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"Slavas Snowshow" (28.11. 31.12.) Wunderwelt der Fantasie Tollwood Winterfestival auf der Theresienwiese |
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obige Fotos: Martin Schmitz (3) Veronique Vial (2) Foto: Marikka-Laila Maisel |
Man nehme die Einsamkeit eines Samuel Beckett, die Wehmut Charly Chaplins, mische beides mit den theatralen Traditionen von Stanislavski und gebe eine Prise der Philosophien von Tschechov und Tolstoi dazu.
Dann bekommt man den Hauch einer Ahnung von der brillanten Bühnenshow des Clowns Slava, der mit seiner "Snowshow" weltweit zu einem der berühmtesten seiner Zunft geworden ist. Ein kleines Lächeln nur, eine kleine Bewegung der Hand, ein kleiner Schritt auf einer fast leeren Bühne und Slava, der große Clown, hat das Publikum in seine Wunderwelt entführt. Diesen Winter kommt eine poetische und ungewöhnliche Produktion zu Tollwood ins Pierrot-Zelt: Slavas Snowshow, die mit einem Feuerwerk an Ideen und Fantasie das Publikum verzaubert. Ein Bett wird zum Schiff auf der Fahrt nach Fantasien, eine in Zellophan gehüllte Puppe zur Endstation Sehnsucht. Und wenn Slava auf dem Bahnsteig den Zug in der Ferne pfeifen hört, wird er plötzlich selbst zur Lokomotive und dampft durchs Parkett. Die grandiose Schlussszene, in der zu Carl Orffs "O Fortuna" aus einem zerrissenen Liebesabschiedsbrief ein gewaltiger Schneesturm wird, lässt Slavas Snowshow zu einem einzigartigen Erlebnis werden. Es ist eine leicht geknüpfte Aneinanderreihung kleiner, aber wunderbarer, fantasti-scher Geschichten, die einen Abend mit Slava zum unvergesslichen Erlebnis macht. Es sind Geschichten von Einsamkeit, von Liebe, von der Sehnsucht, wieder Kind sein zu dürfen, kleine Szenen, gespielt mit minimaler Bewegung und Gestik. Doch gerade durch diese Reduktion werden sie so ungeheuer wirksam, weil nichts, aber auch gar nichts Überflüssiges von der Stringenz der Gedanken ablenkt. Slavas Snowshow ist wie eine Metapher für das Leben. Slava Polunin hat in dieser Show, die sich in den fast zwanzig Jahren ihres Bestehens ständig weiterentwickelte, die Kunst der Andeutung in so hohem Maße perfektioniert, dass sich keiner mehr dieser Faszination entziehen kann. In einer der vielleicht schönsten Szenen will Slava einen Mantel über sein gelbes Clownskostüm ziehen. Kaum steckt sein Arm im Ärmel, wird dieser zu einer selbständigen Person, und plötzlich erlebt Slava das Wunder der Zärtlichkeit. Die poetische Kraft solcher Szenen bewirkt beim Publikum wundersame Metamorphosen. Selbst hartleibige Menschen werden hier zu Kindern, die sich nicht schämen, wenn ihnen Tränen des Lachens und des Mitleids über die Wangen laufen. Denn das ist die hohe Schule, die Slava als moderner und doch in den Traditionen der russischen Schule verhafteter Künstler für sich entwickelt hat: die Kombination aus Komik und Tragik, aus Lachen und Weinen zu einem neuen Glücksgefühl zu mischen. Flankiert wird Slavas Spiel durch zarte Charaktere, die, fast wie bei Robert Wilson, das einfach und klar strukturierte Bühnenbild als seltsame Wesen beleben. Mal zieht eine fette, überlebensgroße Hummel ihre Bahn am Bühnenhimmel, mal machen Figuren, die der commedia dell arte entsprungen sein könnten, ihre Späßchen. Und wenn Slava dann in seiner Kunstsprache, die er "Asisay" nennt, seine Sehnsüchte erzählt, versteht jedes Kinder auf der Welt, verstehen alle Erwachsenen, die zu diesen Kindern geworden sind, was uns dieser Clown zu sagen hat: dass das Leben nichts ist ohne das Lachen. Wer die Kunst dieses Mannes über eine längere Zeit hin verfolgt hat, weiß, dass dessen Versprechen, es handle sich dabei um ein "work in progress", mehr als wahr ist. Fast jede Aufführung gerät ein bisschen anders, auch wenn, was ja das Stilmittel dieses großen Clowns ist, jede Aktion, jede Bewegung, nur aus Andeutungen besteht. Und so schenkt Slava seinem Publikum jeden Tag auf wahrhaft einzigartige Weise eine Stunde Lächeln. Liebe geht durch den Magen, heisst es. Tollwood überrascht deshalb sein Publikum mit einem einzigartigen Festmahl. Jeder Tisch kürt einen "chef du table", der bei Kerzenschein seinen Tischgenossen die auf großen Platten gereichten Köstlichkeiten serviert. So werden aus Tischnachbarn Freunde! Tickets können Sie übrigens über CTS Eventim bestellen, den Link finden Sie weiter unten auf dieser Seite. Ein Special ist übrigens Slavas Snowshow Große Silvestergala Slava's Snowshow: Impressionen von der Show - die Bildergalerie |
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Auszeichnungen für Slava Polunin 1994 Time Out Award, London 1995 Golden Nose, International Clown Festival, Barcelona 1996 The Herald Angel Award, Glasgow 1996 Festival Critis Award, Edinburgh 1996 Liverpool Echo Best Touring Production Award 1998 Best comedy actor, Gold Ostapt, St. Petersburg 1998 Best Entertainment, Laurende Olivier Award, London 1999 Triumph Life Time Achievement Award, Moskau |
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Winter Tollwood 2002 Theresienwiese www.tollwood.de MVV/MVG: U-Bahn 4/5 Theresienwiese |
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