www.ganz-muenchen.de - die private Seite Münchens
Werbung/Promotion



Berliner Architekten gewannen Architektur-Wettbewerb für das NS-Dokumentationszentrum in München
Entwürfe und Modelle - Ausstelliung vom 10.03.2009 bis 12.04.2009

Der 1. Preis im Wettbewerb ging an den Entwurf der Berliner Georg Scheel Wetzel Architekten (Foto: Ingrid Grossmann)
Der 1. Preis im Wettbewerb ging an den Entwurf der Berliner Georg Scheel Wetzel Architekten
Der 1. Preis im Wettbewerb ging an den Entwurf der Berliner Georg Scheel Wetzel Architekten (Foto: Ingrid Grossmann)

©Fotos: Ingrid Grossmann
Oberbürgermeister Christian Ude, der Bayerische Staatsminister der Finanzen Georg Fahrenschon, Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers, Baureferentin Rosemarie Hingerl und der Vorsitzende der Jury Prof. Peter Kulka, und Gründungsdirektorin Dr. Irmtrud Wojak, seit 2. März 2009 im Amt stellten am 08.03.2009 in einem Pressegespräch das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs Neubau eines NS-Dokumentationszentrums für München vor (www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de).

Das rund 30 Millionen Euro teuere Dokumentationszentrum ist der derzeit "bedeutendste Kulturneubau" in München.

Bund und Land beteiligen sich mit je rund 9,4 Millionen Euro an den Kosten der neuen Einrichtung, die Stadt München ist Bauherrin. Der Baubeginn ist geplant für 2011, eine Fertigstellung könnte zwei Jahre danach möglich sein.

Insgesamt hatten sich 115 Architekturbüros beworben. Ein Auswahlgremium aus Vertretern des Baureferates sowie der freien Architektenschaft wählte daraus 63 geeignete Büros aus.

Per Losverfahren wurden von diesen unter notarieller Aufsicht 50 Teilnehmer ermittelt. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2011 geplant.

Darüber hinaus wurden zehn international renommierte Architekturbüros zum Wettbewerb zugeladen.

Nach ihrer ersten Sitzung am 23. Januar 2009 vergab die Jury unter Vorsitz von Professor Peter Kulka in einer zweiten Preisgerichtssitzung am 6. März 2009 folgende Preise und Ankäufe:

Die Berliner Georg Scheel Wetzel Architekten (Dipl. Ing. Bettina Georg, Dipl. Ing. Tobias Scheel, Dipl. Ing. Simon Wetzel, Berlin. Mitarbeit: Weidinger Landschaftsarchitekten, Dipl. Ing. Jürgen Weidinger www.georgscheelwetzel.com) gewannen bei der Entscheidung den ersten Preis.

Den zweiten Preis in dem Architekturwettbewerb erhielten Lamott Architekten BDA aus Stuttgart, den dritten Platz die Architekten Kusus+Kusus, Berlin.

Preisgerichtsbeurteilung für den ersten Preis

Selbstbewusst wird der Würfel mit ausgeprägter Höhenentwicklung in den städtebaulichen Raum situiert. Er steht in starkem Kontrast zur Umgebung. Die vorgeschlagene Eingrünung schwächt die städtebauliche Wirkung. Der Würfel markiert den Ort der Täter ohne auf das "Braune Haus" Bezug zu nehmen. Er stellt sich nicht in die Reihe der Führerbauten, überragt sie aber.

Bemerkenswert ist der typologische Ansatz eines Würfels im Baumbestand. Damit wird eine angemessene Zeichenhaftigkeit erreicht. Platz und Eingang sind gut disponiert und proportioniert. Die Materialität des gewählten Weißbetons entwickelt einen schönen Dialog mit dem Grün der Bäume.

Geschickt wird die quadratische Grundfläche des Würfels durch die Erschließungskerne in unterschiedliche Zonen gegliedert. Die einzelnen Ebenen sind untereinander durch Deckenausschnitte miteinander verbunden, es ergeben sich gute Sichtbeziehungen im Gebäude und partiell zweigeschossige Bereiche. Die Anordnung der Kerne kann jedoch noch optimiert werden.

Die Gebäudehülle wird geprägt durch großflächige geschlossene Bereiche und überwiegend zweigeschossige hohe Lamelleneinschnitte. Diese Betonlamellenfenster bieten zum einen von innen her einen Außenbezug mit starker Gliederung, von außen her geben sie der Gebäudehülle eine große Einheitlichkeit mit spannungsvollen Bezügen zueinander. Kontrovers diskutiert wird der Abstand der Lamellen zueinander, dieser ist zu hinterfragen. Eine zu starke Gitterstruktur soll den Innenraum nicht zu sehr von den Außenbezügen abtrennen.

Der Vorschlag konstruktiv mit weißem Beton sowohl Fassade als auch Innenbereiche einschließlich der Böden zu erstellen, bietet für Ausstellungen eine sehr gute Basis.

