produzenten Dietmar Güntsche, der auch am Drehbuch mitgewirkt hat, und seinem Partner Wolfgang Behr gleich bei ihrer ersten Zusammenarbeit für das Kino eine stimmige und äußerst anrührende Literaturverfilmung gelungen. Ein wich tiger Film in Zeiten, in denen Politiker oft mehr an ihrer öffentlichen Wirkung als an ihrem konkreten Handeln gemessen werden.

Der Regiepreis (dotiert mit 20.000 Euro) ging an Juraj Herz für seinen Film "Habermann".

Begründung der Jury:

Dass Juraj Herz seine Kunst versteht, ist nicht neu. Schon zweimal hat er den Bayerischen Filmpreis bekommen und er hat ihn jetzt das dritte Mal verdient. Denn mit "Habermann" beweist Herz, dass eine heikle Geschichte wie die gegenseitige Gewalt im Sudetenland eine besonders sensible Filmsprache braucht, ohne irgendetwas zu beschönigen. Klassisch erzählend, dabei ungemein spannend, aber eben nicht reißerisch. Ehrlich, klar, aber nicht kühl. Packend, aufwühlend, aber nie effektheischend sentimental. So mutig und kunstvoll muss eine derart wichtige Geschichte erzählt werden!

Den Preis für den besten Darsteller (dotiert mit 10.000 Euro) erhielt Mark Waschke für seine Rolle in "Habermann".

Begründung der Jury:

Der Schauspieler Mark Waschke besticht durch sein Understatement und seine große Aufrichtigkeit im Spiel. Waschke ist in dem Film "Habermann", der sich mit der Vertreibung der Sudentendeutschen aus ihrer deutsch-tschechischen Heimat beschäftigt, der reiche, deutsche Mühlen- und Sägewerkbsitzer August Habermann. Mit feinen, präzisen schauspielerischen Mitteln zeigt Waschke die Entwicklung Habermanns vom offenen, erfolgsgewohnten zum gebrochenen Menschen, der mit Härte um Menschenleben feilschen muss und schließlich von seinen Mitbürgern zu Tode gefoltert wird. Mark Waschke verkörpert seine Rolle ebenso vielschichtig wie transparent. Seine Leistung trägt in starkem Maße dazu bei, dass der Produktionsfirma Art Oko Film und dem Regisseur Juraj Herz mit dem Film ein erschütterndes Zeitdokument gelungen ist.

Der Dokumentarfilmpreis (dotiert mit 15.000 Euro) ging an Petra Seeger für ihren Film "Auf der Suche nach dem Gedächtnis".

Begründung der Jury:

In dem Dokumentarfilm "Auf der Suche nach dem Gedächtnis" tauchen wir ein in die persönliche Lebensgeschichte des Hirnforschers Eric Kandel. Der Nobelpreisträger, der während des Holocaust aus Wien vor den Nazis nach Amerika floh, erinnert sich an die traumatischen Erlebnisse seiner Kindheit und lässt dabei zugleich seine Forschung über das menschliche Erinnern greifbar und lebendig werden.

Der Filmemacherin und Produzentin Petra Seeger ist es mit diesem Dokumentarfilm gelungen, die Lebensgeschichte ihres Protagonisten mit seiner Wissenschaftsgeschichte zu verweben.

Entstanden ist ein unterhaltsames Portrait, in dem das hochkomplexe Thema Hirnforschung so greifbar, verständlich und einleuchtend dargestellt wird, wie dies nur selten gelingen dürfte.

Den Preis für die Bildgestaltung (dotiert mit 10.000 Euro) erhielt Jana Marsik für die Filme "Same Same But Different" und "Lippels Traum".

Begründung der Jury:

Wie der junge Hauptdarsteller David Kross wechselt die Kamerafrau Jana Marsik gekonnt zwischen den zwei Welten des Films "Same Same But Differe t". Die Klarheit der Bilder in Deutschland steht in einem spannenden Gegensatz zu der sehr lebendigen, vielschichtigen Bildsprache in Kambodscha. Wobei sie stets geschickt die vorhandenen Stimmungen nutzt, ohne jemals den richtigen Blickwinkel auf die Darsteller zu verlieren. So entsteht eine Bildsprache, der es gelingt zu faszinieren UND dabei der Geschichte zu dienen. Mit "Lippels Traum" hat Jana Marsik bei einem weiteren Film des diesjährigen Filmpreises ihre große Bandbreite beeindruckend unter Beweis gestellt.

Der Preis für den besten Nachwuchsdarsteller (dotiert mit 10.000 Euro) ging an Friedrich Mücke für seine Rolle in dem Film "Friendship", der sehr emotional mit versagender Stimme seine Danksagung dann doch recht kurz hielt.

Begründung der Jury:

Er spielte am Deutschen Theater Berlin, war bei den Salzburger Festspielen im "Jedermann" zu sehen. Seit zweieinhalb Jahren ist der Berliner Friedrich Mücke im Ensemble des Münchner Volkstheaters, aber im Kino immer noch ein neues und vor allem junges Gesicht. Im Film von Markus Goller spielt Friedrich Mücke cool und authentisch die Hauptrolle neben einem jungen "Alten Hasen", Matthias Schweighöfer. Mücke gelingt es in der leichten und doch ernsten Komödie scheinbar mühelos, alle Facetten einer komplexen Figur dem Zuschauer ganz natürlich nahezubringen: DDR-Sozialisation, eine junge Männerfreudschaft ohne Klischees, Verantwortungsgefühl sowie Freiheitsliebe und Abenteuerlust . Dass Friedrich Mücke bei seiner Figur immer - völlig unaufdringlich gespielt - die innere Verletzung einer gestörten Vaterbeziehung durchschimmern lassen kann, ist höchste Schauspielkunst, bei der es richtig Spaß macht zuzuschauen. All das hat den Bayerischen Filmpreis verdient.

