Gemeindehilfe in München: Rund 8000 Yesiden leben in Bayern und auch in München waren die vielen Familien der friedlichen, unterdrückten, vorchristlichen Religionsgemeinschaft ohne Kulturzentrum.

Dr. Dan Shaham, Generalkonsul des Staates Israel für Süddeutschland erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die schwierigen Anfänge der jüdischen Gemeinde in München, die gerade das 10-jährige Jubiläum ihres Kulturzentrums am Jakobsplatz feierte.

Daher unterstützt er mit seinem Netzwerk tatkräftig die yesidische Gemeinde in München, zu der über 100 Familien zählen.

Volker Hofmann, Vorstand der BaywoBau München, stellte Räume für ein yesidisches Kulturzentrum zur Verfügung.

Bei dem Benefiz-Festakt am 13. Nov. 2016, zu dem Familie Dr. Irving Weissmann, Weissmann Group, und Dr. Dan Shaham, Generalkonsul des Staates Israel für Süddeutschland, luden, wurde weitere wichtige Hilfe gesichert.

Die Familie Weissmann, Dr. Irving Weissmann, Weissmann Group, Simone Weissmann, Mitglied des Vorstandes der WIZO München, und die sehr engagierten Kinder Lenard Henry, Viviane Blanca und Victoria Carmen spendeten gemeinsam im Rahmen dieses Festaktes Euro 20.000,--.

Dieser Betrag soll eine Hilfe für die Ausbildung und Integration der Flüchtlinge und Aufrechterhaltung der einmaligen Kultur dieser kleinen Flüchtlingsgemeinde sein.

Da die Eltern von Herrn Dr. Irving Weissmann Holocaust Surviver und Flüchtlinge waren, ist es ihm und seiner Familie sehr wichtig Hilfsbedürftige und Verfolgte zu unterstützen.

Diese Familientradition ist sogar schon auf die kleinen Kinder Lenard Henry, Viviane Blanca und Victoria Carmen übergegangen, die bereits für ein Krankenhaus in Tansania gesammelt haben, ein Waisenhaus in Brasilien unterstützen und über die WIZO Patenschaften für Kindern aller Glaubensrichtungen in Israel übernommen haben.

Anläßlich des Festaktes sagte Dr. Irving Weissmann „Dr. Dan Shaham und vor allem seine Ehefrau Charmaine Hedding machten mich auf die Yesidische Gemeinde in München aufmerksam und meine Familie und ich erklärten sofort unsere Hilfsbereitschaft; denn der Kulturkreis meiner Elterngeneration war einer Verfolgung ausgesetzt, die hier in Europa fast zur völligen Vernichtung aller Menschen unserer Religion geführt hat. Ein Schicksal, dem bis vor kurzem fast auch die gesamte yesidische Bevölkerung in Syrien, im Irak und angrenzenden Arealen - durch das Entstehen und den Unterwerfungskriegszug des IS - ausgeliefert zu sein schien. Dass diese kleine yesidische Gemeinde nun einen Neustart in München versucht, möchten wir unterstützen.“

Bahjat Salem, Kawa Khudeida und Ismail Jafar, die Vorstände der yesidischen Gemeinde, die als Ezidische Akademie e.V. firmiert, bedankten sich im Namen der Gemeinde für die großzügige Hilfe und gaben bei einem beeindruckenden Vortrag Einblick in die Geschichte und das Leben der Yesiden und deren grausame Verfolgung.

Mit köstlichen yesidischen Speisen feierten die rund 100 Gäste des Festaktes diese unbürokratische Gemeindeunterstützung.