Die innen liegenden Holzlamellen und deren individuelle Handhabung bei unterschiedlichen Nutzungen sind ein guter Lösungsansatz. Für den Sonnenschutz sind jedoch zusätzliche Maßnahmen erforderlich.

Die innenräumlichen Qualitäten sind auch in den beiden Untergeschossen gegeben, wobei wiederum Luftraumbezüge und Zweigeschossigkeit sich miteinander verknüpfen. Dabei ist die Funktionalität in einzelnen Bereichen nicht optimal.

Der Entwurf wird funktional durch die kompakte Bauweise bestimmt. Die im Zentrum des Gebäudes vertikal angeordneten Erschließungsflächen gliedern die Funktionsflächen, insbesondere die Ausstellungsräume ersten und zweiten Obergeschoss, in Einzelflächen.

Für den künftigen Betrieb stellen sich hierdurch Einschränkungen bei der Besucherführung in Hinblick auf den erwarteten großen Besucherandrang und auf die Nutzung der Einrichtung durch Gruppen. Ähnliches gilt für den Wechselausstellungsbereich im Untergeschoss. Die lichte Deckenhöhe von unter 3,50 Metern in den Ausstellungsbereichen liegt an der unteren Grenze.

Die gewünschte Bezugnahme zur historischen Umgebung wird durch zahlreiche Ausblicke ermöglicht. Im Seminar- und Verwaltungsbereich ist die vorgeschlagene Verschränkung für die Nutzung nachteilig. Die Organisation der Verwaltung in Großraumbereichen ist so nicht praktikabel.

Positiv zu werten ist die separate Zugänglichkeit des Veranstaltungsbereichs, die eine externe Vermietung ermöglicht. Auch die Foyersituation ist gut gelöst. In Hinblick auf tageweise Nutzungen zum Beispiel im Rahmen von Symposien und Tagungen ist allerdings die Unterbringung im Untergeschoss ohne Tageslicht kritisch.

Der Beitrag zeichnet sich durch seine niedrigen BGF- und BRI-Werte aus. Dadurch ergeben sich günstige Investitions-, Betriebs- und Unterhaltskosten. Die Kostenobergrenze wird eingehalten. Durch die kompakte Bauweise ist ein geringer Primärenergiebedarf zu erwarten.

Der vorgeschlagene Entwurf für das NS-Dokumentationszentrum ist in städtebaulicher und gestalterischer Hinsicht ein hervorragender Beitrag zur gestellten Aufgabe mit einer eigenen unverwechselbaren Identität.

Empfehlung

Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober einstimmig, die Verfasser der mit dem ersten Preis ausgezeichneten Arbeit mit den weiteren Planungsleistungen zu beauftragen. Dabei sollen die in der Beurteilung formulierten Anmerkungen bei der weiteren Planung besondere Beachtung finden. Das Preisgericht empfiehlt eine dementsprechende Überarbeitung der Arbeit.

ZWEITER PREIS -
Lamott Architekten BDA
Prof. Ansgar Lamott, Dipl. Ing. Caterina Lamott, Stuttgart
Stötzer und Stötzer Landschaftsarchitektur
Dipl. Ing. (FH) Gisela Stötzer
Freiburg i. Br.
Mitarbeit:
Heinz Stadler, Lynh Nguyen, Felix Yaparsidi
Fachplaner:
Transsolar (Energieplanung, Stuttgart)

DRITTER PREIS-
Kusus + Kusus Architekten
Rami Kusus
Berlin
Frank Kiessling Landschaftsarchitekten
Frank Kiessling
Berlin

SONDERPREIS -
Busmann + Haberer
Gesellschaft von Architekten mbH Berlin
Stefan Tebroke, Peter Busmann, Bruno Vennes, Berlin
Bernard:Sattler
Landschaftsarchitekten
Stefan Bernard, Philipp Sattler, Berlin
Mitarbeit:
Ronny Huse, Johann Plagemann (B+H Architekten), Fabian Lux (Bernard und Sattler)
Beratung:
Dr. Jan Wurm, Arup Materials Berlin,
Abt. Design und Technical

Alle eingereichten Architekturmodelle werden der Öffentlichkeit ab 10. März bis 12. April 2009, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr zugänglich sein. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zum Realisierungswettbewerb stehen ab 8. März im Internet unter www.muenchen.de/baureferat zur Verfügung.

In der Kulturausschuss-Sitzung vom 10.04.2009 hatte der Münchner Stadtrat den Startschuss für die Realisierung des NS-Dokumentationszentrums gegeben. Einstimmig wurde die Auslobung des Architekturwettbewerbs für den Neubau beschlossen.

Er soll auf dem Grundstück des ehemaligen Palais Barlow, später „Braunes Haus“, in der Nähe des Königsplatzes entstehen.