Der Nachwuchsregiepreis (dotiert mit 10.000 Euro) ging an Benjamin Heisenberg für seinen Film "Der Räuber".

Begründung der Jury:

Benjamin Heisenbergs Film "Der Räuber" erzählt authentisch und mit einer ganz besonderen Handschrift die wahre Geschichte eines besessenen Marathonläufers und Bankräubers, der seine Raubzüge in sein tägliches Trainingsprogramm einbaut. Auf unspektakuläre Weise zieht dieser auf tatsächlichen Ereignissen beruhende Film den Zuschauer in seinen Bann und ganz tief in das Geschehen hinein. Benjamin Heisenbergs zweite Regiearbeit portraitiert intensiv und fesselnd seinen Protagonisten als Einzelgänger mit einem anarchistisch geführten Lebensprinzip, und zeigt uns mit einem zurückhaltenden, aber gerade deshalb so eindringlichen Erzählstil die ganze Ausweglosigkeit dieser tragischen Figur.

Der Preis der Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrecht an Filmwerken (VGF), dotiert mit 60.000 Euro wird verliehen an DRIFE Deyle & Richter Filmproduktion für den Film "Waffenstillstand".

Begründung der Jury:

"Waffenstillstand" ist ein besonderer Film, weil er weit über übliche Betroffenheitsreflexe hinausgeht und den Blick weitet auf die verschiedensten Aspekte des Irak-Krieges, der Kriegsberichterstattung und vor allem: den katastrophalen Alltag und die zivilen Verwundungen, die der Krieg einer Gesellschaft zugefügt hat, auch wenn gerade nicht geschossen wird.

So faszinierend nah an der Wirklichkeit, dass man meint, einen Dokumentarfilm zu sehen, steht hinter "Waffenstillstand" aber eine geniale Komposition: In einem Kleinbus bringt eine zusammengespannte Gruppe Medikamente, Blutkonserven und medizinische Hilfe in die belagerte und völlig abgeschnittene Stadt Falludscha: ein in seinen humanitären Einsätzen zynisch gewordener Arzt, eine naiv-idealistische Krankenschwester, ein eitler Jung-Reporter, der die Chance seines Lebens wittert, und ein abgeklärter, krisengebietserprobter Kameramann.

So erlebt man diesen Krieg aus europäischer Sicht mit starken Einblicken in die Situation und Reaktion der irakischen Zivilbevölkerung, die sich deutlich von der offiziellen amerikanischen Lesart unterscheidet. Gedreht in Marokko entstand ein packendes Drama, Politthriller, Roadmovie und psychologisches Kammerspiel in einem.

Der Bayerische Filmpreis wurde in diesem Jahr zum 30. Mal für hervorragende Leistungen im deutschen Filmschaffen vergeben.

Die Preisträger erhalten bei erstmaliger Auszeichnung als Preissymbol den "Pierrot", bei weiteren Prämierungen eine andere Figur aus der "Italienischen Komödie" nach Entwürfen von Franz-Anton Bustelli der Porzellanmanufaktur Nymphenburg sowie einen Geldbetrag.

Der Bayerische Filmpreis wird auf Vorschlag eines Auswahlausschusses verliehen, dem Sachverständige aus dem Filmbereich angehören.

Um die Bedeutung des Kinofilms als Kulturgut herauszustellen, verleiht die Bayerische Staatsregierung seit 1979 auf Vorschlag einer unabhängigen Jury den Bayerische Filmpreis für hervorragende Leistungen im deutschen Filmschaffen. Er ist mit Preisgeldern von insgesamt 300.000 € dotiert.

Den größten Anteil hat dabei der Produzentenpreis mit 200.000 €.

Damit gehört der Bayerische Filmpreis zu den höchstdotierten und begehrtesten Auszeichnungen seiner Art in Deutschland.

Im Rahmen des Bayerischen Filmpreises können Auszeichnungen in folgenden Kategorien verliehen werden:
• Darstellerische Leistung
• Regie
• Drehbuch
• Kamera
• Schnitt
• Filmmusik
• Ausstattung

In den jeweiligen Kategorien sind auch gesonderte Nachwuchspreise möglich.

Der mit 200.000€ dotierte Produzentenpreis wird vergeben für denjenigen hervorragenden deutschen Film, der den besten Gesamteindruck hinterlässt. Der Produzentenpreis muss für die Herstellung eines neuen programmfüllenden Films verwendet werden. Der Bayerische Ministerpräsident kann einen Ehrenpreis verleihen.

Vorschlagsberechtigt für den Bayerischen Filmpreis sind die zuständigen Verbände, die Filmförderungsanstalt, das Kuratorium junger deutscher Film, die Filmbewertungsstelle Wiesbaden sowie die Jurymitglieder.

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