Unter dem Titel „A Space Called Public“ stehen in München eine Reihe von Projekten des international renommierten Künstlerduo Elmgreen & Dragset. Von Januar bis September 2013 werden sie an prominenten Plätzen in der Münchner Innenstadt zu erleben sein.

Nach dem Wittelsbacherplatz wird ab 12. März 2013 auch der Odeonsplatz bespielt: Elmgreen & Dragset stellen am kommenden Dienstag vor, was dort stattfinden wird.

Außerdem verraten sie, wie es am Wittelsbacherplatz weitergeht. Nach und nach entwickeln sie weitere Aktionen, von Juni bis September 2013 wird dann alles gleichzeitig zu sehen sein.

Den Beginn der Reihe „A Space Called Public“ markierte 4th Plinth Munich on Stephen Hall und Li Li Ren. Ein leerer Sockel weist seit Ende Januar am Wittelsbacherplatz auf eine Kunstaktion hin, die hier ihren Platz finden wird.

Ähnlich wie beim 4th Plinth, dem vierten Sockel am Londoner Trafalgar Square, wird auch in München im Rahmen eines Wettbewerbs entschieden, was darauf gezeigt wird. Acht Künstlerinnen und Künstler wurden eingeladen, ihre Ideen einzureichen.

Eine Jury, generationsübergreifend besetzt aus Fachleuten und aus der lokalen Bevölkerung, prämiert den Vorschlag, der realisiert wird. Ob skulptural, performativ, monumental oder partizipativ – am 12. März 2013 wird das Ergebnis feststehen und bis Juni umgesetzt.

Die Performance „It’s Never Too Late To Say Sorry“ von Elmgreen & Dragset findet ab 12. März 2013 am Odeonsplatz statt.

An einem stark frequentierten Kreuzungspunkt, an dem sich Einheimische und touristisches Publikum begegnen, wird ein Mann bis 30. September jeden Mittag um 12 Uhr ein Megaphon aus einer fest installierten Glasvitrine nehmen und rufen „Es ist nie zu spät, sich zu entschuldigen”.

Zunächst berührt der Satz in seiner privaten Dimension alle Vorbeigehenden, die damit persönlich angesprochen werden. Darüber hinaus kann er auch den Zeitgeist widerspiegeln oder die kollektive Vergangenheit heraufbeschwören. 2012 wurde die Performance „It’s Never Too Late To Say Sorry“ erstmals in Rotterdams Stadtzentrum und später in New York in der Nähe der Occupy-Wallstreet-Proteste und in Nachbarschaft des African Burial Ground National Monument gezeigt.

Neben den individuellen Reaktionen, die sie provoziert hat, hat die Performance auch Seiten der jeweiligen nationalen Historie berührt.

Sie spiegelt die Kultur, Geschichte und geografische Situation des Standorts und ist damit in ihrer Ausprägung immer stadtspezifisch. In den Niederlanden wurde in der öffentlichen Diskussion über das Kunstprojekt die Kolonisation thematisiert und in den USA die Sklaverei. Eine Performance, die bewusst nicht die Erinnerungskultur in den Vordergrund stellte, hatte so durch die Mitwirkung der Stadtgesellschaft eine politische Dimension, die auch für München zu erwarten ist.

Weitere Kunstprojekte werden unter Beteiligung international tätiger Künstlerinnen und Künstlern aus zahlreichen Ländern durchgeführt. In der Reihe „A Space Called Public“ haben sie eines gemeinsam: Sie beschäftigen sich mit dem öffentlichen Raum der bayerischen Landeshauptstadt und mit ihrer Identität, die maßgeblich durch ihre berühmten Plätze geprägt wird.

Alle Informationen unter www.aspacecalledpublic.de

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