Das Baureferat der Landeshauptstadt München, das gemeinsam mit dem Kulturreferat den Wettbewerb vorbereitet hat, wurde mit der Durchführung beauftragt. Wie geplant, wurde der Realisierungswettbewerb im Mai 2008 in den einschlägigen Publikationen international ausgelobt. Das Preisgericht setzt sich aus Architekten und Landschaftsarchitekten, Vertretern des Stadtrats und des örtlichen Bezirksausschusses, des Freistaats und der Bundesregierung zusammen.

Bewerben konnten sich Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten. Aufgrund der komplexen Bauaufgabe wird empfohlen, auch Fachleute mit Erfahrungen im Ausstellungsbereich einzubeziehen. Aus den Bewerbern werden bis zu 50 geeignete Teams ausgewählt, die am Wettbewerb teilnehmen. Zudem werden zehn weltweit renommierte Architekturbüros direkt zugeladen.

Das NS-Dokumentationszentrum ist als ein moderner und zukunftsfähiger Lernort von regionaler und internationaler Bedeutung mit Unterstützung des Freistaats Bayern und des Bundes geplant. Die Einrichtung wird der Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der besonderen Rolle der Stadt für die Geschichte und Entwicklung des Nationalsozialismus gewidmet sein. Träger der künftigen Einrichtung ist die Stadt München.

Das neue Haus soll die Funktionen eines Ausstellungsortes und einer Bildungseinrichtung verbinden. Zudem erfordert der Standort am historischen Ort, dem Sitz der ehemaligen Parteizentrale der NSDAP, eine sensible Gestaltung. Ausdrücklich erwünscht ist eine kritische Auseinandersetzung mit den baulichen Relikten des Nationalsozialismus in der unmittelbaren Umgebung.

Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers würdigte im Kulturausschuss die gute Zusammenarbeit der Projektbeteiligten beim Freistaat Bayern, dem Bund und den verschiedenen Referaten der Stadtverwaltung, die diesen entscheidenden Schrift ermöglicht habe.

Er dankte insbesondere den Mitgliedern der Gremien für das NS-Dokumentationszentrum: „Auf Basis der hervorragenden konzeptionellen Vorarbeit der Gremien des künftigen NS-Dokumentationszentrums konnten wir die Gründungsdirektion ausschreiben. Das Baureferat wird nun den Architekturwettbewerb ausloben. Wir haben die Rahmenbedingungen für dieses bedeutende Projekt geschaffen. Ich bin zuversichtlich, dass wir 2010 mit dem Neubau des NS-Dokumentationszentrums beginnen können!“ Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden voraussichtlich Anfang 2009 dem Stadtrat vorgestellt.

- Typisch München! Die Themen im Monachiasaal (mehr)
- Typisch München! Die Themen im Feuchtwangersaal (mehr)
- Typisch München! Die Themen im Moriskensaal (mehr)
- Typisch München! Die Themen im Königsaal (mehr)
- Typisch München! Die Themen im Areanasaal (mehr)
Fotogalerie Impressionen aus der Ausstellung Typisch München"1, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 (©Fotos: Martin Schmitz)

- Nude Visions - 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie. Ausstellung vom 27.05. bis 13.09.2009 im Münchner Stadtmuseum/Sammlung Fotografie (mehr)

- servus.heimat eröffnet Filiale im Münchner Stadtmuseum. Ein Museumsladen der anderen Art (mehr)

- Andere Ausstellungen im Münchner Stadtmuseum (mehr)

Anzeige


Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Tel: 089-233 22370
Fax: 089-233 25033
www.muenchner-stadtmuseum.de


-
Heute, Morgen, Übermorgen: die aktuellen München Termine (mehr)
- München rein geschäftlich: Das Shopping Special (weiter)
- Badespecial: Hallenbäder, Freibäder, Saunen, Badeseen, (weiter)
- München läuft: Berichte und Fotos zu Stadt- und Volksläufen (weiter)
- Startseite Volksfestkalender (weiter)
- Oktoberfest Special mit aktuellen Fotos und Videos (weiter)
- Die schönsten Biergarten-Ideen - www.biergartenzeit.de

| Startseite | Kontakt | Haftungsausschluss |
| Ihre Werbung auf ganz-muenchen.de | AGB | Impressum/Datenschutz |

Copyright www.ganz-muenchen.de 2002-2023
Die Geschäfte dieser Stadt bei shops-muenchen.de
Die guten Geschäfte in München: www.shops-muenchen.de

Immer wieder lesenswerte Online Auftritte in und für München:
nachrichten-muenchen.com - munichx.de

Nicht nur München: www.ganz-deutschland.de , www.ganz-frankfurt.de , www.ganz-berlin.de
in Vorbereitung auch: www.ganz-salzburg.at & www.ganz-oesterreich.at

Ein Kick aktueller: die Blogs ganz-muenchen.de und shops-muenchen.de